Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
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Die aus den Neunzigern stammende Einteilung in<br />
Prozentpunkten wandert meiner Meinung nach auf<br />
einem viel zu schmalen Grat. Ist ein Spiel mit 87<br />
Prozent wirklich besser als ein Titel mit 85? Oder<br />
noch besser: Bedeuten 35 Prozent noch weniger<br />
Spielspaß als 45? Woran wird die genaue<br />
Endpunktzahl gemessen? Eine Einteilung in<br />
verschiedene Kategorien (Grafik, Sound, Steuerung,<br />
Spielzeit, etc.) mit je zehn Punkten empfinde ich<br />
persönlich mehr als albern. Der Tester versucht doch<br />
ohnehin auf eine bestimmte Wertung im Vergleich zu<br />
einem anderen Spiel zu kommen und jongliert oft<br />
willkürlich mit Zahlen. Abgesehen davon werden die<br />
Bereiche über der 90%- und unter der 70%-Marke<br />
kaum genutzt, wozu braucht es dann maximal 100<br />
Punkte? Schon klar, Prozente reichen nun einmal<br />
von 0 bis 100.<br />
Weniger ist mehr<br />
Unsere aller Lieblingswebseite (<strong>GamersGlobal</strong> -<br />
Anm. <strong>des</strong> Autors) orientiert sich zwar merklich am<br />
Prozentsystem, macht's dann aber doch anders. Jörg<br />
Langer und seine Kollegen bewerten mit einem<br />
Punkteschema bis zehn – inklusive 0.5er-Schritten.<br />
Der feine Unterschied ist allerdings, dass hier auch<br />
einmal die 10.0 (Super Mario Galaxy 2) oder eine 4.0<br />
(Saw) gezückt wird. Dass auch auf <strong>GamersGlobal</strong>.de<br />
die meisten Wertungen über einer 7.0 liegen, lässt<br />
sich wohl damit begründen, dass sich die Redaktion<br />
zumeist nur die Rosinen aus dem riesigen<br />
Spielekuchen pickt, die es zu testen gilt.<br />
Wenn ich ganz ehrlich bin, würde mir persönlich aber<br />
auch eine – aus diversen Spielfilm-Zeitschriften<br />
bekannte – Wertungsmethode reichen, die null bis<br />
drei Punkte vergibt. Die Null für 'ne Gurke, die Eins<br />
für einen mittelmäßigen und die Zwei für einen guten<br />
Titel. Die Drei gibt es nur in Ausnahmefällen für<br />
echte Pflichtkäufe. Nervige Debatten, warum Spiel X<br />
eine minimal bessere Wertung bekommt als Spiel Y,<br />
lassen sich damit sicher auch vermeiden.<br />
Fazit<br />
Gänzlich auf Wertungen verzichten würde ich nicht.<br />
Dafür sind sie einfach zu praktisch, denn eine<br />
gewisse Aussagekraft über die Qualität eines Titels<br />
kann man ihnen nicht absprechen – vorausgesetzt<br />
man vertraut dem Tester. Wer will sich schon bei<br />
jedem Spieletest durch ellenlange Texte quälen, nur<br />
um am Ende festzustellen, dass es vielleicht doch<br />
nicht das Richtige ist? Trotzdem könnte das<br />
Überdenken <strong>des</strong> Wertungssystems – ich schiele hier<br />
persönlich auf die Prozentvertreter – dem ein oder<br />
anderen Fachmagazin durchaus gut tun. —<br />
Lesestoff 2011 Streitthema Spielspaßwertungen Seite 81 von 250