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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Tabelle 34: Indexwerte und ökologische Zustandsklasse nach SCHAUMBURG et. al (2007) <strong>für</strong><br />

die Makrophytentransekte des Langsees. * = nicht gesichert<br />

Langsee (WRRL-Seetyp 11, Makrophytentyp TKp-11)<br />

Makrophytentransekt Zustandsklasse RI RI kor M MP<br />

Transekt 1 (129111) 5 - - -<br />

Transekt 2 (130405) 5 - - -<br />

Transekt 3 (130402) 5 -50,00* -50,00* -<br />

Transekt 4 (130401) 3 -26,56 -26,56 0,37<br />

Transekt 5 (130403) nicht berechenbar - - -<br />

Transekt 6 (130404) nicht gesichert 0,00* 0,00* -<br />

Für drei von sechs Transekten konnten keine Indexwerte berechnet werden, weil die Gewässervegetation<br />

weitgehend fehlte. Da hier<strong>für</strong> keine natürlichen Ursachen vorliegen, muss<br />

von einer Makrophytenverödung ausgegangen werden, die mit der ökologischen Zustandsklasse<br />

5 zu bewerten ist. Auch im Transekt 5 fehlte die Submersvegetation völlig. In diesem<br />

Fall tritt vor allem im Flachwasser eine stärkere Beschattung durch den Ufergehölzsaum auf.<br />

Außerdem finden sich im gesamten Bereich relativ mächtige Laub- und Grobdetritusauflagen<br />

und das Litoral fällt mäßig bis steil ab. Dadurch wird die Besiedlung mit submers wachsenden<br />

Arten deutlich erschwert. Für diesen Abschnitt wird deshalb nicht von einer<br />

Makrophytenverödung ausgegangen. Das Transekt 6 war zudem aufgrund des Vorkommens<br />

von Nuphar lutea als einziger Nicht-Röhrichtart nicht gesichert bewertbar (Anteil von Nuphar<br />

lutea und Nymphaea alba >= 80 %).<br />

Eine gesicherte Berechnung eines Indexwertes war allein <strong>für</strong> das Transekt 4 im äußersten<br />

Westen des Sees möglich. Hier wurde der mäßige Zustand (ZK 3) ermittelt. Der Wert liegt im<br />

mittleren Bereich des Intervalls. Angesichts der nur schütter entwickelten Gewässervegetation<br />

mit geringer unterer Besiedlungsgrenze wird aber fachgutachterlich ein unbefriedigender<br />

Zustand als realistisch eingeschätzt. Dies gilt auch <strong>für</strong> das von Schwimmblattrasen dominierte<br />

Transekt 6.<br />

Ausgehend von den insgesamt 4 bewertbaren Transekten (inkl. verödeter Abschnitte) ergibt<br />

sich <strong>für</strong> den Langsee damit nach PHYLIB ein Mittelwert von 4,5 der genau an der Klassengrenze<br />

von unbefriedigendem und schlechtem Zustand liegt. Über die aktuelle Version des<br />

DV-Tools wird noch ein unbefriedigender Zustand ausgewiesen (Mittelwert 4,0), weil die beiden<br />

Transekte 1 und 2 aufgrund fehlender Gewässervegetation trotz ausgewiesener<br />

Makrophytenverödung in der Gesamtberechung nicht berücksichtigt wurden (Berechnungsfehler).<br />

Fachgutachterlich muss unter Berücksichtigung der o.g. Einschätzungen zum Zustand<br />

der einzelnen Probestellen damit insgesamt von einem schlechten Zustand ausgegangen<br />

werden.<br />

Gesamtbewertung:<br />

Der Langsee weist aktuell nur eine spärliche Besiedlung mit Tauchblattvegetation (4 Arten)<br />

auf, die bis auf Potamogeton obtusifolius (RL 3) ungefährdet ist. Bemerkenswert sind jedoch<br />

die v.a. im Westteil des Sees ausgeprägten Verlandungsbereiche, die als weitgehend naturnah<br />

betrachtet werden können. Die untere Besiedlungsgrenze liegt im Mittel bei etwa 1,5 m<br />

und damit bereits in einem <strong>für</strong> hocheutrophe bis polytrophe <strong>Seen</strong> typischen Bereich. Auch<br />

die zum Untersuchungszeitpunkt festgestellte geringe Sichttiefe von etwa 0,6 m und eine<br />

starke Grünfärbung des Wassers (Phytoplanktonentwicklung) sind deutliche Indizien <strong>für</strong> einen<br />

stark gestörten Nährstoffhaushalt des Sees. Damit besitzt der See insgesamt nur eine<br />

mittlere Bedeutung.<br />

Empfehlungen:<br />

Die festgestellten Defizite in der makrophytischen Besiedlung basieren wahrscheinlich zum<br />

überwiegenden Teil auf stärkeren stofflichen Belastungen, die ihre Ursachen in Einträgen<br />

aus dem Umland haben. Potentielle Eintragsquellen stellen dabei die beiden Zuflüsse zum<br />

222<br />

Institut biota 2010

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