holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
sehr geringe Sichttiefe weisen auf polytrophe Verhältnisse hin. Damit sind <strong>für</strong> den<br />
Bornhöveder See massive Defizite in der Ausbildung der Gewässervegetation gegeben.<br />
Aufgrund der geringen Artdiversität und des Fehlens gefährdeter Makrophyten kommt dem<br />
Bornhöveder See gegenwärtig nur eine lokale Bedeutung zu.<br />
Mit dem Barkauer See wurde nur ein Vertreter dem Seetyp 12 (Kalkreicher ungeschichteter<br />
Tieflandsee mit relativ großem Einzugsgebiet und einer Verweilzeit von 3 bis 30 Tagen<br />
[Flussseen]) zugeordnet. Er wurde nach SUCCOW & KOPP (1985) als hocheutroph bis<br />
polytroph eingestuft. Die Bewertung über das PHYLIB-Verfahren ergab aktuell einen mäßigen<br />
Gesamtzustand, welcher auch plausibel ist.<br />
Der Barkauer See ist gegenwärtig als hocheutrophes bis polytrophes Gewässer mit einer<br />
noch relativ artenarmen Makrophytenvegetation eingestuft worden. Es treten insgesamt vier<br />
Schwimmblatt- und 9 Tauchblattarten auf. Die Gewässervegetation wird von typischen Arten<br />
eutropher <strong>Seen</strong> bestimmt, die in Schleswig-Holstein häufig und allgemein verbreitet sind. Als<br />
einzige Besonderheit konnten punktuelle Vorkommen des Großen Nixkrautes (Najas marina,<br />
RL 1) festgestellt werden. Der See ist fast durchgängig mit dichten Beständen von Tauchblattvegetation<br />
besiedelt. Im Zentrum kommen darüber hinaus noch Characeenrasen vor.<br />
Eine Besiedlungsgrenze ist aufgrund des sehr flachen Litorals nicht ausgebildet. Eine lokal<br />
starke Grünalgenentwicklung und geringe Sichttiefen zum Untersuchungszeitpunkt weisen<br />
aber gegenwärtig auf eine erhebliche Eutrophierung hin. Neben der Tauchblattvegetation<br />
weist der See insbesondere am Süd- und Westufer noch gut ausgeprägte Schwimmblattdecken<br />
auf. Typische und artenreiche Verlandungsröhrichte sind am gesamten See gut ausgebildet,<br />
sie erreichen z. T. Breiten von bis zu 100 m. Die überwiegend nassen bis sehr feuchten<br />
Verlandungszonen um den See sind Rückzugsraum <strong>für</strong> diverse niederungstypische Arten,<br />
welche auch teilweise in den Roten Listen geführt werden. Aus vegetationskundlicher<br />
Sicht kommt dem Barkauer See insgesamt damit eine mittlere bis landesweite Bedeutung<br />
zu.<br />
Der Dobersdorfer See ist als einziger der <strong>2009</strong> untersuchten <strong>Seen</strong> dem Seetyp 14 (Kalkreicher<br />
ungeschichteter Tieflandsee mit relativ großem Einzugsgebiet und einer Verweilzeit von<br />
über zehn Jahren) zugeordnet. Er ist nach SUCCOW & KOPP (1985) als hocheutroph einzustufen<br />
und wird aktuell als mäßig bewertet.<br />
Der Dobersdorfer See ist mit 11 submersen Arten und vier Taxa der Schwimmblattvegetation<br />
als mäßig artenreiches Gewässer zu bezeichnen. Die Besiedlungstiefen sind mit durchschnittlich<br />
1,7 m (maximal 1,8 m) jedoch gering. Auch die lokal stärkere Phytoplanktonentwicklung<br />
mit daraus resultierenden geringen Sichttiefen weist bereits auf einen gestörten<br />
Gewässerhaushalt hin. Anhand der Makrophytenausprägung und ihrer unteren Verbreitungsgrenzen<br />
sollte aktuell von einem hocheutrophen Zustand ausgegangen werden. 4 Arten<br />
sind landesweit (Potamogeton lucens, RL 3, Chara contraria, RL 3, Fontinalis antipyretica,<br />
RL 3, Myriophyllum spicatum, RL V), zwei auch bundesweit (Chara contraria, RL 3+,<br />
Fontinalis antipyretica, RL V) als gefährdet eingestuft. Insgesamt kommt dem Dobersdorfer<br />
See damit eine mittlere Bedeutung zu.<br />
5.2 Zusammenfassung Teilkomponente Diatomeen<br />
Im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen wurden 95 Probestellen an insgesamt 15<br />
<strong>Seen</strong> bearbeitet. Es wurden 131 Diatomeentaxa bestimmt, von denen aber 106 Taxa zur<br />
Berechnung des TI Nord herangezogen werden. Insgesamt 62 typspezifische Referenzarten<br />
gingen in die Ermittlung des Referenzartenquotienten ein. Der ermittelte Trophieindex TI Nord<br />
umfasst eine Spanne von 2,3 bis 3,8. Die Gesamtmodule Diatomeen verteilen sich über die<br />
ökologischen Zustandsklassen 1 bis 4, wobei die weitaus größte Zahl aller untersuchten<br />
Probestellen mit 3 bewertet wurde.<br />
An 8 Probestellen wurde die geforderte Mindestzahl indikativer Arten auch bei sehr intensiver<br />
Durchsicht der Diatomeenstreupräparate nicht erreicht. Ihre Bewertung gilt somit als ungesichert.<br />
Institut biota 2010 335