19.10.2014 Aufrufe

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Von den fünf <strong>Seen</strong> des Seetyps 10 wurde nur der nach SUCCOW & KOPP (1985) eutrophe<br />

Stolper See als mäßig bewertet.<br />

Der Stolper See besitzt ein <strong>für</strong> eutrophe <strong>Seen</strong> typisches, ± durchschnittliches Inventar der<br />

Submersvegetation ohne floristische Besonderheiten, was sich bei einem Vergleich mit den<br />

drei oben beschriebenen <strong>Seen</strong> besonders in der deutlichen Verringerung der Anzahl gefährdeter<br />

Arten widerspiegelt. Trotzdem weist der Stolper See zumindest in Teilbereichen noch<br />

flächige Armleuchteralgenpopulationen auf. Er erreicht an allen untersuchten Monitoringstellen<br />

wie auch in der Gesamtbewertung eindeutig die ökologische Zustandsklasse 3 („mäßig“),<br />

aktuell ist allerdings angesichts der beobachteten Verminderung der Vegetationstiefengrenze<br />

eher ein Trend zur Verschlechterung des Gewässerzustandes zu beobachten. Der Stolper<br />

See besitzt insgesamt daher eher mittlere Bedeutung.<br />

Vier weitere <strong>Seen</strong> des WRRL-Seetyps 10 können nur als unbefriedigend (Lüttauer, Belauer,<br />

Gudower See) bzw. schlecht (Sarnekower See) bewertet werden. Der Lüttauer See liegt<br />

aber direkt auf der Klassengrenze zum mäßigen Zustand.<br />

Der Lüttauer See ist trotz seiner nur punktuell dicht ausgebildeten Submersvegetation mit<br />

14 Arten der Tauchblatt- und 4 Taxa der Schwimmblattvegetation insgesamt als vergleichsweise<br />

artenreich einzustufen. Es treten 5 Arten auf, die entweder bundes- oder landesweit<br />

(bzw. sowohl als auch) gefährdet sind. Die untere Besiedlungsgrenze liegt mit im Mittel etwa<br />

2,2 m in einem <strong>für</strong> hocheutrophe <strong>Seen</strong> typischen Bereich, wo<strong>für</strong> auch die vergleichsweise<br />

geringen Sichttiefen sprechen. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen war eine leichte<br />

Zunahme der Artenzahlen festzustellen. Bemerkenswert sind hierbei das Auftreten des Hybrids<br />

aus den beiden vorkommenden Groß-Laichkrautarten, ebenso wie das erstmalige Vorkommen<br />

und die vermutlich beginnende Ausbreitung von zwei Armleuchteralgenarten und<br />

der Nadel-Sumpfsimse. Aus botanischer Sicht besitzt der Lüttauer See deshalb landesweite<br />

Bedeutung.<br />

Der hocheutrophe Belauer See weist im Vergleich mit dem benachbarten Stolper See sowohl<br />

ein deutlich eingeschränktes Artenspektrum als auch eine wesentlich geringere Bestandsdichte<br />

bei der Submersvegetation auf. Die sich vor allem im bestehenden Artendefizit<br />

zeigende anhaltende Störung des Gewässerhaushalts drückt sich auch in der Bewertung<br />

aus, bei der der Belauer See nur die ökologische Zustandsklasse 4 (unbefriedigend) erreicht.<br />

Im Gegensatz zum Stolper See deutet sich aber mit der aktuell beobachteten Verbesserung<br />

von Arteninventar und Vegetationstiefengrenze ein positiver Entwicklungstrend an. Der Belauer<br />

See besitzt aus vegetationskundlicher Sicht insgesamt mittlere Bedeutung.<br />

Der Gudower See ist gegenwärtig als stark gestörtes Gewässer mit einer relativ artenarmen<br />

und nur schwach entwickelten Gewässervegetation einzustufen. Die Submersvegetation<br />

erreicht maximal Besiedlungstiefen von 1,7 m, im Mittel werden sogar Werte unter 1,5 m<br />

erreicht. Damit ist der See bereits als hocheutrophes bis polytrophes Gewässer einzustufen.<br />

Auch die mittleren sommerlichen Sichttiefen des Sees führen zu einer identischen Einstufung.<br />

Naturnahe Biotope der Seeufer und Verlandungszonen sind in weiten Teilen des Sees<br />

nur in gestörten Zuständen erhalten, oder sie fehlen bereichsweise. Gefährdete Wasserpflanzen<br />

sind im See bisher nicht nachweisbar. Insgesamt kommt dem Gudower See damit<br />

nur eine mittlere Bedeutung zu.<br />

Der Sarnekower See ist gegenwärtig als stark gestörtes, polytrophes Gewässer mit einer<br />

sehr artenarmen und nur schwach entwickelten Gewässervegetation einzustufen. Die Submersvegetation<br />

erreicht nur lokal Besiedlungstiefen von 1,2 m, in vielen Bereichen liegt die<br />

von Röhrichtarten gebildete untere Makrophytengrenze bereits unterhalb von 1 m, Tauchblattvegetation<br />

fehlt bis auf spärliche Ansiedlungen von Potamogeton pectinatus im Nordosten<br />

des Sees völlig. Insgesamt kommt dem Sarnekower See damit gegenwärtig nur eine<br />

mittlere Bedeutung zu.<br />

Einen Sonderfall stellt der kalkarme Großensee dar, der wegen seiner Kalkarmut als Sondertyp<br />

natürlicher <strong>Seen</strong> anzusehen ist. Dementsprechend erfolgte bei den Makrophyten eine<br />

parallele Bewertung über den Makrophytentyp MTS (Stellen silikatisch geprägter Wasser-<br />

332<br />

Institut biota 2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!