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09.086 Botschaft zur Änderung des Markenschutzgesetzes und zu ...

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Jahren noch stärker tun wollen 123. Zudem gibt es weitere Indizien, wonach die Zahl<br />

der Betriebe, die bewusst auf «Swissness» setzen, im Steigen begriffen ist. So ist<br />

nicht nur bei Grossunternehmen <strong>zu</strong> beobachten, dass immer häufiger die Produktion<br />

wieder in die Schweiz <strong><strong>zu</strong>r</strong>ückverlagert wird 124. Das steigende Interesse an der<br />

«Swissness» zeigt sich auch darin, dass sich die Zahl der Neuanmeldungen von<br />

Marken mit dem Co-Brand «Swiss» zwischen 1995 <strong>und</strong> 2008 mehr als vervierfacht<br />

hat. In einer ähnlichen Grössenordnung bewegt sich die Zahl der Fälle von «Swissness»-Verlet<strong>zu</strong>ngen,<br />

die jährlich vom IGE bearbeitet werden. Auch sie sind ein<br />

Indikator für die wachsende Zahl von Trittbrettfahrern <strong>und</strong> haben sich seit 2003<br />

mehr als verdoppelt. 125<br />

3.3.2 Massnahmen <strong>und</strong> ihre Wirkung im Überblick<br />

Das Schweizerkreuz ist das mit grossem Abstand bekannteste Erkennungsmerkmal<br />

für ein Produkt aus der Schweiz126. Daher ist das neue Wappenschutzgesetz aus<br />

ökonomischer Sicht ein äusserst wichtiger Baustein der «Swissness»-Vorlage. Es<br />

erlaubt neu das Schweizerkreuz unter denselben Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong> nutzen wie die<br />

Herkunftsbezeichnung «Swiss». Damit wird es möglich, das Schweizerkreuz als<br />

Herkunftsbezeichnung nicht nur für Dienstleistungen, sondern für alle Schweizer<br />

Produkte ein<strong>zu</strong>setzen <strong>und</strong> sogar als Bestandteil einer Marke <strong>zu</strong> schützen.<br />

Dies ist insbesondere für diejenigen Produzenten wichtig, die bereits heute – wenn<br />

auch entgegen der geltenden Rechtslage – das Schweizerkreuz als Co-Brand nutzen.<br />

Das über diesen Unternehmen schwebende Damoklesschwert wird mit dem neuen<br />

Wappenschutzgesetz entfernt, was denjenigen Unternehmen Rechtssicherheit gibt,<br />

welche die Nut<strong>zu</strong>ngsvorausset<strong>zu</strong>ngen für die «Swissness» erfüllen.<br />

Auf der anderen Seite soll das Schweizerwappen gr<strong>und</strong>sätzlich den staatlichen<br />

Behörden vorbehalten sein. Um jedoch Markeninhaber wie z.B. den Touring Club<br />

Schweiz oder den Schweizer Alpen-Club, die das Wappen oder wappenähnliche<br />

Zeichen seit Langem als Teil ihres Marktauftritts verwenden, durch die neue Regelung<br />

nicht <strong>zu</strong> benachteiligen, wird für diese – auf entsprechenden Antrag – eine<br />

Weiterbenut<strong>zu</strong>ngsmöglichkeit vorgesehen. Allerdings dürfen auch sie das Wappen<br />

123 Vgl. Marco Casanova, Die Marke Schweiz – Gefangen in der Mythosfalle zwischen Heidi<br />

<strong>und</strong> Willhelm Tell: Aktuelle Herausforderung im Zusammehang mit der Verwendung der<br />

Marke Schweiz als Co-Branding-Partner, in: Arndt Florack/Martin Scarabis/Ernst<br />

Primosch (Hrsg.), Psychologie der Markenführung, Vahlen, München 2007, S. 541 ff.<br />

124 Vgl. z.B. Steffen Kinkel, Warum Firmen die Produktion in die Heimat <strong><strong>zu</strong>r</strong>ückverlagern,<br />

in: IO New Management 2009, Nr. 3, S. 8 ff.<br />

125 In absoluten Grössen nimmt die Zahl aktiver Wortmarken mit dem Zusatz «Schweiz»,<br />

«Swiss», etc. von 635 am 31.08.1994 über 1253 am 31.08.1999 <strong>und</strong> 3098 am 31.08.2008<br />

bis <strong>zu</strong> 5463 am 31.08.2009 um mehr als das Achteinhalbfache <strong>zu</strong>, was ein dreieinhalb<br />

Mal schnelleres Wachstum darstellt als dasjenige <strong>des</strong> gesamten Markenbestan<strong>des</strong> in diesem<br />

Zeitraum (Recherche im Schweizer Markenregister SwissReg vom 8. Oktober 2009).<br />

126 Drei Viertel der Befragten in einer in 66 Ländern durchgeführten Studie antworteten, dass<br />

das Schweizerkreuz bzw. die Lan<strong>des</strong>fahne dasjenige Merkmal sei, an dem sie ein<br />

Schweizer Produkt oder eine Schweizer Dienstleistung als solche erkennen. Auf dem<br />

zweiten Rang folgen die Bezeichnungen «Swiss made» bzw. «Made in Switzerland». Zudem<br />

werden Motive wie das Matterhorn oder das Edelweiss ebenfalls mit der Schweiz in<br />

Verbindung gebracht, vgl. Stephan Feige/Benita Brockdorff/Karsten Sausen/Peter<br />

Fischer/Urs Jaermann/Sven Reinecke, Swissness Worldwide – Internationale Studie <strong><strong>zu</strong>r</strong><br />

Wahrnehmung der Marke Schweiz, Studie Universität St. Gallen et al., 2008, S. 56.<br />

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