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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Am häufigsten traten in der Probe vom mittleren Ostufer (MS_NR 130094) Amphora pediculus<br />

(eutraphent), Achnanthes clevei (meso- bis eutraphent), Amphora inariensis (oligotraphent)<br />

und Cocconeis neothumensis (meso- bis eutraphent) auf. Die oligo- bis mesotraphente<br />

Achnanthes joursacense wurde mit einem Anteil von 3,4 % nachgewiesen. Mit Achnanthes<br />

kolbei trat eine weitere oligo- bis mesotraphente, nur zerstreut vorkommende Art häufiger<br />

auf (5,7 % Anteil). Die Artenzahl war eher niedrig (32 Taxa). Da an dieser Probestelle<br />

Makrophytenverödung konstatiert wurde, muss die gute Bewertung des Abschnittes auf mäßig<br />

abgestuft werden. Mit einem Trophiewert von 2,46 liegen hier nach der vorläufigen Skala<br />

<strong>für</strong> den TI Nord (SCHÖNFELDER et al. 2006) bereits sehr gute Zustände vor. Dies ist im Wesentlichen<br />

auf das vermehrte Vorkommen von Amphora inariensis (14,2 % Anteil) zurückzuführen,<br />

die mit 0,98 einen sehr niedrigen Trophiewert besitzt.<br />

Die Probe aus der Nordbucht bei Drüsen (MS_NR 130093) wurde im Wesentlichen von Achnanthes<br />

clevei, Amphora pediculus und Cocconeis neothumensis dominiert. Häufiger waren<br />

auch Cocconeis neodiminuta und Amphora inariensis. Es wurden 9 bewertungsrelevante<br />

Arten <strong>für</strong> das Modul Referenzartenquotient ermittelt, von denen 6 aber als typspezifische<br />

Störzeiger geführt werden, die auch deutlich häufiger auftreten als die typspezifischen Referenzarten.<br />

Die Artenzahl bewegte sich im oberen Mittelfeld.<br />

Die Probe vom Westufer (MS_NR 130096) wurde von Achnanthes clevei und Amphora pediculus<br />

dominiert. Dritthäufigste Art war wiederum Amphora inariensis. Diese drei Arten machen<br />

bereits 50 % der gezählten Schalen aus. Erwähnenswert ist das Auftreten der seltenen<br />

Cocconeis pseudothumensis mit einem Anteil von 2,4 %. Diese Art kommt bevorzugt in oligotrophen,<br />

kalkhaltigen Gewässern vor. Insgesamt war die vorgefundene Artenzahl durchschnittlich.<br />

Aufgrund des hohen Anteils an typspezifischen Referenzarten (7 Taxa) bei nur<br />

wenigen (3 Arten) Degradationszeigern ist der Diatomeenindex an dieser Probestelle vergleichsweise<br />

hoch und führt bereits zu einer guten Bewertung des Untersuchungspunktes.<br />

Die bewertungsrelevanten Arten waren jedoch allesamt selten (≤ 1 % Anteil).<br />

Am häufigsten trat am Westufer vor der Bismarckinsel (MS_NR 130095) die meso- bis<br />

eutraphente Cocconeis neothumensis auf. Mit Anteilen von 16,5 und 11,5 % waren Achnanthes<br />

clevei und Amphora pediculus auch recht häufig. Navicula schoenfeldii wurde mit einem<br />

Anteil von 8,6 % nachgewiesen. Sie ist in oligo- bis eutrophen Gewässern verbreitet. Als<br />

oligo- bis mesotraphent gilt die mehrfach nachgewiesene Achnanthes joursacense (2,4 %<br />

Anteil). Die Taxazahl war durchschnittlich.<br />

In der Gesamtbewertung ergibt sich nach dem PHYLIB-Verfahren (SCHAUMBURG et al.<br />

2007) <strong>für</strong> den Drüsensee ein Durchschnittswert von 2,4 und damit noch ein guter Zustand.<br />

Dieser weist jedoch bereits deutliche Tendenzen zur schlechteren ÖZK 3 (mäßig) auf. Der<br />

trophische Zustand des Sees wird gegenwärtig nach den Einstufungen von SCHÖNFELDER<br />

et al. (2006) durchgängig als sehr gut bis mäßig bewertet. Fachgutachterlich werden die<br />

Klassengrenzen des Diatomeentyps D 11 als zu moderat angesehen. Eine Verschiebung der<br />

Intervalle mindestens um den Wert 0,25 erscheint notwendig. Unter diesen Annahmen ergibt<br />

sich <strong>für</strong> zwei Probestellen bereits ein mäßiger trophischer Zustand, der Abschnitt am Nordufer<br />

liegt sogar an der Grenze zum unbefriedigenden Zustand. Drei Probestellen sind als gut<br />

einzuschätzen, von denen zwei jedoch bereits im unteren Bereich des Werteintervalls angesiedelt<br />

sind. Der trophische Zustand des Sees würde damit bereits als mäßig bewertet, was<br />

anhand der aktuellen Ergebnisse auch als realistisch einzuschätzen ist. Aufgrund seines<br />

Diatomeeninventars ist der Drüsensee damit als eutrophes Gewässer einzustufen. Die mäßig<br />

artenreichen Vergesellschaftungen werden von typischen Taxa solcher Standgewässer<br />

dominiert (z.B. Achnanthes clevei, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis). Daneben<br />

traten aber vereinzelt typische oligo- bis mesotraphente Arten auf. Insgesamt muss aber<br />

fachgutachterlich von einem mäßigen Zustand der Diatomeen ausgegangen werden.<br />

Institut biota 2010 275

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