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09.086 Botschaft zur Änderung des Markenschutzgesetzes und zu ...

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ezahlen als für solche aus dem Ausland117. Gr<strong>und</strong> für diese erhöhte Zahlungsbereitschaft<br />

ist der gute Ruf der Bezeichnung «Schweiz». Dieser wird in erster Linie mit<br />

qualitativ hochstehenden Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen, aber auch mit weiteren<br />

positiven Assoziationen wie Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit, Stabilität,<br />

landschaftlicher Schönheit, Sauberkeit oder Sicherheit verb<strong>und</strong>en118. Es sind also<br />

die Reputation der Bezeichnung «Schweiz» <strong>und</strong> die positiven Eigenschaften, die<br />

man mit der Schweiz sowie Schweizer Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen verbindet119, die da<strong>zu</strong> führen, dass sich mit der Schweiz assoziierte Erzeugnisse besser verkaufen<br />

lassen120. Reputation ist ein Gut, das nur schwierig <strong>und</strong> über lange Zeit auf<strong>zu</strong>bauen ist. Dieses<br />

Gut kann seinen Wert aber sehr schnell verlieren, z.B. durch Trittbrettfahrer. Ist kein<br />

Verlass mehr darauf, dass dort, wo «Schweiz» drauf steht, auch tatsächlich<br />

«Schweiz» drinsteckt, so sind die Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten nicht mehr<br />

bereit, für Produkte oder Dienstleistungen mit dem Label «Schweiz» mehr Geld<br />

aus<strong>zu</strong>geben. Der wirtschaftliche Mehrwert, der sich mit dem Label «Schweiz» lösen<br />

lässt, nimmt rasch ab.<br />

117 Conradin Bolliger/Sophie Réviron, Consumer Willingness to Pay for Swiss Chicken<br />

Meat: An In-store Survey to Link Stated and Revealed Buying Behaviour, Paper presented<br />

at 12th European Association of Agricultural Economists (EAAE) Congress, August<br />

26–30, Gent, Belgium 2008. Ähnliche Resultate lieferten Studien <strong>zu</strong> Äpfeln <strong>und</strong> Erdbeeren.<br />

Siehe da<strong>zu</strong> Conradin Bolliger, Produktherkunft Schweiz: Schweizer Inlandkonsumenten<br />

<strong>und</strong> ihre Assoziationen mit <strong>und</strong> Präferenzen für heimische Agrarerzeugnisse,<br />

Tagungsband der 18. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Agrarökonomie, 2008 sowie Gruppe Agrar-, Lebensmittel- <strong>und</strong> Umweltökonomie am Institut<br />

für Umweltentscheidungen, Les consommateurs choisissent leurs fruits, in: Info<br />

Agrar Wirtschaft, Newsletter der Gruppe Agrar-, Lebensmittel- <strong>und</strong> Umweltökonomie<br />

<strong>des</strong> Interdepartementalen Instituts für Umweltentscheidungen ETH, Zürich 2008,<br />

Nr. 3, S. 3.<br />

118 Vgl. da<strong>zu</strong> auch die Aussage von Simon Anhold, Autor <strong>des</strong> «Nation Brand Index» <strong>und</strong><br />

britischer Regierungsberater: «Der Ruf der Schweiz für Wohlstand, Diskretion, Effizienz,<br />

Rechtschaffenheit, Neutralität <strong>und</strong> Verlässlichkeit ist eines der stärksten <strong>und</strong> positivsten<br />

Markenbilder der Welt. Der Wert, den es den Schweizer Exporten, dem Schweizer Tourismus<br />

<strong>und</strong> fast jeder aktiven Beziehung zwischen der Schweiz <strong>und</strong> dem Rest der Welt<br />

hin<strong>zu</strong>fügt, liegt jenseits jeder Berechnung», in: Peter Leuenberger, Swissness Worldwide,<br />

Apunto, Mitgliederzeitschrift Angestellte Schweiz, 2009, Nr. 1, S. 11.<br />

119 Siehe da<strong>zu</strong> Stephan Feige/Benita Brockdorff/Karsten Sausen/Peter Fischer/Urs<br />

Jaermann/Sven Reinecke, Swissness Worldwide – Internationale Studie <strong><strong>zu</strong>r</strong><br />

Wahrnehmung der Marke Schweiz, Studie Universität St. Gallen et al., 2008, S. 14 ff. Für<br />

eine um die Erläuterung der Notwendigkeit der Swissness-Vorlage ergänzte Zusammenfassung<br />

vgl. Stefan Feige/Sven Reinecke/Felix Addor, Das Kreuz mit dem Kreuz, Marketing<br />

mit der Schweizer Herkunft, in: IO New Management 2009, Nr. 3, S. 18 ff.<br />

120 Vgl. z.B. die Berichterstattung <strong><strong>zu</strong>r</strong> drohenden Verlagerung der Produktion beim<br />

Audiotechnologie-Unternehmen Studer in Regensdorf: «Die speziell auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />

<strong>zu</strong>geschnittenen Studer-Anlagen könnten nicht einfach mit den in China gefertigten<br />

Serienfabrikaten von So<strong>und</strong>craft gleichgesetzt werden, so der allgemeine Tenor. Vom<br />

Label «Swiss Made», das für Studer nicht genug hoch eingeschätzt werden könne, sei<br />

danach nichts mehr übrig, sagte Ineichen.», in: Tagesanzeiger Online, 15.10.2009. In<br />

einem anderen Interview äussert sich Nationalrat Otto Ineichen: «Im Gespräch mit<br />

verschiedenen Abnehmern von Studer-Produkten habe ich festgestellt, dass der Faktor<br />

‹made in Switzerland› eine entscheidende Rolle beim Kaufentscheid spielt. Ich schätze,<br />

dass Studer bis <strong>zu</strong> 80 Prozent seiner Aufträge aufgr<strong>und</strong> dieses Swissness-Faktors erhält.»,<br />

in: NZZ, 15.10.2009, S. 17.<br />

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