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09.086 Botschaft zur Änderung des Markenschutzgesetzes und zu ...

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<strong>und</strong> Konsumenten bereit, für ausgewählte Konsumgüter wie Uhren, Schmuck oder<br />

Käse mit dem Label «Schweiz» r<strong>und</strong> 20 % mehr <strong>zu</strong> bezahlen149. Am Beispiel der<br />

schweizerischen Uhrenindustrie, die im Jahr 2008 für 17 Milliarden Franken Uhren<br />

exportierte, ergäbe dies für 2008 einen Mehrwert von 3–3,5 Milliarden Franken. Die<br />

analoge Rechnung <strong>zu</strong>m Jahr 2008 ergibt für die Schmuckindustrie bei Exporten in<br />

der Höhe von 4,8 Milliarden Franken einen auf die Schweizer Herkunftsbezeichnung<br />

<strong><strong>zu</strong>r</strong>ück<strong>zu</strong>führenden Mehrwert von 960 Millionen, für die Schokoladenindustrie<br />

einen solchen von knapp 200 Millionen Franken bei einem Exportvolumen im Jahr<br />

2008 von knapp einer Milliarde Franken150. Allein schon für diese drei Branchen,<br />

die gemäss der erwähnten Studie der Universität St.Gallen vom 20 %-Reputationsmehrwert<br />

profitieren, ergibt sich also für 2008 ein «Swissness»-Bonus von r<strong>und</strong><br />

4,6 Milliarden Franken.<br />

Eine ähnliche Rechnung ist möglich mit Daten der Schweizerischen Vereinigung der<br />

AOC-IGP. Sie beziffert aufgr<strong>und</strong> verschiedener Studien den «Swissness»-Bonus,<br />

den Schweizer Produkte, die als Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) oder als<br />

Indication Géographique Protégée (IGP) registriert sind, im In- <strong>und</strong> Ausland erzielen,<br />

auf aktuell ebenfalls r<strong>und</strong> 20 %. Bei einem Umsatz von r<strong>und</strong> einer Milliarde<br />

Franken ergibt dies einen aktuellen Mehrwert von 200 Millionen151. Aber auch für andere Branchen, die (noch) weniger direkt mit der Schweiz in Verbindung<br />

gebracht werden, sind «Swissness»-Reputationsprämien möglich, wenn sie<br />

Produkte oder Dienstleistungen mit den Eigenschaften anbieten, welche die Konsumentinnen<br />

<strong>und</strong> Konsumenten Schweizer Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen <strong>zu</strong>schreiben.<br />

Beispielsweise veranschlagt die genannte Studie der Universität St. Gallen für<br />

die Schweizer Maschinenindustrie eine «Swissness»-Reputationsprämie von ein bis<br />

zwei Prozent <strong>des</strong> Umsatzes152. Addiert man diese weiteren r<strong>und</strong> 1,2 Milliarden<br />

Franken (d.h. 1,5 % von 80 Milliarden Franken aus Maschinenindustrie-Exporten im<br />

Jahr 2008 gemäss Swissmem) <strong>zu</strong> obigem Wert, so erhält man allein für die genannten<br />

vier Branchen bereits einen «Swissness»-Bonus in der Grössenordnung von<br />

einem Prozent <strong>des</strong> Bruttoinlandproduktes. Ziel der vorliegenden Vorlage ist es, die<br />

149 Vgl. Stephan Feige/Benita Brockdorff/Karsten Sausen/Peter Fischer/Urs Jaermann/Sven<br />

Reinecke, Swissness Worldwide – Internationale Studie <strong><strong>zu</strong>r</strong> Wahrnehmung der Marke<br />

Schweiz, Studie Universität St. Gallen et al., 2008, S. 57. Bei den drei in diesem Abschnitt<br />

erwähnten Konsumgüterbranchen ist gemäss der Studie die Bedeutung <strong>des</strong> Herkunftslan<strong>des</strong><br />

<strong>und</strong> die Verbindung mit der Schweiz sehr hoch (vgl. Abb. 25, S. 39).<br />

150 Für die Exportgrössen vgl. die Aussenhandelsstatistik der Eidgenössischen Zollverwaltung<br />

(Swiss-Impex-Datenbank).<br />

151 Bei einem mittelfristigen Verlust der Reputation <strong>des</strong> Schweiz-Labels auf die Hälfte<br />

schätzt die AOC-IGP Vereinigung, dass neben der halben «Swissness»-Prämie von<br />

100 Millionen <strong>zu</strong>sätzlich der Exportumsatz um die Hälfte, d.h. in Höhe von 200 Millionen<br />

sowie der Inlandumsatz um 20 % (120 Millionen) <strong><strong>zu</strong>r</strong>ückgingen. Diese ergäben jährliche<br />

Kosten (ohne diejenigen bei den nachgelagerten Handelsstufen) für die Produzenten<br />

von AOC-IGP-Gütern von r<strong>und</strong> 420 Millionen Franken, die dank der «Swissness»-<br />

Vorlage vermieden werden können. Umgekehrt schätzt die AOC-IGP Vereinigung, dass<br />

sich der Gesamtabsatz bei gegenüber heute strengeren Gebrauchsvorausset<strong>zu</strong>ngen um<br />

r<strong>und</strong> 20 % steigern liesse, was einer Zunahme ihres Umsatzes um r<strong>und</strong> 200 Millionen entspräche.<br />

152 Vgl. Stephan Feige/Benita Brockdorff/Karsten Sausen/Peter Fischer/Urs Jaermann/Sven<br />

Reinecke, Swissness Worldwide – Internationale Studie <strong><strong>zu</strong>r</strong> Wahrnehmung der Marke<br />

Schweiz, Studie Universität St. Gallen et al., 2008, S. 57.<br />

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