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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Die Verschneidung der Einzelindizes der Abschnitte zur stationsbezogenen Gesamtbewertung<br />

ergibt damit <strong>für</strong> das Transekt 1 am Ostufer bei Großensee (MS_NR 129768) einen<br />

guten Zustand. Alle anderen Probestellen werden als mäßig bewertet, wobei insbesondere<br />

die Transekte vier bis sechs am West-, nördlichen Ost- und Ostufer (MS_NR 129771,<br />

130362, 130363) bereits nahe der Klassengrenze zum guten Zustand liegen. Lediglich das<br />

am Ostufer bei Regelstaedt liegende Transekt 3 (MS_NR 129770) zeigt wegen der Defizite<br />

bei den Makrophyten Tendenzen zum unbefriedigenden Zustand. Fachgutachterlich werden<br />

die ermittelten ÖZK als plausibel eingeschätzt. Wegen der etwas abgestuften Bewertung bei<br />

den Diatomeen müssen lediglich die positiven Tendenzen an den Transekten vier bis sechs<br />

(MS_NR 129771, 130362, 130363) in Frage gestellt werden.<br />

seewasserkörperbezogene Gesamtbewertung<br />

Tabelle 56: Typzuordnung und ökologische Zustandsklassen der bearbeiteten Module Makrophyten<br />

und Diatomeen sowie ökologischer Gesamtzustand der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos<br />

nach SCHAUMBURG et al. (2007) und fachgutachterliche Einschätzung<br />

(Fag), 1 = Mittelwert OWK nach DV-Tool, 2 = Mittelwert OWK nach fachgutachterlicher Einschätzung,<br />

3 = Mittelwert der stationsbezogenen Gesamtbewertung nach DV-Tool, 4 = Mittelwert<br />

der stationsbezogenen Gesamtbewertung nach fachgutachterlicher Einschätzung<br />

<strong>Seen</strong>ame<br />

Makrophytentyp<br />

ÖZK<br />

Makrophyten<br />

Fag<br />

Makrophyten<br />

Diatomeentyp<br />

ÖZK<br />

Diatomeen<br />

Fag Diatomeen<br />

ÖZK Makrophyten/<br />

Phytobenthos<br />

Fag<br />

gesamt<br />

Großensee TKg-13 3 (3,0) 1 3 (3,3)² D 13.2 2 (2,2) 1 2 (2,2) 2 3 (2,8) 3 3 (2,8) 4<br />

Eine Gesamtbewertung über das PHYLIB-Verfahren ergibt <strong>für</strong> den Großensee insgesamt<br />

eine Einstufung in die ökologische Zustandsklasse 3 (mäßig), die leichte Tendenzen zum<br />

besseren Zustand erkennen lässt. Letzteres basiert überwiegend auf den vorwiegend guten<br />

Zuständen des Moduls Diatomeen. Fachgutachterlich werden die Ergebnisse beider Module<br />

hinsichtlich der Güteklasse als weitgehend plausibel eingeschätzt. Sowohl bei den Makrophyten<br />

als auch bei den Diatomeen wird aber auf Tendenzen zum mäßigen Zustand verwiesen,<br />

die sich in den Ergebnissen der stations- und wasserkörperbezogenen Gesamtbewertung<br />

bisher nicht widerspiegeln.<br />

Nach SUCCOW & KOPP (1985) lässt sich der Großensee auf der Grundlage von drei vorliegenden<br />

sommerlichen Sichttiefenwerten und aufgrund der <strong>für</strong> sechs Monitoringstellen ermittelten<br />

Vegetationstiefengrenze der Makrophyten (Ø-Wert 4,85 m) hinsichtlich seiner Trophie<br />

als eutroph im Grenzbereich zum mesotrophen Zustand einordnen. Der Großensee ist nach<br />

STUHR (2010) noch einer der wenigen Vertreter eines ursprünglich kalk- und nährstoffarmen<br />

<strong>Seen</strong>typs mit artenreicher und charakteristischer Vegetation in Schleswig-Holstein. Mit 20<br />

nachgewiesenen Taxa der Submersvegetation ist aktuell immer noch eine relativ große Artenvielfalt<br />

gegeben, es sind aber deutliche Beeinträchtigungen und die Tendenz zu einem<br />

schleichenden Artenrückgang erkennbar. Die Beeinträchtigungen zeigen sich u.a. in einem<br />

<strong>2009</strong> beobachteten Rückgang der Vegetationstiefengrenze sowie in gegenüber 2006 verschlechterten<br />

Bewertungen des Gewässerzustandes.<br />

Die Diatomeengemeinschaft des Großensees lässt überwiegend moderate Defizite erkennen.<br />

Die Dominanz zumeist eutraphenter Taxa wie Amphora pediculus oder Achnanthes<br />

lanceolata ssp. frequentissima und ein abschnittsweise häufigeres Auftreten des typspezifischen<br />

Störzeigers Navicula schoenfeldii deutet aber bereits auf Störungen hin. Mäßige Abweichungen<br />

vom Leitbild sind am südlichen Westufer zu erkennen (artenarme Vergesellschaftung<br />

mit hohen Anteilen typspezifischer Störzeiger). Hinsichtlich seines Diatomeeninventars<br />

ist der Großensee als meso- bis schwach eutroph zu charakterisieren. Die Artenzahlen<br />

der meisten Abschnitte sind eher unterdurchschnittlich, es treten jedoch oftmals noch<br />

diverse oligotraphente Taxa wie Achnanthes bioretii, Achnanthes peragalli oder Fragilaria robusta<br />

auf. Fachgutachterlich können die über den Typ D 13.2 näherungsweise ermittelten<br />

Ergebnisse als weitgehend nachvollziehbar angesehen werden. Aufgrund des ursprünglich<br />

kalk- und nährstoffarmen Charakters des Großensees sollte aber bei den als gut bewerteten<br />

288<br />

Institut biota 2010

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