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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

4.2 Teilkomponente Diatomeen (seeweise Darstellung)<br />

4.2.1 Belauer See<br />

Der Belauer See ist als geschichteter See mit einer Verweilzeit von unter einem Jahr und als<br />

N-limitiert eingestuft und wird deshalb über den Typ 10.2 bewertet. In Tabelle 38 werden die<br />

ermittelten Indexwerte bzw. ökologischen Zustandsklassen der 4 untersuchten Probestellen<br />

des Belauer Sees aufgeführt.<br />

Tabelle 38: Typzuordnung, Indexwerte und ökologische Zustandsklassen der <strong>2009</strong> untersuchten<br />

Diatomeentransekte des Belauer Sees, * = nicht gesichert (n.g.)<br />

MS_NR<br />

Typ<br />

Diatomeen<br />

TI Nord M TINord R AQ M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK Diatomeen<br />

129741 D 10.2 2,59 0,86 0,00 0,50 0,68 2<br />

129742 D 10.2 2,43 0,92 0,75 0,88 0,90 1<br />

129743 D 10.2 2,81 0,77 0,33 0,67 0,72 2<br />

130361 D 10.2 2,78 -* 0,14 -* -* n.g.<br />

Mittelwert 2 (1,7)<br />

Über das PHYLIB-Verfahren nach SCHAUMBURG et al. (2007) konnten drei der vier Probestellen<br />

des Belauer Sees gesichert bewertet werden. Die Indexwerte liegen <strong>für</strong> zwei Probestellen<br />

im mittleren bis oberen Bereich des Intervalls der ÖZK 2 (gut). An einer Probestelle<br />

wurde bereits der sehr gute Zustand erreicht. Ein Untersuchungsabschnitt konnte nicht gesichert<br />

bewertet werden, da die Zahl indikativer Arten, die <strong>für</strong> diesen Typ 8 beträgt, unterschritten<br />

wurde. Die Trophieindizes (vorläufige Skala TI Nord nach SCHÖNFELDER et al. [2006])<br />

kennzeichnen bereits sehr gute und gute ökologische Zustände. Die Klassengrenzen des<br />

Teilmoduls Trophieindex sind <strong>für</strong> diesen Typ aber relativ niedrig angesetzt, so dass ein guter<br />

oder sogar sehr guter Zustand recht schnell erreicht werden kann. Realistischerweise sollte<br />

von einem überwiegend guten und nur vereinzelt mäßigen trophischen Zustand (MS_NR<br />

129743) ausgegangen werden. Nachfolgend wird das Arteninventar der einzelnen Probestellen<br />

kurz charakterisiert.<br />

Die Probe vom Westufer südlich Perdöler Mühle (MS_NR 129741) wies mit 35 Taxa eine<br />

durchschnittliche Artenzahl auf. Die Diatomeenzönose wurde von Cocconeis neothumensis<br />

(meso- bis eutraphent) mit fast 30%igem Anteil dominiert. Weiterhin traten Achnanthes clevei<br />

(meso- bis eutraphent) und Amphora inariensis (oligotraphent) häufig auf. Die in oligo- bis<br />

eutrophen Gewässern verbreitete Navicula schoenfeldii wurde mit einem 5,8%igen Anteil,<br />

die oligo- bis mesotraphente Achnanthes joursacense mit 4,7 % nachgewiesen. Es kamen<br />

jeweils 4 typspezifische Referenzarten als Degradationszeiger vor. Die <strong>für</strong> den Diatomeentyp<br />

10.2 als Referenzart eingestufte Navicula scutelloides war dabei mit einem Anteil von 2,9 %<br />

am häufigsten.<br />

Die Diatomeenzönose am Ostufer nördlich Belau (MS_NR 129742) ist mit 27 Taxa vergleichsweise<br />

artenarm. Sie wurde im Wesentlichen von 3 Taxa bestimmt: Amphora pediculus<br />

(eutraphent) mit einem Anteil von knapp 31 %, Cocconeis neothumensis (meso- bis<br />

eutraphent) mit etwa 21%igem Anteil und Achnanthes clevei (meso- bis eutraphent, ca. 19<br />

%). Zusammen stellen diese bereits einen Anteil von 70 % des Gesamtaufkommens. Die<br />

Probe wies insgesamt 7 typspezifische Referenzarten auf, von denen Navicula scutelloides<br />

und Cymbella microcephala mit Anteilen von 0,8 bzw. 0,6 % am häufigsten auftraten. Demgegenüber<br />

konnte mit Nitzschia frustulum lediglich ein einziger Störzeiger ermittelt werden.<br />

Dementsprechend ergaben sich sehr hohe Werte <strong>für</strong> den Referenzartenquotienten. Der<br />

Trophieindex liegt an dieser Probestelle relativ niedrig, was aber auch auf den fast 50%igen<br />

Anteil von Cocconeis neothumensis und Achnanthes clevei zurückzuführen ist, die beim<br />

TI Nord einen vergleichsweise niedrigen Trophiewert haben.<br />

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Institut biota 2010

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