holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
Tabelle 71: Bewertungsergebnisse des Drüsensees <strong>für</strong> die Module Makrophyten (BIOTA 2010)<br />
und Diatomeen und stationsbezogene Gesamtbewertung, * = nicht gesichert (n.g.), * 1 =<br />
Makrophytenverödung, Bewertung mit der Zustandsklasse 5, * 2 = Abwertung um eine ÖZK wegen<br />
Makrophytenverödung<br />
Probestelle<br />
Mak.(Diat.)<br />
Transekt 1<br />
(130068)<br />
Transekt 2<br />
(130394)<br />
Transekt 3<br />
(130393)<br />
Transekt 4<br />
(130396)<br />
Transekt 5<br />
(130395)<br />
Typ<br />
Makr.<br />
TKp-<br />
11<br />
TKp-<br />
11<br />
TKp-<br />
11<br />
TKp-<br />
11<br />
TKp-<br />
11<br />
RI kor. M MP ÖZK<br />
Makr.<br />
Typ<br />
Diat.<br />
M TINord M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK<br />
Diat.<br />
M &<br />
P <strong>Seen</strong><br />
-41,67* - n.g. D 11 0,50 0,38 0,44 3 0,44 3<br />
ÖZK<br />
ges.<br />
- - 5* 1 D 11 0,81 0,44 0,63 2 0,63 3* 2<br />
- - 5* 1 D 11 0,64 0,33 0,49 3 0,49 3<br />
0,00* - n.g. D 11 0,72 0,70 0,71 2 0,71 2<br />
0,00* - n.g. D 11 0,73 0,44 0,59 2 0,59 2<br />
Für das Modul Makrophyten konnten an keiner Probestelle gesicherte Indexwerte ermittelt<br />
werden. An zwei Untersuchungsabschnitten des Ostufers (MS_NR 130393, 130394) fehlte<br />
die Gewässervegetation vollständig. Hier erfolgt eine Bewertung mit der ÖZK 5 (schlecht,<br />
Makrophytenverödung). Für die verbleibenden drei Transekte lag der Anteil von Nuphar lutea<br />
bzw. Nymphaea alba an der Gesamtquantität über 80 %, eine Makrophytenverödung wird<br />
wegen der z.T. gut ausgebildeten Schwimmblattrasen ausgeschlossen. Fachgutachterlich<br />
muss der Zustand im Bereich der Transekte 4 und 5 jedoch höchstens als unbefriedigend<br />
eingeschätzt werden, weil die Gewässervegetation sehr artenarm ausgeprägt und die Besiedlungstiefe<br />
naturgemäß gering ist. Für das Transekt 1 kann unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Restvorkommen von Potamogeton praelongus als Art der Kategorie A noch von<br />
einem mäßigen Zustand ausgegangen werden, der bereits deutliche Tendenzen zum<br />
schlechteren Zustand erkennen lässt. Über das offizielle Verfahren sind damit nur zwei von<br />
fünf Probestellen bewertbar. Eine Gesamtbewertung des Wasserkörpers kann gegenwärtig<br />
nicht erfolgen. Bei Berücksichtigung der fachgutachterlichen Zustandsbewertungen ergibt<br />
sich <strong>für</strong> den Wasserkörper insgesamt ein unbefriedigender Zustand.<br />
Die Diatomeenbewertung nach dem PHYLIB-Verfahren (SCHAUMBURG et al. 2007) ergibt<br />
<strong>für</strong> den Drüsensee noch einen guten Zustand. Der trophische Zustand des Sees wird nach<br />
den Einstufungen von SCHÖNFELDER et al. (2006) aktuell unterschiedlich bewertet (sehr<br />
gut bis mäßig). Fachgutachterlich müssen die Klassengrenzen des Diatomeentyps D 11 gegenwärtig<br />
als korrekturbedürftig angesehen werden. Bei einer entsprechenden Anpassung<br />
würde sich <strong>für</strong> zwei Probestellen (130068, 130393) bereits ein mäßiger trophischer Zustand<br />
ergeben, drei Probestellen würden noch als gut mit deutlichen Tendenzen zum schlechteren<br />
Zustand eingeschätzt werden. Der trophische Zustand des Sees müsste damit<br />
realistischerweise als mäßig bewertet werden. Anhand seines Diatomeeninventars ist der<br />
Drüsensee gegenwärtig als eutrophes Gewässer einzustufen. Die mäßig artenreichen Vergesellschaftungen<br />
werden von typischen Taxa solcher Standgewässer dominiert (z.B.<br />
Achnanthes clevei, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis). Daneben traten vereinzelt<br />
Arten auf, die typisch <strong>für</strong> oligo- bis mesotrophe <strong>Seen</strong> sind. Fachgutachterlich wird gegenwärtig<br />
aber nur von einem mäßigen Zustand der Diatomeen ausgegangen.<br />
Die Gesamtbewertung der einzelnen Transekte basiert an allen Probestellen auf den Ergebnissen<br />
der Komponente Diatomeen. An den beiden Abschnitten mit Makrophytenverödung<br />
und einer weiteren Probestelle ergibt sich ein mäßiger Zustand. Die beiden restlichen<br />
Abschnitte werden insgesamt als gut bewertet. Fachgutachterlich wurde der Zustand der<br />
Gewässervegetation überwiegend als schlecht (MS_NR 130393, 130394) bzw. unbefriedigend<br />
(MS_NR 130395, 130396) eingeschätzt. Lediglich an einer Makrophytenprobestelle<br />
konnte noch ein mäßiger Zustand ermittelt werden. In der Verschneidung mit den Einschätzungen<br />
der Diatomeen ergeben sich <strong>für</strong> drei Probestellen (MS_NR 130068, 130395, 130396)<br />
302<br />
Institut biota 2010