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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

lineata) und dem an zwei Probestellen gehäuften Auftreten von Arten mit hohen<br />

Trophiewerten (Fragilaria capucina var. vaucheriae, Navicula gregaria) sind deutliche Abweichungen<br />

von leitbildgerechten Ausprägungen gegeben. Fachgutachterlich muss zumindest<br />

<strong>für</strong> die beiden Probestellen am nördlichen Ostufer und in der Südbucht (MS_NR 130372,<br />

130373) bereits von einem mäßigen Zustand ausgegangen werden. Damit ergibt sich <strong>für</strong> die<br />

Gesamtwertung des Wasserkörpers nur ein guter bis mäßiger Zustand, weil der Mittelwert<br />

(2,5) genau auf der Klassengrenze zwischen den ÖZK 2 und 3 liegt. Insgesamt muss der<br />

Stolper See aufgrund des o.g. Diatomeeninventars aber bereits als eutrophes Gewässer mit<br />

Tendenzen zum polytrophen Zustand eingeschätzt werden.<br />

4.2.7 Barkauer See<br />

Der Barkauer See ist als Flusssee mit einer Verweilzeit von unter 30 Tagen einzustufen.<br />

Dementsprechend erfolgt die Bewertung über den Diatomeentyp D 12. In Tabelle 44 werden<br />

der bewertungsrelevante Typ, die ermittelten Indexwerte sowie die ökologischen Zustandsklassen<br />

<strong>für</strong> die 5 untersuchten Probestellen des Barkauer Sees zusammengestellt.<br />

Tabelle 44: Typzuordnung, Indexwerte und ökologische Zustandsklassen der <strong>2009</strong> untersuchten<br />

Diatomeentransekte des Barkauer Sees<br />

MS_NR<br />

Typ<br />

Diatomeen<br />

TI Nord M TINord R AQ M RAQ DI <strong>Seen</strong> ÖZK<br />

Diatomeen<br />

130388 D 12 3,76 0,49 -0,33 0,33 0,41 3<br />

130389 D 12 3,62 0,55 -0,29 0,36 0,45 3<br />

129730 D 12 3,68 0,52 -0,33 0,33 0,43 3<br />

129731 D 12 3,65 0,53 -0,29 0,36 0,45 3<br />

129732 D 12 3,79 0,48 -0,57 0,21 0,35 3<br />

Mittelwert 3 (3,0)<br />

Über das PHYLIB-Verfahren (SCHAUMBURG et al. 2007) waren alle 5 bearbeiteten Untersuchungsstellen<br />

über den o.g. Diatomeentyp gesichert bewertbar. Die Indexwerte ergeben<br />

einen mäßigen Zustand, wobei der DI <strong>Seen</strong> der Probestelle am Nordwestufer (MS_NR 130732)<br />

bereits zum unbefriedigenden Zustand (ZK 4) tendiert. Bei ausschließlicher Betrachtung des<br />

Trophieindexes (vorläufige Skala TI Nord nach SCHÖNFELDER et al. [2006]) ergibt sich ebenfalls<br />

<strong>für</strong> alle Probestellen ein mäßiger Zustand, so dass dieser als durchaus realistisch angesehen<br />

werden kann. Im Nachgang soll das Arteninventar der einzelnen Untersuchungsabschnitte<br />

kurz beschrieben werden.<br />

Am östlichen Nordufer (MS_NR 130388) traten am häufigsten und in etwa gleichen Anteilen<br />

Amphora pediculus, Rhoicosphenia abbreviata und Cocconeis placentula var. lineata auf.<br />

Alle drei sind vorrangig bei mittleren bis erhöhten Trophiewerten anzutreffen. Obwohl die<br />

meisten Arten besonders in stärker eutrophierten Gewässern verbreitet sind, konnte<br />

Navicula oligotraphenta - ein oligotraphenter Vertreter- mehrfach nachgewiesen werden. Das<br />

Arteninventar ist mit 48 Taxa recht umfangreich. Von den 12 indikativen und eher selten vorkommenden<br />

Arten werden mehr als die Hälfte als typspezifische Störzeiger geführt.<br />

In der artenreichen Probe vom Südufer nordöstlich von Barkau (MS_NR 130389) traten<br />

Cocconeis placentula var. lineata und Cocconeis placentula am häufigsten auf. Beide sind<br />

allgemein häufig und besonders unter eutrophen Bedingungen anzutreffen. Die oligotraphente<br />

Navicula oligotraphenta wurde mit einem Anteil von 2,7 % nachgewiesen. Mit Navicula<br />

slesvicensis und Navicula rhynchotella treten zwei typspezifische Störzeiger relativ häufig<br />

auf. Beides sind eutraphente Arten, die elektrolytreichere Gewässer besiedeln.<br />

Die Probe (MS_NR 129730) vom Südostufer wurde von Amphora pediculus und Cocconeis<br />

placentula var. lineata dominiert. Beide Arten besiedeln bevorzugt eutrophe Gewässer. Mit<br />

Rhoicosphenia abbreviata (9,9 % Anteil) und Cocconeis pediculus kamen zudem 2 Arten<br />

268<br />

Institut biota 2010

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