Download des User-Magazins, Sonderausgabe - GamersGlobal
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Automaten einfach verschrottet wurden, bekommt<br />
man nur eine unbefriedigende Antwort auf den<br />
Ursprung.<br />
Das dunkle Zeitalter<br />
Wie bereits erwähnt, ist es sehr schwierig, den<br />
Ursprung von Jump-and-runs zu definieren. Fragt<br />
man Computerspieler, kommen meist Antworten wie<br />
Super Mario Bros. oder Pitfall!. Aber es geht noch<br />
weiter zurück, als man denkt.<br />
Urahn Nr. 1: In Frogs steuerte man zum ersten Mal<br />
eine Spielfigur, die auch springen konnte.<br />
Möchte man den Urahnen eines Action-Untergenres<br />
herausfinden, muss man sich zwangsläufig von der<br />
Heimkonsole oder dem Heimcomputer trennen. Viele<br />
populäre Subgenres entstanden in der Spielhalle.<br />
Könnte hier die Quelle verborgen sein?<br />
Die wenigen frühen Spiele vor 1971 (also vor der<br />
kommerziellen Ära), die uns bekannt sind, haben<br />
schon mal nichts mit Plattformern zu tun. Damit<br />
grenzen wir unsere Suchzeit zwischen 1971 und<br />
1982 (Erscheinen von Pitfall!) und auf Arcade-<br />
Automaten ein. Schon fällt ein Spiel auf, das definitiv<br />
ein Plattformer ist. Doch dieser Automat ist sehr<br />
bekannt und soll erst später vorgestellt werden. Es<br />
kann tückisch sein, dem Bekanntheitsgrad eines<br />
Spiels für die Geschichte eines Genres oder in einem<br />
Artikel über Computerspielgeschichte einem<br />
Meilenstein zu vertrauen. Pong war unbestreitbar<br />
das erste populäre Spiel, aber keineswegs das erste<br />
kommerzielle, geschweige das erste überhaupt.<br />
Oder nehmen wir als Beispiel für den Überblick über<br />
eine Spielserie Street Fighter. Viele erinnern sich an<br />
den grandiosen zweiten Teil, doch wäre eine<br />
Übersicht ohne den schwachen Serien-Erstling<br />
trotzdem undenkbar.<br />
Tatsächlich treffen wir auf zwei Vertreter, die den<br />
Ursprung markieren könnten, aber heute so gut wie<br />
unbekannt sind. Der erste Urahn kommt aus dem<br />
Jahr 1978 und schimpft sich Frogs, ein Arcade-Spiel<br />
von Sega. Wie passend, dass gerade ein Tier, das<br />
für seine Sprungkraft bekannt ist, die Titelrolle<br />
übernimmt. Ihr steuert die Amphibie auf einer<br />
Ansammlung von Seerosen und versucht,<br />
Schmetterlinge und Mücken mit der Zunge zu<br />
erwischen. Das gibt Punkte, von denen ihr Arcade-<br />
getreu möglichst viele in begrenzter Zeit ergattern<br />
müsst.<br />
Einschränkungen hinsichtlich der Genre-Zuordnung<br />
gibt es in sofern, als dass es bis auf den Rand keine<br />
Gruben gibt. Zudem ist das Geschehen streng auf<br />
einen Bildschirm beschränkt. Diese Art der<br />
Plattformer nennt man Single-Screener. Der Grund<br />
waren einzig und allein technische Restriktionen,<br />
Scrolling war damals technisch noch sehr aufwändig.<br />
Doch auch nachdem sich Scrolling bei Plattformern<br />
durchsetzen konnte, blieb Single-Screen-Movement<br />
erhalten. Einen starken neuen Schwung bekam<br />
diese Kategorie durch die Cinematic Platformer in<br />
den Neunzigern, zu denen Titel wie Another World,<br />
Heart of Darkness und die ersten beiden Oddworld-<br />
Titeln zählen.<br />
Doch halt, es gibt ja noch einen Urahnen, der 1980<br />
erschienene Automat Space Panic von Universal.<br />
Hier stellt sich aber das umgekehrte Problem von<br />
Frogs: Plattformen haben wir jetzt, dafür hat unser<br />
Held keine Knie spendiert bekommen. Sprich:<br />
Hüpfen ist Tabu. Nichts<strong>des</strong>totrotz wird dieser Titel<br />
von Personen wie Spiel<strong>des</strong>igner-Legende Chris<br />
Lesestoff 2011 Die Geschichte der Jump-and-runs Seite 137 von 250