Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
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Freundinnen ließen LAN-Parties immer seltener<br />
werden, doch Quake blieb. War ich sauer, nervös,<br />
glücklich oder traurig. 15 Minuten the Longest Yard<br />
(auch als Jumpermap bekannt) sind bis heute wie<br />
Meditation für mich. Es scheint als wären die Augen<br />
direkt mit den Händen verbunden. Etwas bewegt<br />
sich, zielen und klicken. Flugbahnen von Raketen<br />
werden unbewusst berechnet, Laufwege<br />
vorhergesehen und alle drei Dimensionen<br />
ausgenutzt. Geschwindigkeit, Geschwindigkeit,<br />
Geschwindigkeit. Wer stehen bleibt verliert, wer nicht<br />
ausweicht verliert, wer nicht weiß wo er hinläuft<br />
verliert. Versteht mich nicht falsch, ich bin weder<br />
Frag-Gott noch Pro-Gamer, maximal obere<br />
Mittelklasse aber wen interessiert das schon, wenn<br />
das Adrenalin in die Blutbahn schießt.<br />
Seit Mitte 2010 können nun alle Freunde der alten<br />
Schule das neue Angebot von id in Sachen<br />
"Rasanter Shooter" spielen: Quake Live. Und zwar<br />
für lau.<br />
Grafisch veraltet<br />
Grafisch ist Quake Live nicht auf dem Stand der<br />
Technik. Die matschigen Texturen und<br />
polygonarmen Modelle wurden seit zehn Jahren<br />
nicht nennenswert aufgehübscht. Und trotzdem hat<br />
es Charme. Schließlich verwendet es die id Tech 3<br />
als Engine, die das Grafikgerüst für mehr als 20 Titel<br />
zwischen 1999 und 2009 stellte, darunter Perlen wie<br />
American McGee’s Alice, Star Trek: Voyager Elite<br />
Force 1&2, Star Wars Jedi Knight 1&2, Medal of<br />
Honor und Call of Duty. Doch hat das Alter der<br />
Engine auch einen enormen Vorteil: Quake Live<br />
benötigt nur ein kleines Browser-Plugin und ist auf<br />
fast jedem PC und Betriebssystem ohne<br />
Leistungseinbußen spielbar.<br />
Die Bezahlextras für den F2P-Titel sind umfangreich,<br />
aber für den Otto-Normalspieler vernachlässigbar.<br />
Mehr Karten, mehr Spielmodi, Werbefreiheit, Clan-<br />
Verwaltung und Techsupport (!) kosten etwa 24 Euro<br />
im Jahr. Die für jeden zugänglichen Community-<br />
Features wie Freun<strong>des</strong>liste und Erfolge sind zwar<br />
nett, aber nicht notwendig.<br />
Für mich der Inbegriff <strong>des</strong> First-<br />
Person-Shooters<br />
Quake Live ist für mich der Inbegriff eines guten<br />
First-Person-Shooters. Wenn es um harte, ehrliche<br />
Action geht, tausche ich je<strong>des</strong> Modern Warfare,<br />
Battlefield oder Gears of War gegen eine Runde<br />
Quake Live ein! Jeder gegen Jeden. Kein Level-<br />
System, kein Waffenkauf und keine freispielbaren<br />
Talente, welche die Balance stören. Jeder ist nur so<br />
gut, wie er spielt. Kein Pseudo-Realismus, der mir<br />
vorzugaukeln versucht, ich wäre in einem<br />
Kriegsgebiet. Keine hüfthohen Deckungen, keine<br />
Headshots. Einfache Regeln für ein einfaches und<br />
ehrliches Spiel.<br />
Normalerweise dauern Begegnungen mit einem<br />
Gegner nur wenige Sekunden, können aber hin und<br />
wieder auch eine gefühlte Ewigkeit sein. Vor allem,<br />
wenn ein Spieler den Gauntlet zückt und auf den<br />
Gegenspieler zustürmt In diesem Moment gibt es<br />
drei Optionen: Schießen, Rennen oder das wahrhaft<br />
Ritterliche, nämlich den eigenen Gauntlet anwählen<br />
und ebenfalls losstürmen. Wie die Gladiatoren in<br />
alten Zeiten betreten zwei Kämpfer den Ring, den<br />
nur einer wieder verlassen wird.<br />
Zugegeben: Diese Nahkämpfe laufen nicht immer so<br />
heldenhaft ab. Betritt ein dritter Spieler die Szene, ist<br />
es nicht unüblich, dass er den beiden WASD-Helden<br />
den Garaus macht und sich ein "Excellent" verdient.<br />
Aber der nächste Kampf, Nerd gegen Nerd, kommt<br />
bestimmt … —<br />
Lesestoff 2011 Quake Live Seite 96 von 250