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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Historischer Blick auf den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule<br />

möchte <strong>die</strong> Muttersprachen der Grundschulkinder stärker berücksichtigt<br />

wissen. Durch das frühe Festlegen auf nur <strong>die</strong> eine Fremdsprache Englisch<br />

im Unterricht wird <strong>die</strong> mehrsprachige Umgebung der Kinder nicht<br />

in gebührendem Maße berücksichtigt und darüber hinaus <strong>die</strong> Chance für<br />

<strong>die</strong> Integration von Kindern mit Migrationshintergrund vertan.<br />

(2) Begegnung mit fremden Sprachen ist nicht nur Anliegen des Fremdsprachenunterrichts.<br />

So plä<strong>die</strong>rt Edelhoff für eine Begegnung mit Sprachen<br />

als Bestandteil des Unterrichts in verschiedenen Fächern unter der Einbeziehung<br />

der besonderen kulturellen Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund. 26<br />

(3) Französisch als erste Fremdsprache in der Grundschule wird von einer<br />

großen Zahl von Französischdidaktiker_innen gefordert 27 , um der alleinigen<br />

Vorherrschaft des Englischen entgegenzuwirken. So meint Freudenstein:<br />

»Wenn wir zur <strong>Mehrsprachig</strong>keit erziehen wollen, dann sollten<br />

<strong>die</strong> beiden gängigen Fremdsprachen unseres Schulwesens – Englisch<br />

und Französisch – in <strong>die</strong> Grundschule verlegt werden, damit dann ab<br />

Klasse 5 in der weiterführenden Schule Zeit für das Erlernen weiterer<br />

Fremdsprachen gegeben ist.« 28<br />

(4) Der Widerstand gegen Englisch in der Grundschule ist keine geeignete<br />

Maßnahme, <strong>die</strong> benachteiligten »kleineren« Sprachen zu fördern. 29 Es<br />

müssen Alternativen zu Englisch in <strong>die</strong> Planung der Kultusministerien<br />

eingehen. Und dabei sollte nicht nur an Französisch gedacht werden. 30<br />

Bereits 1990 von Schröder angemahnt, <strong>hat</strong> sich <strong>die</strong>se Forderung bis heute<br />

noch nicht durchgesetzt. 31<br />

chenlernen im Blickpunkt. Status quo und Perspektiven, Tübingen 2004, S. 11–33,<br />

hier S. 17.<br />

26 Christoph Edelhoff, Fremdsprachen in der Grundschule – Herausforderung und<br />

Wagnis, in: ders. (Hg.), Englisch in der Grundschule und darüber hinaus, Frankfurt<br />

a.M. 2003, S. 142–150, hier S. 144.<br />

27 Vgl. Edeltraud Mayer, Es muss nicht immer Englisch sein. Ein Plädoyer für Französisch<br />

in der Grundschule, in: Gundi Gompf (Hg.), Kinder lernen europäische Sprachen<br />

e.V. Förderverein für frühes Fremdsprachenlernen. Jahrbuch 90, Stuttgart 1990,<br />

S. 62–68, hier S. 63.<br />

28 Reinhold Freudenstein, Versäumt <strong>die</strong> Schule <strong>die</strong> europäische Integration?, in: Gompf<br />

(Hg.), Kinder lernen europäische Sprachen, S. 9–14, hier S. 12.<br />

29 Heinz Helfrich, Englisch bereits in der Grundschule – Ein Widerspruch zur erwünschten<br />

Sprachenvielfalt, in: Gompf (Hg.), Kinder lernen europäische Sprachen,<br />

S. 32–40, hier S. 39.<br />

30 Konrad Schröder, Sprachenpolitische Thesen zum Fremdsprachenunterricht in der<br />

Grundschule, in: Gompf (Hg.), Kinder lernen europäische Sprachen, S. 22–25, hier<br />

S. 22.<br />

31 In Thüringen gibt es z.B. ein Modell zur Etablierung von <strong>Mehrsprachig</strong>keit in der<br />

Grundschule, bei dem Englisch ab der 1. Klasse und ab der 3. Klasse eine bzw. zwei<br />

weitere Sprachen dazugelernt wurden. Dieses Modell wurde positiv evaluiert, ins-<br />

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