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schnellen Außenstürmer die überforderten<br />

Innenverteidiger ein ums andere Mal zu umkurven,<br />

ist höchste Befriedigung für einen<br />

Fußball(spiel)fanatiker. So sitze ich die Faust ballend<br />

vorm Monitor, hoffend dass mich die Nachbarn nicht<br />

sehen.<br />

Diese Motivation muss man sich suchen, um über<br />

Monate Spaß mit FIFA 11 zu haben. Es gehört ein<br />

bisschen Verrücktheit dazu. Doch das Spiel bietet<br />

einem alles, was das Fußballerherz begehrt:<br />

Vielfältige Animationen, immer neue Spielsituationen,<br />

die Freiheit, sein Spielsystem völlig umzustellen und<br />

gänzlich anders zu siegen. Doch gibt es eine<br />

Erkenntnis: Die hemmungslose Offensive ist das<br />

beste Mittel zum Erfolg. So spiele ich mit einer<br />

Viererabwehrkette, davor ein Sechser, dann ein<br />

offensiver Mittelfeldspieler, beinahe eine hängende<br />

Spitze (ideal mit einem schnellen, technisch<br />

versierten Spieler besetzt) und davor zwei<br />

Mittelstürmer, rechts und links je ein pfeilschneller<br />

Außenstürmer: das 4-2-4-System, in der Realität<br />

nicht denkbar. So spielt man die gegnerische Abwehr<br />

verrückt, mit schnellen Passstafetten nutzt man<br />

gnadenlos jede Lücke die sich ergibt, Eins-gegen-<br />

Eins-Situationen sind kein Problem. Ein Tor fällt nach<br />

dem anderen, schnell erzielen einzelne Spieler<br />

Hattricks. So läuft es, wenn alles ideal ist. Wenn<br />

einmal etwas nicht stimmt, der Gegner<br />

zufälligerweise konsequent gut steht, die Räume<br />

dicht macht, beißt man sich die Zähne aus: Das Spiel<br />

wird zur Arbeit, die Sucht nach Toren zum Drang die<br />

drohende Blamage (Unentschieden) abzuwenden.<br />

Kassierte Tore werden mit wütenden Sturmläufen<br />

gerächt; überraschenderweise eröffnet oft erst ein<br />

Rückstand das eigene Torfestival, dann wenn der<br />

Gegner glaubt er könnte etwas reißen. Aus 0:1-<br />

Rückständen werden nicht selten 5:1-Siege.<br />

Irgendwann wird man arrogant<br />

Wenn man Saison für Saison ungehindert sämtliche<br />

Trophäen in die Höhe stemmt, wird man<br />

nachdenklich, überheblich. Man beginnt sich selbst<br />

Handicaps zu geben: Liverpool spielt in der Realität<br />

mit Luis Suarez und (dem im Spiel mittelmäßig bis<br />

"nur" guten) Andy Carroll im Sturm? Gut, dann setze<br />

ich den frisch verpflichteten (im Spiel überragenden)<br />

Wayne Rooney eben auf die Bank. Die Borussia<br />

Dortmund kreiert mit den jungen Neven Subotic und<br />

Mats Hummels ein kongeniales Abwehrduo? Gut,<br />

kaufe ich eben zwei Abwehrtalente und spiele mit<br />

ihnen in der Innenverteidigung, anstatt auf erfahrene<br />

Abwehrrecken wie Jamie Carragher zu setzen. All<br />

das sind Risiken, die jeden Sieg, je<strong>des</strong> Tor nur noch<br />

kostbarer machen. Es ist eine ungemeine<br />

Genugtuung, wenn der "nur" gute Andy Carroll Jahr<br />

für Jahr die meisten Tore erschießt, trotz eigentlich<br />

seinem Sturmpartner unterlegener Attribute. Dies<br />

zeigt aber auch eins: Robuste Spieler besitzen<br />

Vorteile. Schirmt man mit ihnen den Ball gut ab, läuft<br />

halbwegs intelligent in freie Räume, sind sie eine<br />

Wucht. Kombination aus Robustheit und<br />

Schnelligkeit wie Christiano Ronaldo sind beinahe<br />

übermächtig. Da hat sogar ein Lionel Messi das<br />

Nachsehen, <strong>des</strong>sen geniales Spiel man einfach nicht<br />

nachahmen kann. Hier tut sich eine Realität auf:<br />

FIFA ist nicht Fußball, es ist etwas eigenes, besitzt<br />

eine ganz eine Faszination. Das ist nicht negativ<br />

gemeint, sondern eine bloße Feststellung. Doch<br />

genau das reizt mich an dem Spiel.<br />

Jahr für Jahr<br />

Man könnte vieles darüber schreiben, was FIFA 11<br />

womöglich falsch macht, oder gar viel kritisches über<br />

die Firmenpolitik von EA Sports. So ist FIFA 11 auf<br />

dem PC (meiner Spieleplattform) quasi das<br />

Konsolen-FIFA-10. Doch es erzeugt bei mir<br />

denselben Sog, den ich schon vor acht Jahren bei<br />

meinem ersten, selbst gekauften FIFA spürte.<br />

Anfangs ist es der Wille, eine Saison als Meister<br />

abzuschließen, die neuesten, besten Spieler zu<br />

erwerben. Dann sind es die eigenen Zielsetzungen:<br />

Nur Siege feiern, bestimmte Torquoten erfüllen<br />

(zuletzt ein Fünftoreschnitt über die gesamte<br />

Saison), nur mit Spielern unter 23 spielen, nur mit<br />

Inländern, nur mit Spielern einer bestimmten<br />

Lesestoff 2011 FIFA – Eine Liebe Seite 171 von 250

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