holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
ßig einzustufen. Damit ergibt sich insgesamt ein guter bis mäßiger Zustand, der analog zur<br />
Berechung des DV-Tools noch der ÖZK 2 (gut) zugeordnet wird.<br />
Die Diatomeenflora des Lüttauer Sees ist gegenwärtig durch eine mäßig artenreiche Vergesellschaftung<br />
gekennzeichnet, die von typischen Arten eutropher Gewässer dominiert wird.<br />
Darüber hinaus kommen aber in geringerer Häufigkeit auch einige <strong>für</strong> oligo- bis mesotrophe<br />
Gewässer typische Taxa vor. Der trophische Zustand wird überwiegend als leitbildgerecht<br />
(sehr gut) bzw. mit lokal geringen Abweichungen (guter Zustand) eingeschätzt. Fachgutachterlich<br />
wird jedoch von einem guten bis mäßigen trophischen Zustand ausgegangen. Nach<br />
PHYLIB ergeben sich <strong>für</strong> die Probestellen überwiegend gute Zustandsklassen (1 x sehr gut).<br />
Damit ergibt sich ein guter Zustand des Moduls Diatomeen. Angesichts des vorgefundenen<br />
Arteninventars mit lokal ausgeprägten Dominanzen eutraphenter oder trophietoleranter Taxa<br />
(insbes. Amphora pediculus) und eines größtenteils nur mäßig artenreichen Spektrums kann<br />
fachgutachterlich noch von einem guten Zustand an der Grenze zur ÖZK 3 ausgegangen<br />
werden.<br />
Die Diatomeenzönose des Gudower Sees ist recht artenreich. Jedoch dominiert innerhalb<br />
der Gemeinschaft zumeist die Art Cocconeis neothumensis die Artengemeinschaft. Dieses<br />
Massenvorkommen beeinflusst zudem die Trophieeinstufung des Gewässers. Der überwiegend<br />
als sehr gut eingestufte trophische Zustand der Probestellen ist kritisch zu überprüfen.<br />
Die ökologische Zustandsklasse wird an allen Probestellen mit gut bewertet. Unter Berücksichtigung<br />
der verfahrenstechnischen Einstufungsdefizite und mit Blick auf das vorgefundene<br />
Arteninventar ist jedoch von einer deutlichen Abweichung der leitbildgerechten Ausprägungen<br />
auszugehen. Der Gesamtzustand des Sees kann demnach nur als mäßig bewertet werden.<br />
Der Belauer See wird aufgrund seines aktuellen Diatomeenvorkommens als eutrophes Gewässer<br />
eingestuft. Drei der vier Probestellen konnten gesichert bewertet werden. Nach<br />
PHYLIB ergibt sich <strong>für</strong> den Belauer See ein insgesamt guter Zustand. Bis auf den Abschnitt<br />
am Ostufer muss aber bei den übrigen Probestellen von einem tendenziell schlechteren Zustand<br />
ausgegangen werden. Insbesondere am Ost- und am Südufer weisen Massenvorkommen<br />
kleiner Fragilaria-Arten auf bereits vorhandene Defizite hin. Damit ist nach realistischer<br />
Einschätzung insgesamt nur von einem mäßigen Zustand auszugehen.<br />
Die eher artenarm ausgeprägte Diatomeenzönose des Sarnekower Sees wird überwiegend<br />
durch Arten eutropher Gewässer charakterisiert. Die dominante Art ist Cocconeis<br />
neothumensis die aufgrund ihrer Einstufung nach SCHÖNFELDER et al. (2006) den Trophieindex<br />
maßgeblich positiv beeinflusst. Das Verfahren ist diesbezüglich, wie schon bereits<br />
mehrfach erwähnt, kritisch zu überprüfen. Nach PHYLIB waren nur zwei der drei Probestellen<br />
hinsichtlich ihrer ökologischen Zustandsklasse bewertbar. Insgesamt ergibt sich ein guter<br />
Gesamtzustand. Fachgutachterlich wird aber nur von einem mäßigen ökologischen Zustand<br />
ausgegangen werden.<br />
Der Selenter See wird über den Diatomeentyp D 13.1 (Geschichteter See mit einer Verweilzeit<br />
über zehn Jahren) bewertet. Über das PHYLIB-Verfahren ergibt sich an den 10 untersuchten<br />
Probestellen insgesamt ein mäßiger Zustand, der gemittelte Wert (3,4) liegt aber<br />
bereits an der Grenze zum unbefriedigenden Zustand. Dabei ist jedoch zu beachten, dass<br />
der Bewertungsmaßstab <strong>für</strong> den Typ relativ streng gefasst ist. So wurden viele meso- bis eutraphente<br />
Arten bereits als Störzeiger definiert. Darüber hinaus sind die Grenzen des TI Nord<br />
<strong>für</strong> diesen Typ relativ niedrig angesetzt. Es bleibt zu prüfen, ob die unter den Verhältnissen<br />
Schleswig-Holsteins (höchste Niederschläge und meist geringere Verweilzeiten im Bundesvergleich)<br />
diese Einstufungen nicht zu streng sind. Diesbezüglich sind weitere Untersuchungen<br />
notwendig. Fachgutachterlich wird der Zustand des Moduls Diatomeen deshalb tendenziell<br />
besser eingeschätzt (Mittelwert 3,0).<br />
Die Diatomeenbesiedlung des Selenter Sees ist an den einzelnen Probestellen recht unterschiedlich.<br />
Überall anzutreffen und zum Teil häufig ist jedoch die eutraphente Art Amphora<br />
pediculus. Daneben traten aber auch oligotraphente Taxa wie Amphora inariensis oder meso-<br />
bis eutraphente Arten (Cocconeis neothumensis, Achnanthes clevei) lokal häufiger auf.<br />
Institut biota 2010 337