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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Daniela Elsner<br />

chigen an monolingualen Standards misst –, so offenbaren <strong>die</strong> hier gezeigten<br />

Selbsteinschätzungen dennoch deutlich, dass alle Kinder ihre Sprachen unterschiedlich<br />

gut beherrschen und <strong>die</strong>s auch selbst sehr gut einschätzen<br />

können. <strong>Mehrsprachig</strong>keit als Voraussetzung für den schulischen Fremdsprachenaneignungsprozess<br />

kann demnach äußerst unterschiedliche Ausprägungen<br />

haben. <strong>Oder</strong> wie Thee richtig feststellt: »Die Kinder mit Migrationshintergrund,<br />

<strong>die</strong> im Englischunterricht der Grundschule anwesend sind, haben<br />

alle unterschiedliche Sprachstände in den einzelnen Sprachen. Sie lassen sich<br />

demnach nicht alle in denselben Typ von <strong>Mehrsprachig</strong>keit einordnen.« 35<br />

Entsprechend wenig erstaunlich sind deshalb auch <strong>die</strong>, auf den ersten<br />

Blick eher unterschiedlichen Ergebnisse, <strong>die</strong> <strong>die</strong> bislang in Deutschland<br />

durchgeführten empirischen Stu<strong>die</strong>n zum Lernerfolg mehrsprachiger Lerner<br />

in der Fremdsprache Englisch ergaben.<br />

2.3 <strong>Mehrsprachig</strong>e Kompetenz und fremdsprachlicher Lernerfolg – Ergebnisse<br />

empirischer Vergleichsstu<strong>die</strong>n im deutschen Schulkontext<br />

Analysen in Bezug auf das schulische Fremdsprachenlernen mehrsprachiger<br />

Kinder und Jugendlicher gehen in der Regel von einer der beiden folgenden<br />

Hypothesen aus: »<strong>Mehrsprachig</strong>e Lerner übertreffen Einsprachige in Fremdsprachentests«<br />

oder »<strong>Mehrsprachig</strong>e Lerner zeigen schwächere Leistungen in<br />

Fremdsprachentests als Einsprachige.« 36<br />

Die Stu<strong>die</strong> von Elsner37 überprüfte <strong>die</strong> fremdsprachliche Hörverstehenskompetenz<br />

ein- und mehrsprachiger Schüler_innen in der Grundschule<br />

und konnte <strong>die</strong> zweite Hypothese bestätigen. Die Ergebnisse eines differenzierten<br />

Hörverstehenstests in der Fremdsprache Englisch belegen eindeutig,<br />

dass einsprachig deutsche Kinder in <strong>die</strong>sem Bereich bessere Ergebnisse erzielen<br />

als zweisprachig türkisch-deutsche Kinder. Als Ursache hierfür verweist<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> auf den festgestellten signifikanten Zusammenhang zwischen<br />

der Kompetenz der Schüler_innen in der Zweitsprache Deutsch und<br />

den Leistungen im Fach Englisch. 38 Kinder mit stabilen Kenntnissen in ihrer<br />

Zweitsprache Deutsch schnitten im Test deutlich besser in der Fremdsprache<br />

Englisch ab als Kinder mit Sprachdefiziten in der dominanten Schulsprache.<br />

Zudem hinterfragt <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> auch, inwieweit <strong>die</strong> Tatsache, dass der Englischunterricht<br />

häufig nicht einsprachig durchgeführt wird, sondern insbe-<br />

35 Ira Lotta Thee, Englischunterricht in der Grundschule unter besonderer Berücksichtigung<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund, Oldenburg 2006, S. 57.<br />

36 Günter-Hermann Hesse/Kerstin Göbel, <strong>Mehrsprachig</strong>keit als Kapital. Ergebnisse<br />

der DESI Stu<strong>die</strong>, in: Gogolin/Neumann (Hg.), Streitfall Zweisprachigkeit, S. 281–<br />

288, hier S. 282.<br />

37 Elsner, Hörverstehen im Englischunterricht der Grundschule.<br />

38 Ebd., S. 177–231.<br />

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