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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Bärbel Diehr und Stefanie Frisch<br />

begründete Argumente für <strong>die</strong> eine oder andere Position sowie den lernförderlichen<br />

Einsatz der Schriftsprache lassen sich bisher kaum finden, da <strong>die</strong><br />

Forschung gerade erst beginnt, <strong>die</strong>ses Feld zu erschließen. Vordringlich erscheinen<br />

daher Untersuchungen zur Erreichbarkeit der zum Teil widersprüchlichen<br />

Zielvorgaben der verschiedenen Lehrpläne zu sein, um empirisch<br />

fun<strong>die</strong>rte Abschlussprofile für <strong>die</strong> Lernbereiche Lesen und Schreiben<br />

festlegen zu können. Des Weiteren werden empirische Erkenntnisse zur Wirkung<br />

verschiedener Lehrverfahren auf <strong>die</strong> Entwicklung der schriftsprachlichen<br />

Kompetenzen benötigt, um den Lehrkräften wissenschaftlich fun<strong>die</strong>rte<br />

Konzepte zur Verfügung stellen zu können.<br />

2 Lesen als Untersuchungsgegenstand in Großstu<strong>die</strong>n<br />

Bei der Konzeption der hier vorgestellten Untersuchung wurden zunächst<br />

bestehende Stu<strong>die</strong>n auf ihre Erkenntnisse zum Lesen befragt. Da es sich bei<br />

PISA und IGLU um Stu<strong>die</strong>n zum Lesen in der Erstsprache handelt und da<br />

DESI sich nur auf fortgeschrittene Englischlernende bezieht, gehen <strong>die</strong>se<br />

Großstu<strong>die</strong>n zwar nicht auf <strong>die</strong> Besonderheiten einer simultanen oder quasisimultanen<br />

Alphabetisierung von Grundschulkindern ein. Dennoch sind sie<br />

für <strong>die</strong> Didaktik des Lesens im frühen Fremdsprachenunterricht von Belang,<br />

da sie – neben den empirischen Ergebnissen – Rückschlüsse auf Faktoren erlauben,<br />

<strong>die</strong> das Lesenlernen in einer Grundschulfremdsprache entscheidend<br />

beeinflussen: Alle Stu<strong>die</strong>n heben <strong>die</strong> Bedeutung des Leseinteresses und der<br />

Lesemotivation für <strong>die</strong> Entwicklung der Lesekompetenz hervor, <strong>die</strong> durch<br />

<strong>die</strong> Auswahl von altersgemäßen Lesetexten mit ansprechenden Inhalten gesichert<br />

werden muss.<br />

So ergab <strong>die</strong> insgesamt ernüchternde PISA-Stu<strong>die</strong> 2000 unter anderem,<br />

dass auf den höheren Stufen der Lesekompetenz der prozentuale Anteil<br />

deutscher Neuntklässler unter dem OECD-Gesamtanteil blieb. 8 2006 nahm<br />

zwar der Anteil der Lerner, <strong>die</strong> <strong>die</strong> höchste Kompetenzstufe erreichen, um 1,1<br />

Prozentpunkte zu 9 , dennoch lagen <strong>die</strong> Ergebnisse immer noch nur im OECD-<br />

Durchschnitt. 10 20% der Fünfzehnjährigen gehören zur sogenannten Risiko-<br />

, hier S. 30; Andreas Marschollek, Phonetische Umschrift. Schon in der Grundschule?,<br />

in: Primary English, 2. 2005, S. 13–16.<br />

8 Cordula Artelt/Petra Stanat/Wolfgang Schneider/Ulrich Schiefele, Lesekompetenz:<br />

Testkonzeption und Ergebnisse, in: Jürgen Baumert (Hg.), PISA 2000. Basiskompetenzen<br />

von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich, Opladen 2001,<br />

S. 69–140, hier S. 103.<br />

9 Barbara Drechsel/Cordula Artelt, Lesekompetenz, in: Manfred Prenzel (Hg.), PISA<br />

2006: <strong>die</strong> Ergebnisse der dritten Vergleichsstu<strong>die</strong>, Münster 2007, S. 226–248, hier<br />

S. 239.<br />

10 Manfred Prenzel, PISA 2006: Wichtige Ergebnisse im Überblick, in: ebd., S. 13–30,<br />

hier S. 24.<br />

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