holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
nung anhand des aktuellen Verfahrensstandes vorgenommen (LLUR 2010). Dabei kann<br />
auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Bewertung des Diatomeentyps 14 erfolgen.<br />
Veränderungen lassen sich damit lediglich anhand des nachträglich ermittelten<br />
Trophieindexes Nord bzw. des vorgefundenen Arteninventars detektieren. Die neuberechneten<br />
Trophieindizes der Probestelle (LLUR 2010) ergaben ein Intervall von 2,80 - 2,95, der Mittelwert<br />
lag bei 2,86. Aktuell konnten Trophieindizes zwischen 2,38 und 2,84 ermittelt werden,<br />
im Mittel ergibt sich ein Wert von 2,60. Damit zeigen die Diatomeen eine leichte Verbesserung<br />
des trophischen Zustandes an.<br />
Aus den Zählergebnissen wird ersichtlich, dass 2005 Fragilaria brevistriata die am häufigsten<br />
nachgewiesene Art war. Sie dominierte 3 von 6 Probestellen. Bei den aktuellen Untersuchungen<br />
war sie weniger häufig anzutreffen. Der Vergleich der Altdaten mit den aktuell erhobenen<br />
Daten zeigt sonst keine deutlichen Unterschiede in der Zusammensetzung der<br />
Diatomeengemeinschaft. Auch 2005 waren Achnanthes clevei, Cocconeis neothumensis und<br />
Amphora pediculus neben F. brevistriata die häufigsten Arten. Sowohl 2005 als auch <strong>2009</strong><br />
dominieren im Dobersdorfer See Arten mit weiten ökologischen Ansprüchen, trophietolerante<br />
Taxa und solche, die bevorzugt in meso- bis eutrophen Gewässern siedeln. Insgesamt betrachtet<br />
hat sich der ökologische Zustand des Sees seit 2005 nicht wesentlich verändert.<br />
4.2.10 Drüsensee<br />
Die Bewertung des Drüsensees erfolgte über den Diatomeentyp 11. In Tabelle 47 sind der<br />
relevante Gewässertyp, die ermittelten Indexwerte bzw. die ökologischen Zustandsklassen<br />
der fünf untersuchten Probestellen am Drüsensee zusammengestellt.<br />
274<br />
Tabelle 47: Typzuordnung, Indexwerte und ökologische Zustandsklassen der <strong>2009</strong> untersuchten<br />
Diatomeentransekte des Drüsensees<br />
MS_NR<br />
Typ<br />
Diatomeen<br />
TI Nord M TINord R AQ M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK<br />
Diatomeen<br />
130068 D 11 3,23 0,50 -0,25 0,38 0,44 3<br />
130394 D 11 2,46 0,81 -0,11 0,44 0,63 2<br />
130393 D 11 2,89 0,64 -0,33 0,33 0,49 3<br />
130396 D 11 2,69 0,72 0,4 0,70 0,71 2<br />
130395 D 11 2,66 0,73 -0,11 0,44 0,59 2<br />
Mittelwert 2 (2,4)<br />
Der Drüsensee war über den Diatomeentyp D 11 an allen Probestellen gesichert bewertbar.<br />
Dabei lagen die ermittelten Indexwerte <strong>für</strong> drei Abschnitte im Intervall der ÖZK 2 (gut), <strong>für</strong> die<br />
übrigen Stellen im mittleren bis oberen Bereich des Intervalls der ÖZK 3 (mäßig). Hinsichtlich<br />
der Trophiewerte ergibt sich nach der vorläufigen Skala <strong>für</strong> den TI Nord (SCHÖNFELDER et al.<br />
2006) <strong>für</strong> 3 Probestellen ein guter ökologischer Zustand, ein Untersuchungsabschnitt wurde<br />
als mäßig (MS_NR 130068) und ein weiterer Abschnitt bereits mit sehr gut (MS_NR 130394)<br />
bewertet. Dies ist jedoch aufgrund der sehr moderaten Klassengrenzen des Diatomeentyps<br />
D 11 kritisch zu hinterfragen (siehe Gesamtbewertung). Das Arteninventar der einzelnen<br />
Untersuchungsabschnitte wird nachfolgend kurz charakterisiert.<br />
Die mäßig artenreiche (38 Taxa) Probe am Südufer (MS_NR 130068) wurde stark von Amphora<br />
pediculus (Schwerpunkt im eutrophen Bereich) dominiert. Mit einem Anteil von 9,5 %<br />
war am zweithäufigsten Navicula cari, welche bis zum β- bis a-mesosaproben Belastungsgrad<br />
in elektrolytreicheren, eutrophen Gewässern vorkommt. Das Auftreten von Navicula tenelloides<br />
(5,6 %, aerophil) könnte auf einen wechselnden Elektrolytgehalt (Quellen, überrieselte<br />
Erde, Moosrasen) hindeuten und bewirkt den erhöhten Trophieindex, der bereits im<br />
Intervall der Zustandsklasse 3 (mäßig) liegt und damit geringe Abweichungen von leitbildgerechten<br />
Zuständen aufweist. Bemerkenswert ist das Vorkommen der oligotraphenten Navicula<br />
laevis.<br />
Institut biota 2010