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09.086 Botschaft zur Änderung des Markenschutzgesetzes und zu ...

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Branche, sondern auch <strong>des</strong> Labels «Schweiz» wiederher<strong>zu</strong>stellen <strong>und</strong> das K<strong>und</strong>envertrauen<br />

<strong><strong>zu</strong>r</strong>ück<strong>zu</strong>gewinnen 135.<br />

Kleine <strong>und</strong> Mittlere Unternehmen (KMU)<br />

KMU stellen etwa zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der Schweiz136. In einem<br />

<strong>zu</strong>nehmend internationalen Umfeld werden Absatzmärkte ausserhalb der Schweiz<br />

immer wichtiger137. Für die KMU, die oft als Nischenplayer agieren, kann es in<br />

diesem Wettbewerbsumfeld <strong>zu</strong>nehmend bedeutsam werden, ihren sich aus besonderen<br />

Qualitätsmerkmalen sowie aus der Schweizer Herkunft ergebenden Wettbewerbsvorteil<br />

<strong>zu</strong> konsolidieren bzw. aus<strong>zu</strong>bauen. Dabei ist die Möglichkeit, mit der<br />

schweizerischen Herkunftsbezeichnung international entsprechende Signale aus<strong>zu</strong>senden,<br />

von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. So ist beispielsweise die Verwendung<br />

der Bezeichnung «St. Galler Stickerei» <strong>und</strong> somit deren Reputation für viele<br />

Ostschweizer Textilbetriebe eine unabdingbare Vorausset<strong>zu</strong>ng für das Überleben im<br />

internationalen Textilmarkt.<br />

Gerade für KMU ist es wichtig, neben den Vorteilen, die sich aus der «Swissness»-<br />

Auslobung ergeben, auch allfällige auf sie <strong>zu</strong>kommende Lasten ab<strong>zu</strong>schätzen. Da<br />

wie bisher von einem amtlichen Bewilligungs- oder Lizenzierungsverfahren für das<br />

Führen <strong>des</strong> «Swissness»-Labels abgesehen wird, werden sich die Kosten für Unternehmen,<br />

die eine betriebsinterne Abklärung der «Swissness»-Tauglichkeit ihrer<br />

Produkte oder Dienstleistungen durchführen wollen, in der gleichen Grössenordnung<br />

bewegen wie unter den bisherigen Regeln. In einer Übergangsphase kann es bei<br />

komplexen Produktionsprozessen <strong>zu</strong> einer einmaligen Mehrbelastung kommen, die<br />

dadurch resultieren kann, dass verschiedene Unternehmen die neuen «Swissness»-<br />

Regeln <strong>zu</strong>m Anlass nehmen könnten, ihren aktuellen Marktauftritt <strong>zu</strong> überdenken<br />

<strong>und</strong> neu <strong>zu</strong> definieren138. Ansonsten gilt für KMU bezüglich der Auswirkungen der<br />

135 Dass der Schweiz diese Rückkehr kurzfristig in Be<strong>zu</strong>g auf die Wettbewerbsfähigkeit gut<br />

gelungen ist, zeigt ihr Vorstossen auf den ersten Rang in der aktuellen Ausgabe <strong>des</strong> Global<br />

Competitiveness Report <strong>des</strong> World Economic Forums, vgl. Klaus Schwab, The Global<br />

Competitiveness Report 2009–2010, World Economic Forum, Geneva 2009. Andere<br />

Massnahmen r<strong>und</strong> um den Brand «Schweiz», wie beispielsweise die vorliegende Gesetzesreform,<br />

dürften ihrerseits mittel- <strong>und</strong> langfristig eine wichtige Rolle <strong>zu</strong>m Erhalt der<br />

Reputation der Marke «Schweiz» spielen; sie werden denn auch bereits entsprechend<br />

gewürdigt: «Jon Cox, an analyst at Kepler Capital Markets, said promoting the Swiss<br />

brand would set the country up well for a recovery. ‹The whole trend towards premium<br />

products will go on even if it is a trend towards less conspicuous consumption,› he said»,<br />

in: New York Times, 25./26. Juli, 2009.<br />

136 Franz Jaeger et al., KMU-Landschaft im Wandel, Eine Studie anhand der Betriebszählungen<br />

1998, 2001 <strong>und</strong> 2005, Neuenburg, BFS, 2008.<br />

137 Gemäss einer Studie der Schweizerischen Nationalbank wachsen r<strong>und</strong> 70 % der befragten<br />

Schweizer KMU stärker oder deutlich stärker im Export als auf dem Binnenmarkt, vgl.<br />

Thomas Kübler, Exportorientierte KMU – Herausforderungen beim Aufbau neuer<br />

Märkte, in: Quartalsheft der SNB 2008, Nr.1, S. 44 f.<br />

138 Die Handelskammer <strong>des</strong> Kantons Waadt hat 2008 im Auftrag <strong>des</strong> KMU-Forums <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> eine Liste mit der Zusammenset<strong>zu</strong>ng von neun Produkten (acht Industrieprodukte<br />

<strong>und</strong> ein verarbeitetes Naturprodukt) <strong>zu</strong>sammengestellt, die unter zollrechtlichen Regeln<br />

ein Schweizer Ursprungszertifikat erhalten. Von diesen Produkten können unter dem geltenden<br />

Marken- <strong>und</strong> Wappenschutzgesetz wahrscheinlich (auf der Basis der aus der<br />

Zusammenstellung der Handelskammer ersichtlichen Angaben) vier rechtlich korrekt mit<br />

ihrer Schweizer Herkunft ausgelobt werden. Daran ändert sich voraussichtlich unter dem<br />

neuen Marken- <strong>und</strong> Wappenschutzgesetz nichts.<br />

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