holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
vergleichsweise häufig vor, die einen recht hohen Trophiewert (4,35 bzw. 4,33) aufweisen.<br />
Insgesamt jedoch ist der Trophiewert dieser Probe im Vergleich zu den Werten der anderen<br />
Untersuchungsabschnitte nicht deutlich erhöht. Das könnte daran liegen, dass auch mehrere<br />
Arten mit sehr geringen Trophiewerten auftraten, die eher typisch <strong>für</strong> oligo- bis mesotrophe<br />
Gewässer sind (Fragilaria robusta, Navicula oligotraphenta). Diese waren aber eher selten.<br />
An der Probestelle wurden 55 Arten nachgewiesen, von denen jedoch nur 15 indikativ waren<br />
(1/3 davon typspezifische Referenzarten). Der Abschnitt kann damit bereits als relativ artenreich<br />
charakterisiert werden.<br />
Die ebenfalls sehr artenreiche Probe vom Nordufer (MS_NR 129731) wurde von der<br />
eutraphenten Cocconeis placentula var. lineata dominiert. Höhere Anteile sind auch <strong>für</strong> Cocconeis<br />
placentula und Amphora pediculus ermittelt worden. Beide gelten als Kosmopoliten,<br />
die durch steigende Nährstoffkonzentrationen in ihrer Vitalität deutlich gefördert werden. Sie<br />
sind überall verbreitet und kommen häufig auch massenhaft vor (insb. Cocconeis<br />
placentula). Zu erwähnen sind die Nachweise von Diploneis elliptica und Navicula oligotraphenta.<br />
Diese beiden Arten sind allgemein relativ selten und vorrangig in oligo- bis mesotrophen<br />
Gewässern verbreitet.<br />
An der sehr artenreichen (50 Taxa) Probestelle am Westufer (MS_NR 130732) wurden<br />
Cocconeis placentula var. lineata und Navicula menisculus var. upsaliensis am häufigsten<br />
nachgewiesen. Letztere scheint ebenfalls erhöhte Trophiewerte zu bevorzugen. Auch die mit<br />
7,6 bzw. 5,1 % noch recht häufigen Arten Navicula capitata und Navicula radiosa sind als<br />
eutraphent bzw. trophie-tolerant zu bezeichnen. Dennoch konnte erneut die oligotraphente<br />
Navicula oligotraphenta mit 2,7 % gefunden werden. Der größte Teil der indikativen Arten ist<br />
als Störzeiger eingestuft (11 von 14), was zu einem vergleichsweise niedrigen Referenzartenquotienten<br />
(RAQ) führt.<br />
In der Gesamtbewertung ergibt sich <strong>für</strong> den Barkauer See nach PHYLIB ein mäßiger Zustand.<br />
Dieser ist auch fachgutachterlich nachvollziehbar, es werden aber bereits v.a. hinsichtlich<br />
des dominierenden Arteninventars Tendenzen zum unbefriedigenden Zustand ersichtlich.<br />
Die Artenzahl war an allen Probestellen überdurchschnittlich hoch. Der trophische<br />
Zustand des Sees wird über die vorläufige Skala des TI Nord (SCHÖNFELDER et al. 2006)<br />
ebenfalls als mäßig bewertet, wobei die Werte aller Probestellen im mittleren Bereich des<br />
Werteintervalls liegen. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Klassengrenzen des<br />
TI Nord <strong>für</strong> diesen Diatomeentyp sehr niedrig angesetzt wurden. Das Diatomeeninventar weist<br />
den Barkauer See gegenwärtig als hocheutrophes Gewässer aus. Fachgutachterlich wird<br />
deshalb <strong>für</strong> die Probestelle am östlichen Nordufer (MS_NR 130388) bereits von einem tendenziell<br />
unbefriedigenden Zustand ausgegangen. Die Probestelle am Westufer (MS_NR<br />
130732) wird bereits als unbefriedigend eingeschätzt. In der Summe ergibt sich auch weiterhin<br />
ein mäßiger Zustand des Seewasserkörpers, der jedoch deutliche Tendenzen zur niedrigeren<br />
Zustandsklasse erkennen lässt.<br />
Bei Betrachtung des Arteninventars der einzelnen Probestellen ergeben sich folgende Einschätzungen:<br />
Im See war besonders Cocconeis placentula var. lineata dominant anzutreffen<br />
(Bewertung PHYLIB: 2,93). Darüber hinaus kamen Amphora pediculus, Rhoicosphenia abbreviata<br />
und Cocconeis placentula z.T. häufiger vor. A. pediculus ist nach PHYLIB mit einem<br />
Trophiewert von 2,89 bewertet. Die Angaben über ihre Ökologie sind recht weit gefächert, so<br />
dass Toleranz angenommen werden muss. Vorrangig ist sie im eutrophen Bereich anzutreffen.<br />
R. abbreviata gilt als Charakterart eutraphenter Gesellschaften (Bewertung PHYLIB:<br />
4,35) und auch C. placentula (Bewertung: 3,45) ist vom oligotrophen bis eutrophen Bereich<br />
anzutreffen, ohne signifikante Präferenzen zu zeigen. Die Diatomeenflora des Sees charakterisiert<br />
damit bereits hoch eutrophe Zustände, worauf insbesondere die Dominanz von Arten<br />
mit hohen Trophiewerten hindeutet.<br />
Für den Barkauer See liegen Altdaten aus dem Jahr 2004 von 1 Probestelle am Nordostufer<br />
vor (HOFMANN 2006), deren Lage jedoch nicht völlig identisch mit einem aktuell beprobten<br />
Transekt ist. 2004 stellte sich während der Augustbeprobung Amphora pediculus als die mit<br />
Abstand individuenreichste Art dar, während die September-Probe durch deutlich ausgeglichenere<br />
Dominanzstrukturen gekennzeichnet war. A. pediculus war auch aktuell eine der<br />
Institut biota 2010 269