holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
Amphora pediculus (31,8 %) trat neben Achnanthes clevei (20,1 %) und Cocconeis neothumensis<br />
(19,3 %) am Ostufer nördlich der Ziegelei (MS_NR 130370) am häufigsten auf. Neben<br />
den hauptsächlich eutraphenten Taxa wurden Amphora inariensis (8,1 % Anteil, oligotraphent)<br />
und Achnanthes joursacense (2,2 % Anteil, oligo- bis mesotraphent) nachgewiesen.<br />
Mit 8 Störzeigern und 6 typspezifischen Referenzarten ist das Verhältnis nahezu ausgeglichen.<br />
Dies spiegelt sich in einem höheren Wert <strong>für</strong> das Modul Referenzartenquotient und<br />
damit im Diatomeenindex wider, der <strong>für</strong> diese Probestelle bereits im guten ökologischen Bereich<br />
liegt. Die Artenzahl war aber mit (31 Taxa) unterdurchschnittlich.<br />
Die Diatomeengemeinschaft in der Probe auf Höhe der Langen Insel (MS_NR 130371) wurde<br />
massiv von der eutraphenten Amphora pediculus mit einem Anteil von 64,7 % dominiert.<br />
Dies bedingt in größerem Massa auch den erhöhten Trophieindex, der bereits eine mäßige<br />
ökologische Qualität kennzeichnet. Nur vereinzelt traten seltenere Taxa wie z. B. Achnanthes<br />
minutissima var. scotica, Navicula subrotundata, Navicula oligotraphenta und Achnanthes<br />
joursacense auf. Trotz des Massenvorkommens einer Art bewegte sich die nachgewiesene<br />
Taxazahl (40) im oberen Mittelfeld.<br />
In der Gesamtbewertung ist der Stocksee hinsichtlich seines Diatomeenvorkommens als<br />
mäßig eutrophes Gewässer anzusehen. Die Artenzahl war an den einzelnen Probestellen<br />
überwiegend gering. Ökologisch wird der Stocksee insgesamt mit der Zustandsklasse 3<br />
(mäßig) bewertet, wobei eine Probestelle als gut und eine als unbefriedigend bewertet wurde.<br />
Die Hälfte der untersuchten Abschnitte wurde deutlich von der eutraphenten Amphora<br />
pediculus dominiert. Massenvorkommen einer oder weniger Arten und die punktuell erhöhten<br />
Trophieindizes deuten auf gestörte Diatomeenzönosen hin, deren Zustand mäßige Abweichungen<br />
von leitbildgerechten Ausprägungen erkennen lässt. Stärkere Abweichungen sind in<br />
der Südbucht (MS_NR 130080) und Westufer bei Stocksee (MS_NR 130374) erkennbar, die<br />
bereits als unbefriedigend eingestuft sind bzw. deutliche Tendenzen in dieser Richtung erkennen<br />
lassen. Die Defizite basieren im erstgenannten Abschnitt auf dem gehäuften Vorkommen<br />
von Arten mit hohen Trophiewerten und einem geringen Anteil typspezifischer Referenzarten.<br />
Letzteres trifft <strong>für</strong> den letztgenannten Abschnitt in besonderer Weise zu. Fachgutachterlich<br />
kann aber der insgesamt mäßige Zustand als realistisch angesehen werden.<br />
4.2.6 Stolper See<br />
Als geschichteter See mit einer Verweilzeit unter einem Jahr (N-limitiert) ist der Stolper See<br />
verfahrenskonform über den Diatomeentyp D 10.2 zu bewerten. In Tabelle 43 werden der<br />
relevante Gewässertyp, die ermittelten Indexwerte und die daraus resultierenden ökologischen<br />
Zustandsklassen der vier untersuchten Diatomeen-Probestellen des Stolper Sees<br />
zusammengestellt.<br />
Tabelle 43: Typzuordnung, Indexwerte und ökologische Zustandsklassen der <strong>2009</strong> untersuchten<br />
Diatomeentransekte des Stolper Sees<br />
MS_NR<br />
Typ<br />
Diatomeen<br />
TI Nord M TINord R AQ M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK<br />
Diatomeen<br />
129940 D 10.2 2,85 0,76 0,33 0,67 0,71 2<br />
129941 D 10.2 2,57 0,87 0,25 0,63 0,75 2<br />
130372 D 10.2 3,15 0,63 0,50 0,75 0,69 2<br />
130373 D 10.2 3,73 0,40 -0,27 0,36 0,38 3<br />
Mittelwert 2 (2,3)<br />
Alle untersuchten Probestellen waren über den o.g. Diatomeentyp gesichert bewertbar. Drei<br />
der vier Stellen wurden bereits als gut bewertet, die Indizes lagen dabei im mittleren bis oberen<br />
Bereich des Werteintervalls der Zustandsklasse. Eine Probestelle (MS_NR 130373) wurde<br />
dagegen als mäßig eingestuft (Index im unteren Bereich des Werteintervalls). Die Ursa-<br />
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Institut biota 2010