19.10.2014 Aufrufe

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

zeigen. Auch die übrigen dominanten Arten besitzen hohe Trophiewerte und deuten damit<br />

bereits hocheutrophe Zustände an. Nach dem PHYLIB-Verfahren werden alle Probestellen<br />

als mäßig eingestuft. Fachgutachterlich wird <strong>für</strong> die beiden Probestellen am östlichen Nordund<br />

Westufer bereits von einem tendenziell unbefriedigenden Zustand ausgegangen. In der<br />

Summe ergibt sich damit <strong>für</strong> den Barkauer See ein mäßiger Zustand des Seewasserkörpers,<br />

der jedoch Tendenzen zum unbefriedigenden ökologischen Zustand erkennen lässt.<br />

Der Dobersdorfer See ist als einziger dem Diatomeentyp D 14 (Ungeschichtete <strong>Seen</strong> mit<br />

einer Verweilzeit über 10 Jahren) eingestuft. Für diesen Typ ist nach PHYLIB aktuell keine<br />

Bewertung möglich, weil das Teilmodul Referenzartenquotient gegenwärtig nicht berechnet<br />

werden kann. Damit kann kein Diatomeenindex <strong>für</strong> die einzelnen Probestellen des Dobersdorfer<br />

Sees ermittelt werden. Als grobe Näherung rechnet das DV-Tool mit einem fiktiven<br />

Mittelwert (M RAQ = 0,5), der jedoch wenig plausibel ist. Damit lässt sich zwar ein Index ermitteln,<br />

die Bewertung kann jedoch trotzdem nicht erfolgen, weil <strong>für</strong> diesen Typ bisher keine<br />

Klassifizierungsskala vorliegt.<br />

Der aktuelle Zustand des Dobersdorfer Sees kann daher gegenwärtig lediglich über den<br />

Trophieindex Nord ermittelt werden, dessen vorläufige Skala von SCHÖNFELDER et al. (2006)<br />

zur Verfügung gestellt wurde. Danach können zwei Abschnitte noch als gut, die restlichen<br />

vier Probestellen müssen bereits als mäßig bewertet werden. Die Diatomeenflora des<br />

Dobersdorfer Sees ist wenig divers. Die wenigen dominanten Taxa sind überwiegend als<br />

meso- bis eutraphent einzustufen. Fachgutachterlich wird unter Berücksichtigung des geringen<br />

Arteninventars und der überwiegend mäßigen Trophiewerte insgesamt auch von einem<br />

mäßigen Zustand ausgegangen.<br />

5.3 Zusammenschau QK Makrophyten/Phytobenthos<br />

Das Modul Makrophyten wurde an insgesamt 82 Transekten in 15 verschiedenen <strong>Seen</strong> bearbeitet<br />

(STUHR 2010, BIOTA 2010). Parallel dazu ist das Modul Diatomeen an 82 Probestellen<br />

untersucht worden, die mit wenigen Ausnahmen (zwei zusätzliche Probestellen am<br />

Dobersdorfer See, keine Diatomeenprobennahme an der Untiefe des Stolper Sees) mit den<br />

Makrophytentransekten kongruent waren.<br />

Eine Bewertung über das PHYLIB-Verfahren war <strong>für</strong> alle <strong>Seen</strong> möglich. Nach dem offiziellen<br />

Bewertungsverfahren (SCHAUMBURG et al. 2007) konnte bereits <strong>für</strong> drei <strong>Seen</strong> (Stolper<br />

See, Gudower See, Lüttauer See) ein guter Zustand ermittelt werden. Der überwiegende Teil<br />

(12) der bearbeiteten Seewasserköper wurde als mäßig bewertet. Lediglich der Sarnekower<br />

See ist nach den Ergebnissen des PHYLIB-Verfahrens aktuell in einem unbefriedigenden<br />

Zustand.<br />

Im Rahmen der Bearbeitung wurde der Zustand der Makrophyten- bzw. Diatomeengemeinschaft<br />

an jeder Probestelle auch fachgutachterlich eingeschätzt. Die Ergebnisse sind zu stationsbezogenen<br />

Gesamtbewertungen aggregiert worden, welche wiederum zu einer auf den<br />

Seewasserkörper bezogenen Gesamtbewertung zusammengeführt wurden. Die fachgutachterliche<br />

Bewertung der einzelnen Seewasserkörper zeigt gegenüber den PHYLYB-Ergebnissen<br />

deutliche Abweichungen. Danach müssen 9 <strong>Seen</strong> bereits als mäßig bewertet werden,<br />

von denen der Selenter, Stolper und Lüttauer See bereits Tendenzen zum guten Zustand<br />

zeigen. Dagegen zeigen Drüsen- und Schmalensee bereits stärkere Defizite, die in Richtung<br />

des unbefriedigenden Zustandes weisen.<br />

Für 6 weitere <strong>Seen</strong> wurde fachgutachterlich bereits die ÖZK 4 (unbefriedigend) ermittelt.Debei<br />

liegen die Mittelwerte des Belauer und Gudower Sees aber bereits unmittelbar auf<br />

bzw. an der Klassengrenze zum mäßigen Zustand.<br />

In Tabelle 85 sind die Ergebnisse der einzelnen Module sowie die daraus resultierende Gesamtbewertung<br />

der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos zusammengestellt.<br />

340<br />

Institut biota 2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!