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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Tabelle 21: Indexwerte und ökologische Zustandsklasse nach SCHAUMBURG et. al (2007) <strong>für</strong><br />

die <strong>2009</strong> bearbeiteten Makrophytentransekte des Großensees, WRRL-<strong>Seen</strong>typ 13 (TKg-13)<br />

Großensee (WRRL-<strong>Seen</strong>typ 13, Makrophytentyp TKg-13) (nach<br />

SCHAUMBURG et al. 2007)<br />

Makrophytentransekt Zustandsklasse RI RI kor M MP<br />

ÖZK Transekt 1 2 52,52 2,52 0,51<br />

ÖZK Transekt 2 3 -21,55 -21,55 0,39<br />

ÖZK Transekt 3 4 -99,23 -99,23 0,00<br />

ÖZK Transekt 4 3 38,57 -11,43 0,44<br />

ÖZK Transekt 5 3 27,48 -22,52 0,39<br />

ÖZK Transekt 6 3 -21,32 -21,32 0,39<br />

Mittelwert 3 0,35<br />

Gemittelt ergibt sich hier <strong>für</strong> den Großensee <strong>für</strong> die ökologische Zustandsklasse ein Wert von<br />

3 und damit die ökologische Zustandsklasse 3 (mäßig), der Großensee würde also unter<br />

diesen angenommenen Voraussetzungen eine um eine halbe Klasse bessere Bewertung<br />

erreichen.<br />

Aus fachgutachterlicher Sicht werden dem Gewässer aber aktuell weder eine Zuordnung<br />

zum <strong>Seen</strong>typ 88 (MTS) noch zum Typ TKg 13 als Grundlage <strong>für</strong> eine Bewertung nach dem<br />

PHYLIB-Verfahren vollständig gerecht. Unter Berücksichtigung der im Gewässer vielerorts<br />

noch existierenden Bestände zahlreicher gefährdeter Arten, insbesondere charakteristischer<br />

Arten des FFH-Lebensraumtyps 3110 wird dem Großensee daher die ökologische Zustandsklasse<br />

3 (-) („mäßig“) zugeordnet, mit der auch den oben geschilderten<br />

Rückgangstendenzen gefährdeter Arten in ausreichendem Maße Rechnung getragen wäre.<br />

Gesamtbewertung des Gewässers:<br />

Der Großensee ist einer der wenigen Vertreter eines ursprünglich kalk- und nährstoffarmen<br />

<strong>Seen</strong>typs mit artenreicher und charakteristischer Vegetation des FFH-Lebensraumtyps 3110<br />

in Schleswig-Holstein. Auch wenn mit 20 nachgewiesenen Taxa der Submersvegetation aktuell<br />

immer noch eine relativ große Artenvielfalt gegeben ist, darf dieser Umstand nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass das Gewässer deutlich beeinträchtigt ist und eine Tendenz zu<br />

einem schleichenden Artenrückgang existiert. Die Beeinträchtigungen zeigen sich u.a. in<br />

einem <strong>2009</strong> beobachteten Rückgang der Vegetationstiefengrenze sowie gegenüber 2006<br />

verschlechterten Bewertungen des Gewässerzustandes und des Erhaltungszustandes des<br />

FFH-Lebensraumtyps. In der Folge könnte dies schon mittelfristig zu einem vollständigen<br />

Wandel des Gewässers hin zu einem nährstoff- und kalkreicherem See führen, der dann mit<br />

dem Verlust gewässertypischer gefährdeter Pflanzenarten und damit auch des besonderen<br />

Charakters des Großensees und verbunden wäre.<br />

Der Großensee gehört hinsichtlich der Ausbildung seiner Submersvegetation immer noch zu<br />

den wertvollsten Gewässern des Landes, er besitzt als Lebensraum zahlreicher gefährdeter<br />

Wasserpflanzenarten, darunter mit Luronium natans auch einer Art des Anhangs II und IV<br />

der FFH-Richtlinie, landes- bis bundesweite Bedeutung.<br />

Empfehlungen:<br />

Der Großensee repräsentiert einen in Bezug auf Nährstoffeinträge besonders empfindlichen<br />

Gewässertyp, er unterliegt trotz seines relativ kleinen Einzugsgebiets aufgrund seiner Großstadtnähe<br />

zu Hamburg zahlreichen, vielfach kleinflächigen und schlecht überschaubaren<br />

Nutzungen (<strong>Seen</strong>anlieger, Bade-, Boots – und Angelbetrieb, etc.), aus denen einzeln betrachtet<br />

kaum nennenswerte Einträge in das Gewässer resultieren, <strong>für</strong> deren Gesamtheit<br />

letztlich aber doch negative Auswirkungen auf den Gewässerhaushalt zu vermuten sind.<br />

Institut biota 2010 81

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