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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

129741). Damit ergibt sich <strong>für</strong> den Seewasserkörper bereits ein Mittelwert von 3,5, der bereits<br />

zur Einstufung in die ÖZK 4 (unbefriedigend) führt. Der Wert liegt aber unmittelbar auf<br />

der Klassengrenze zum mäßigen Zustand. Damit sind aber bereits erhebliche Defizite in der<br />

Ausprägung der Qk Makrophyten/Phytobenthos festzustellen.<br />

Aussagen zur Vegetationsentwicklung innerhalb der letzten Jahre sind nur <strong>für</strong> die Makrophyten<br />

möglich. Nach den Einschätzungen in STUHR (2010) ergab sich eine Zunahme der Anzahl<br />

submerser Arten, darunter auch das Neuauftreten einer weiteren Characeenart (Chara<br />

contraria [RL 3]) und eine Verbesserung der Vegetationstiefenausdehnung. Damit deutet<br />

sich aktuell ein positiver Trend <strong>für</strong> den Belauer See an, der sich noch nicht in den Bewertungsergebnissen<br />

widerspiegelt. Für die Diatomeen liegen bisher keine Altdaten vor.<br />

Eine konsequente Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen könnte dabei den aktuell beobachteten<br />

Trend zur Verbesserung des Gewässerzustandes bei den Makrophyten flankierend<br />

unterstützen und mittel- bis langfristig eine Chance zum Erreichen des guten ökologischen<br />

Zustandes (ÖZK 2) eröffnen. Aktuell ist das Erreichen der Zielvorgabe bis 2015 jedoch<br />

unrealistisch.<br />

Zur nachhaltigen Verbesserung des ökologischen Zustandes ist insbesondere eine deutliche<br />

Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Gewässer notwendig. Hierzu zählen unter anderem<br />

folgende in STUHR (2010) vorgeschlagene allgemeine Maßnahmen:<br />

• Eine weitestgehende Minimierung von Einträgen im Oberflächenwassereinzugsgebiet<br />

des Belauer Sees ist anzustreben (Aufgabe bzw. Umwandlung seenaher oder zum See<br />

hin geneigter Ackerflächen in extensivere Nutzungsformen, Grünlandnutzung ohne Düngereinsatz).<br />

• Die Prüfung und ggf. Beseitigung von Abwassereinleitungen (z.B. häusliche Abwässer)<br />

muss erfolgen. Daneben müssen Einleitungen von nährstoffreichem Oberflächen- oder<br />

Drainagewasser (z.B. Oberflächenwasser von Straßen und aus dem Siedlungsbereich),<br />

auch über Vorfluter weitestgehend vermieden werden.<br />

• Insbesondere in zum See hin geneigten Hanglagen im Oberflächenwassereinzugsgebiet<br />

dürfen keine flächigen Offenbodenbereiche entstehen, um Einträge infolge Erosion bei<br />

stärkeren Niederschlagsereignissen zu vermeiden.<br />

• Das fischereiliche Management sollte auf seine Vereinbarkeit mit den Zielen der WRRL<br />

überprüft bzw. daraufhin angepasst werden, insbesondere was Besatzmaßnahmen angeht.<br />

• Es bleibt zu prüfen, inwiefern interne Maßnahmen, z.B. Phosphatfällung, zu einer Verbesserung<br />

des Gewässerzustandes beitragen können.<br />

Ergänzend ergeben sich <strong>für</strong> den Belauer See nach STUHR (2010) weitere Maßnahmen:<br />

• So sollte der aktuell noch beweidete und gut 200 m lange Uferstreifen im Norden südlich<br />

des Campingplatzes (Abschnitt 4) durchgehend abgezäunt werden. Weiterhin sollte <strong>für</strong><br />

das etwa 30 m breite beweidete Ufer bei Transekt 3 sowie <strong>für</strong> zwei kleinere Viehtränken<br />

nördlich und südlich von Transekt 2 eine Abzäunung durchgeführt werden, um die Nährstoffeinträge<br />

durch das Weidevieh weiter zu verringern.<br />

• <strong>Seen</strong>ahe Ackerflächen, wie sie sich stellenweise im Norden des Sees und im Ortsbereich<br />

von Belau finden, müssen in extensivere Nutzungsformen ohne Düngereinsatz und mit<br />

dauerhaft geschlossener Vegetationsdecke überführt werden.<br />

• Als wichtigste Voraussetzung <strong>für</strong> eine Restaurierung des Gewässers ist eine durchgreifende<br />

Sanierung des oberhalb gelegenen Einzugsgebiets inklusive des Bornhöveder<br />

Sees und des Schmalensees erforderlich.<br />

Institut biota 2010 315

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