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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

nur von einem mäßigen Zustand der Qualitätskomponente Makrophyten/ Phytobenthos ausgegangen,<br />

der starke Tendenzen zum unbefriedigenden Zustand aufweist. So fehlt die Gewässervegetation<br />

des Schmalensees in Teilbereichen bzw. sie tritt nur artenarm und<br />

schwach entwickelt in Erscheinung. Auch die unteren Besiedlungsgrenzen von durchschnittlich<br />

nur 1,5 m und sehr geringe Sichttiefen von 0,5 m zum Untersuchungszeitpunkt sind<br />

deutliche Hinweise <strong>für</strong> einen gestörten Gewässerhaushalt. Die nur mäßig artenreiche<br />

Diatomeenvergesellschaftung des Schmalensees weist diesen als schwach eutrophes Gewässer<br />

aus. An allen Probestellen bestimmten meso- bis eutraphente und eutraphente Taxa<br />

das Arteninventar, daneben kam aber mit Amphora inariensis auch eine oligotraphente Art<br />

z.T. massenhaft vor, die aber offenbar über eine breitere trophische Amplitude verfügt. Ein<br />

erhöhter Anteil typspezifischer Degradationszeiger und der vor allem am Nordwestufer erhöhte<br />

Trophieindex deuten aber auf eine beeinträchtigte Diatomeenzönose am Schmalensee<br />

hin.<br />

Ein Vergleich mit Altdaten war nur <strong>für</strong> die Teilkomponente der Makrophyten möglich. Hier<br />

zeigen sich im Vergleich zu den letzten Untersuchungen von 2002 keine deutlichen Veränderungen<br />

in der Ausprägung der Gewässervegetation. Tendenziell ist ein leichter Rückgang in<br />

der Häufigkeit einzelner Taxa erkennbar. Auch die unteren Verbreitungsgrenzen sind geringfügig<br />

rückläufig.<br />

Damit weist der Schmalensee gegenwärtig erhebliche Abweichungen von leitbildgerechten<br />

Ausprägungen der Qk Makrophyten/Phytobenthos auf. Ein Erreichen des guten Zustandes<br />

als Zielvorgabe der WRRL (2000) ist nur innerhalb eines längeren Umsetzungszeitraumes<br />

und bei Umsetzung komplexer Sanierungsmaßnahmen möglich. Die Schwerpunkte liegen<br />

dabei in der Verbesserung des trophischen Zustandes, um eine schrittweise Wiederausbreitung<br />

der Gewässervegetation zu ermöglichen. Dabei müssen relevante Zuflüsse (insb. Alte<br />

Schwentine) sowie der unmittelbar benachbarte Bornhöveder See in die Sanierungsbestrebungen<br />

einbezogen werden. Ergänzend dazu werden jedoch weitere punktuelle Maßnahmen<br />

vorgeschlagen, die zu einer Verringerung der Beeinträchtigungen führen:<br />

• Das Eintragspotential relevanter Grabenzuflüsse (Südostufer) sollte geprüft werden, ggf.<br />

ist eine Festlegung von Maßnahmen zur Reduktion stofflicher Belastungen erforderlich.<br />

• Im Bereich der seeseitig geneigten Ackerflächen am westlichen Südufer wird die Einrichtung/Erweiterung<br />

unbewirtschafteter Ackerrandstreifen empfohlen.<br />

• Am Nordwestufer sollte die Nutzungsartenänderung seenaher Ackerflächen angestrebt<br />

werden, die Umwandlung in Grünland empfiehlt sich.<br />

• Am Süd- und Westufer sollte die Beweidung von Uferzonen eingestellt werden. Außerdem<br />

wird die Aufhebung ausgezäunter Viehtränken und deren Ersatz durch automatische<br />

Tränkanlagen empfohlen.<br />

• Unberechtigte Abwassereinleitungen im Bereich der Schmalenseer Bucht (Wochenendhäuser)<br />

sollten ermittelt und beseitigt werden.<br />

Institut biota 2010 329

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