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entstanden sein. Eine seiner ersten Handlungen<br />

nach dem Wechsel an die EA-Spitze war der Erwerb<br />

<strong>des</strong> erfolgreichen Rollenspiel-Entwicklers (und<br />

seines unbedeutenden Juniorpartners) für<br />

sagenhafte 860 Millionen US-Dollar. Viel Geld für<br />

einen Namen, ein Portfolio erfolgreicher Spiele, an<br />

denen man keinerlei Rechte besaß, und lediglich der<br />

Aussicht auf die kommenden Titel Mass Effect und<br />

Dragon Age. Zum Vergleich: Für eine Übernahme<br />

<strong>des</strong> Publishers Take 2, immerhin Besitzer stolzer<br />

Markennamen wie Grand Theft Auto, Max Payne und<br />

Bioshock, wollten man gerade einmal zwei Milliarden<br />

Dollar locker machen. Doch das Vertrauen war<br />

gerechtfertigt, Mass Effect und Dragon Age: Origins<br />

überzeugten sowohl als Kritiker- als auch<br />

Verkaufserfolge. Der unaufhaltsame Aufstieg <strong>des</strong><br />

neuen Musterschülers nahm seinen Anfang.<br />

Vom Kellner zum Koch<br />

Ein Opfer auf diesem Weg war Mythic Entertainment.<br />

Nach dem Scheitern von EAs MMO-Hoffnung<br />

Warhammer Online wurde der extra dafür<br />

eingekaufte Entwickler zu einer Untereinheit<br />

Biowares degradiert und darf nun hauptsächlich den<br />

inzwischen bedeutungslosen, aber immer noch für<br />

stabile Umsätze guten MMO-Opa Ultima Online<br />

betreuen. Das wahre Aushängeschild im<br />

Onlinebereich wird unter<strong>des</strong>sen aus Biowares<br />

Zweigstudio Austin kommen, das bereits vor der EA-<br />

Übernahme allein für die Entwicklung <strong>des</strong> MMOs<br />

Star Wars - The Old Republic begründet wurde.<br />

Dass der Verkaufsstart großartig sein wird, für diese<br />

Prognose braucht man kein Hellseher zu sein. Doch<br />

sollte sich der jüngste Bioware-Titel tatsächlich als<br />

dauerhafter Konkurrent zu World of Warcraft<br />

etablieren können, wird dies nicht zuletzt einem<br />

anderen Titel geschuldet sein: Biowares<br />

hochdekoriertem Singleplayer-Rollenspiel Star Wars<br />

- Knights of the Old Republic (KotOR).<br />

KotOR steht für all das, was BioWare immer<br />

auszeichnete. Das Talent der Kanadier lag seit jeher<br />

in der Erschaffung lebendig wirkender Spielwelten<br />

und großer Erzählungen, mit Wendungen und<br />

Freundschaften, Liebschaften und glaubwürdigen<br />

Konflikten. Das Unternehmensleitbild lautet nicht<br />

umsonst "BioWares Vision ist die Erschaffung,<br />

Weitergabe und Weiterentwicklung der emotional<br />

bewegendsten Spiele der Welt". Doch damit etwas<br />

bewegend sein kann, gehört eine gewisse<br />

Einzigartigkeit dazu, eine Einzigartigkeit der<br />

Spielthematik und ihrer Autoren. Genau diese<br />

Einzigartigkeit droht dem Entwickler mit der aktuellen<br />

Geschäftsstrategie verloren zu gehen, in mehrerlei<br />

Hinsicht.<br />

Gute Suppe, mit Wasser gestreckt<br />

Dass sich um potentielle Spieleblockbuster ein breit<br />

angelegtes Marketing mit Zusatzangeboten aufbaut,<br />

wird von der Spielerschaft weitestgehend akzeptiert.<br />

Schließlich ist es nett, im Vorfeld eines Releases sich<br />

mit einem kleinen Facebook-Spiel die Zeit bis zur<br />

Veröffentlichung zu vertreiben und eventuell sogar<br />

noch Bonus-Inhalte abzugreifen. Doch wenn aus<br />

dem netten Gimmick eine immer stärker werdende<br />

Cross-Promotion mit dem Charakter eines<br />

Zusatzverdienstes wird, beginnt die Sache<br />

zunehmend lästig zu werden. Was hat dieses<br />

Produkt mit seinem geistigen Urvater zu tun? Wo<br />

erkenne ich darin bitte die große Vision von<br />

"Erschaffung, Weitergabe und Weiterentwicklung"<br />

eines "emotional bewegenden Spieles"? Die einzige<br />

Emotion, die sich dabei regt, ist Wut auf die mehr als<br />

offensichtlichen Bezahlaufforderungen. Mit dem<br />

einstigen Kernideal hat diese Form von<br />

Investitionsoptimierung nichts mehr gemein und so<br />

ist es nicht erstaunlich, dass die Gründung eines<br />

kompletten Casual-Bereichs mit dem Namen<br />

BioWare nicht jeden Spieler begeistern kann.<br />

In der Tat mutet der Liebling der Massen seinen<br />

Anhänger in letzter Zeit einiges zu. BioWare hier,<br />

BioWare dort. Zu jedem Franchise in regelmäßigen<br />

Abständen eine kleine News. Und damit es nicht<br />

langweilig wird, gleich nochmal ein neues Franchise<br />

mitsamt neuem Studio aufbauen. Zwecks<br />

Lesestoff 2011 Die Bioware-Inflation Seite 229 von 250

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