holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
4.2.4 Selenter See<br />
Geomorphologisch ist der Selenter See als geschichteter See mit einer Verweilzeit über 10<br />
Jahren einzustufen. Dementsprechend erfolgt die Bewertung über den Diatomeentyp D 13.1.<br />
In der Tabelle 41 werden neben dem Gewässertyp die ermittelten Indexwerte bzw. ökologischen<br />
Zustandsklassen <strong>für</strong> die 10 untersuchten Probestellen des Selenter Sees zusammengestellt.<br />
Tabelle 41: Typzuordnung, Indexwerte und ökologische Zustandsklassen der <strong>2009</strong> untersuchten<br />
Diatomeentransekte des Selenter Sees<br />
MS_NR<br />
Typ<br />
Diatomeen<br />
TI Nord M TINord R AQ M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK<br />
Diatomeen<br />
129922 D 13.1 2,84 0,36 -0,73 0,13 0,25 4<br />
129923 D 13.1 2,75 0,40 -0,47 0,26 0,33 3<br />
129924 D 13.1 2,58 0,46 -0,5 0,25 0,36 3<br />
129925 D 13.1 2,55 0,48 -0,57 0,21 0,35 3<br />
129926 D 13.1 2,36 0,55 -0,38 0,31 0,43 3<br />
129927 D 13.1 2,49 0,50 -0,54 0,23 0,36 3<br />
129928 D 13.1 2,84 0,36 -0,67 0,17 0,26 4<br />
129929 D 13.1 2,79 0,38 -0,5 0,25 0,31 4<br />
129930 D 13.1 2,86 0,35 -0,38 0,31 0,33 3<br />
129931 D 13.1 2,70 0,41 -0,54 0,23 0,32 4<br />
Mittelwert 3 (3,4)<br />
Alle 10 untersuchten Probestellen waren nach SCHAUMBURG et al. (2007) über den o.g.<br />
Typ gesichert bewertbar. Dabei liegen die Indexwerte überwiegend im unteren Bereich des<br />
Werteintervalls der ÖZK 3 (mäßig), <strong>für</strong> zwei dieser Probestellen befindet sich der Wert auf<br />
der Klassengrenze zum schlechteren Zustand. 4 Probestellen sind bereits mit unbefriedigend<br />
(ZK 4) bewertet worden. Hier liegen die Indexwerte im mittleren bis oberen Bereich des Werteintervalls.<br />
Die ausschließliche Betrachtung des Trophieindexes (vorläufige Skala TI Nord<br />
nach SCHÖNFELDER et al. [2006]) ergibt <strong>für</strong> die Hälfte der Probestellen (MS_NR 129924,<br />
129925, 129926, 129927, 129931) eine mäßige ökologische Qualität, während <strong>für</strong> die andere<br />
Hälfte ein unbefriedigender Zustand und damit deutliche Abweichungen von leitbildgerechten<br />
Ausprägungen erkennbar sind. Aufgrund der relativ unzureichenden Datenlage zum<br />
o.g. Diatomeentyp in Schleswig-Holstein ist die Plausibilität dieser Einstufungen gegenwärtig<br />
nur bedingt einzuschätzen. Generell sollte aber durch Untersuchung subfossiler Referenzzustände<br />
geprüft werden, ob die im Vergleich zu anderen Seetypen sehr niedrig angesetzten<br />
Grenzen der Trophiewerte (ZK 1 < 1,75) unter den Bedingungen Schleswig-Holsteins realistisch<br />
sind. Auffällig ist die hohe Anzahl von Störzeigern <strong>für</strong> diesen Typ. Darunter sind auch<br />
einige Taxa mit breiter trophischer Amplitude, die auch in nährstoffärmeren Gewässern auftreten<br />
und deshalb keine Störzeiger im eigentlichen Sinne darstellen.<br />
Amphora pediculus dominierte mit einem Anteil von 46,4 % die Diatomeengemeinschaft am<br />
Ostufer bei Krüzkamp (MS_NR 129922). Ungewöhnlich häufig trat Epithemia sorex auf (Anteil<br />
von 11,8 %). Sie ist eutraphent und bevorzugt einen mittleren bis hohen Elektrolytgehalt.<br />
Fragilaria capucina var. perminuta (Anteil von 5,5 %) ist unter oligo- bis mesotrophen Bedingungen<br />
verbreitet. Sie wird aber <strong>für</strong> die Berechnung des Trophieindexes nicht erfasst, da ihr<br />
nach SCHÖNFELDER et al. (2006) kein Trophiewert zugeordnet wurde. Sie wird aber <strong>für</strong><br />
diesen Gewässertyp als Störzeiger geführt, ebenso wie weitere 12 der nachgewiesenen Arten.<br />
Epithemia turgida (Anteil von 4,3 %) bevorzugt meso- bis eutrophe Gewässer mit mittlerem<br />
und höherem Elektrolytgehalt. Der höhere Trophieindex beruht auch auf dem vermehrten<br />
Auftreten von Arten mit hohen Trophiewerten (z.B. Cocconeis pediculus [4,33], Rhoicosphenia<br />
abbreviata [4,35], Navicula tripunctata [5,31]). Über die vorläufige Skala des TI Nord<br />
Institut biota 2010 261