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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Zur weiteren Zustandsverbesserung sind komplexen Sanierungsmaßnahmen des Einzugsgebietes<br />

erforderlich, die vor allem eine weitere Verringerung der Nährstoffeinträge in das<br />

Gewässer zum Ziel haben müssen. Dies kann z.B. über die Extensivierung seenaher landwirtschaftlicher<br />

Flächen oder eine Verminderung der Einleitungen von Oberflächen- und<br />

Drainagewässern (aus Straßen, landwirtschaftlichen Flächen etc.) erreicht werden. Geeignete<br />

Maßnahmen zur Nährstoffretention in stärker landwirtschaftlich genutzten Bereichen wären<br />

darüber hinaus eine Anlage uferparalleler Knicks und die naturnahe Gestaltung kleinerer<br />

Zuläufe (bzgl. Struktur und Ufermorphologie, Vermeidung von Entkrautungsmaßnahmen).<br />

Ergänzend bleibt zu prüfen, inwiefern interne Maßnahmen, z.B. Phosphatfällung, zu einer<br />

Verbesserung des Gewässerzustandes beitragen können.<br />

Neben allgemeinen Maßnahmen zur Stabilisierung des Gewässerzustandes werden im<br />

Makrophytenbericht (STUHR 2010) noch weitere konkrete Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

• Zur Vermeidung diffuser Nährstoffeinträge ist vor allem zu prüfen, in welchem Ausmaß im<br />

Oberflächenwassereinzugsgebiet am Südufer Einschwemmungen von Nährstoffen (z.B.<br />

aus landwirtschaftlichen Nutzflächen, über Straßen- oder sonstige Abwässer) dem See<br />

zugeführt werden.<br />

• Um möglicherweise weitere gesicherte Hinweise auf eine Gewässerbelastung nordwestlich<br />

von Selent zu erhalten, wird die Anlage einer weiteren Monitoringstelle in diesem<br />

Bereich empfohlen. Diese sollte etwa mittig zwischen Selent und Bellin (zwischen<br />

Transekt 4 und Transekt 6) liegen und damit die Gewässerbeobachtung in einem Uferbereich<br />

ergänzen, der mit den höchsten Ackeranteil seenaher Flächen aufweist.<br />

4.4.3.5 Stocksee<br />

Der Stocksee ist ein kalkreicher, geschichteter Tieflandsee mit einem vergleichsweise kleinen<br />

Einzugsgebiet. Der See verfügt über keine größeren Zuflüsse. Sein Ablauf erfolgt über<br />

einen Graben am Nordostufer in die Tensfelder Au. Der aktuelle trophische Zustand des<br />

Stocksees nach LAWA (1999) ist mesotroph (MLUR 2010b, Stand 08/<strong>2009</strong>).<br />

Die Bewertung des PHYLIB-Verfahrens ergibt einen mäßigen Gesamtzustand des Stocksees.<br />

Dieser wird auch fachgutachterlich als realistisch betrachtet. Anhand der vorgefundenen<br />

Ausprägungen sind nur moderate Defizite in der Ausprägung der Makrophyten und Diatomeen<br />

festgestellt worden. Die Diatomeen weisen aber insbesondere in der Südbucht und<br />

am Westufer bei Stocksee unbefriedigende Zustände bzw. deutliche Tendenzen in diese<br />

Richtung auf. Die Defizite basieren auf dem gehäuften Vorkommen von Arten mit hohen<br />

Trophiewerten und einem geringen Anteil typspezifischer Referenzarten.<br />

Altdaten zur Abschätzung der Gewässerentwicklung liegen nur <strong>für</strong> die Makrophyten vor. Gegenüber<br />

der letzten Untersuchung 2003 deutet sich insgesamt eine geringfügige Verbesserung<br />

des Gewässerzustandes an. Dies zeigt sich u.a. in einer leichten Verbesserung der im<br />

Durchschnitt noch unterhalb von 5 m Wassertiefe liegenden Bewuchsgrenze <strong>für</strong> Makrophyten.<br />

Damit hat sich der aktuell mäßige Zustand des Stocksees in den Jahren zumindest bei den<br />

Makrophyten geringfügig verbessert. Ein Erreichen des guten Zustandes als Zielvorgabe<br />

der WRRL (2000) ist auch unter Berücksichtigung der vorhandenen Defizite bei den Diatomeen<br />

nur bei Umsetzung geeigneter Maßnahmen möglich, wird aber angesichts der kurzen<br />

Zeiträume bis zum Jahre 2015 nicht mehr realisierbar sein. Der gute Zustand kann damit erst<br />

nach Fristverlängerung gemäß Art. 4 (4) der WRRL (2000) erreicht werden.<br />

Um den ökologischen Zustand zu verbessern, ist eine weitere Reduzierung der Nährstoffeinträge<br />

in das Gewässer notwendig. Dazu müssen bereits mehrfach diskutierte allgemeine<br />

Maßnahmen geplant und umgesetzt werden. Ergänzend werden im Makrophytenbericht<br />

(STUHR 2010) weitere konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, die auch <strong>für</strong> die Gruppe der<br />

Diatomeen von Bedeutung sind:<br />

Institut biota 2010 319

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