Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und in der die Natur die Spuren der vertriebenen<br />
Menschheit mit floralem Grün verwischt und<br />
ausradiert hat. Wir begleiten die beiden Charaktere<br />
Monkey und Trip, die aus einem Sklavenschiff<br />
entkommen konnten. Letztere möchte nichts<br />
sehnlicher, als zurück in ihr Heimatdorf zu ihrem<br />
Vater zu gelangen. Da allerdings der Weg durch das<br />
zerstörte New York zu viele Gefahren für die junge<br />
Frau allein birgt, macht sie sich ein Sklavenkopfband<br />
zunutze, mit dem sie Monkey ihrem Willen unterwirft.<br />
Dieser muss nun den Befehlen Trips gehorchen, da<br />
ansonsten starke Elektrostöße seine Denkmurmel<br />
malträtieren. Sollte Trip gar das Zeitliche segnen,<br />
erhöht das Sklavenkopfband die Dosis automatisch<br />
auf ein tödliches Niveau. Wider Willen ist Monkey<br />
nun also dazu verdammt, seine diktatorische<br />
Weggefährtin Schutz zu geleiten.<br />
Die Erzählung<br />
dieses<br />
modernen<br />
Märchens ist<br />
hierbei mein<br />
persönliches<br />
Highlight von<br />
Enslaved. Die<br />
beiden<br />
Protagonisten<br />
sind liebevoll<br />
gezeichnet,<br />
handeln<br />
nachvollziehbar und sorgen dafür, dass der Spieler<br />
interessiert der Handlung folgt. Gerade die<br />
Entwicklung zwischen Monkey und Trip im Laufe der<br />
Geschehnisse, ist außerordentlich gut gelungen,<br />
wirkt hier doch nichts überstürzt oder gar gehetzt,<br />
sondern immer kohärent und logisch. So macht sich<br />
während <strong>des</strong> Spielens ein starker Beschützerinstinkt<br />
bemerkbar, der in einem Videospiel ein absolutes<br />
Novum darstellt: Trip wächst dem Spieler ans Herz<br />
und man möchte sie unter allen Umständen ans Ziel<br />
ihrer Reise bringen. Durch die vielen Momente im<br />
Spielablauf, in denen ihr tödliche Roboter von Trip<br />
ablenken, ihr sie bei gefährlichen Sprüngen vor<br />
einem Sturz bewahren oder Huckepack durch ein<br />
Minenfeld geleiten müsst, wird dieser Bund noch<br />
weiter geschürt. Nur leider verliert die Handlung im<br />
letzten Drittel ein wenig an erzählerischem Effet, da<br />
zu schnell auf das Ende eingelenkt wird. So kommt<br />
der dritte Charakter im Bunde, Pigsy, einfach zu kurz,<br />
um wirklich mitreißen zu können, und der Weg zum<br />
Finale wirkt ein wenig überstürzt. Doch alles in allem<br />
erwartet euch hier eine leichtfüßig erzählte,<br />
spannende Geschichte, die ein wohlig warmes<br />
Gefühl zurück lässt.<br />
Ich glaub dich tritt ein Pferd!<br />
Spielerisch möchte ich Enslaved am ehesten mit<br />
Indy-Verschnitt Nathan Drake aus Uncharted in eine<br />
Schublade stecken. Ebenso wie im Spiel mit dem<br />
Kletterei auf hohem Nievau: Spielerisch wenig herausfordernd,<br />
inszenatorisch jedoch eine Wucht!<br />
gewitzten Schatzsucher, wird auch hier Abwechslung<br />
groß geschrieben.<br />
So wechselt das<br />
Spiel konstant<br />
zwischen<br />
Kletterpassagen<br />
und Kämpfen und<br />
ersetzt das<br />
Tempel- und<br />
Ruinenerforschen<br />
<strong>des</strong> genannten<br />
Beispiels durch<br />
Sequenzen, in<br />
denen ihr<br />
Protagonistin Trip beschützen müsst. Und auch hier<br />
ist noch nicht Schluss, erwarten uns doch in nahezu<br />
jedem Kapitel weitere, frische Elemente, wie dezente<br />
Rätselpassagen, imposante Bossgegner,<br />
Railshooter-Abschnitte und Momente, in denen vor<br />
zu starken Widersachern die Beine in die Hand<br />
genommen werden müssen. Langeweile sieht<br />
anders aus.<br />
Lesestoff 2011 Enslaved - Odyssey to the West Seite 28 von 250