Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
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Zusammenhang zwischen einem Murmellabyrinth<br />
und wissenschaftlicher Forschungsarbeit erschließt<br />
sich uns ebenfalls nicht.<br />
Weltkrieg nicht ohne, sondern mit<br />
Ende<br />
Wirklich ungewöhnlich für ein solches Facebook-<br />
Spiel ist nur das Ende – beziehungsweise, dass es<br />
überhaupt eines gibt. Hierbei bleibt alles bei der<br />
altbewährten Formel der Civilization-Reihe: Der Sieg<br />
ist sowohl durch Wunder, Bau einer Weltraumbasis<br />
(früher: Raumschiff), Scheffeln eines bestimmten<br />
Goldbetrages als auch durch Eroberungen möglich.<br />
Die Kämpfe sind der wohl spannendste Aspekt von<br />
Civilization World, auch wenn die Spieler bislang<br />
ziemlich kampfscheu zu sein scheinen. Die richtige<br />
Aufstellung der Truppen kann eine Schlacht<br />
entscheiden, ebenso das Schlachtfeld, die<br />
Wetterbedingungen und die Truppenmoral. Das<br />
Kampfmenü ähnelt dem Brett eines Sammelkarten-<br />
Spiels, auf dem die Truppen platziert werden. Wie in<br />
einem Kartenspiel wird hier, im Gegensatz zum Rest<br />
<strong>des</strong> Spieles, in Runden taktiert. Doch auch hier ist<br />
der größte Kritikpunkt die Langatmigkeit: Ein Kampf<br />
kann schon einmal mehrere Stunden dauern!<br />
Gekämpft und gesiegt wird jedoch nicht als<br />
Einzelperson, sondern als Zivilisation, was dem<br />
Gildenprinzip ähnlicher Spiele gleicht. Auf insgesamt<br />
acht Zivilisationen können sich die Spieler frei<br />
verteilen, was Neueinsteiger sofort zum starken<br />
Fraktionsmitglied machen kann, allerdings auch<br />
schnell eine Fraktion übermächtig, wenn sich alle<br />
Spieler auf dieselbe Zivilisation stürzen. Meistens<br />
gibt es dann eine volle Zivilisation – und sieben mit<br />
ein bis zwei Spielern. Dies trägt nicht gerade zur<br />
Spannung beim Kampf um den Rundensieg bei.<br />
Vielmehr macht es Zivilisationskriege unnötig und<br />
selten. Spielerisch und grafisch gibt es zwischen den<br />
Zivilisationen übrigens keine Unterschiede.<br />
<strong>User</strong>-Fazit zu Civilization World<br />
Während grafisch die Dorfumgebung durchaus nett<br />
anzusehen und die Sound- und Musikuntermalung<br />
schön anzuhören ist, bleibt Sid Meiers neuste<br />
Kreation spielerisch auf der Strecke. Die Einführung<br />
treibt den Spieler zu Leistungen an, die er später<br />
aufgrund <strong>des</strong> langsamen Spieltempos nicht nutzen<br />
kann. Der essentielle Städtebau ist so unspannend<br />
wie die Minispiele. Dass die Wahl der Zivilisation<br />
bereits darüber entscheidet, ob man auf der<br />
Gewinner- oder Verliererseite steht, macht das<br />
Investieren in Truppen unnötig. Der einzige Lichtblick<br />
sind die großen Zivilisationskriege, die jedoch nur<br />
selten auftreten -- im Gegensatz zu<br />
Fehlermeldungen, was jedoch noch dem<br />
Betazustand geschuldet ist.<br />
Besonders schade ist allerdings der Verzicht auf<br />
Runden, wenn sowieso die Spielserver auf<br />
verhältnismäßig wenig Spieler beschränkt sind. Alles<br />
in allem bleibt Civilization World im weitem Mittelmaß<br />
der Aufbau-Browserspiele hängen, mittlerweile gibt<br />
es deutlich bessere Alternativen, die auch nicht auf<br />
Facebook oder übermäßige Premiumvorteile setzen.<br />
Klar, Einsteiger dürften ihren Spaß an Civilization<br />
World finden können. Für erfahrene Spieler aber<br />
bleibt nur die Frage: Was sind denn die<br />
Spielelemente in Civilization, die Sid Meier so an<br />
seiner Reihe mag? Wir können sie in Civilization<br />
World nicht erkennen. —<br />
Lesestoff 2011 Civilization World Seite 127 von 250