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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Historischer Blick auf den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule<br />

oder einige Lernbereiche der Grundschule in der fremden Sprache vermittelt.<br />

Dadurch ist <strong>die</strong> Sprache nicht Lerngegenstand, sondern Kommunikationsmittel.<br />

Der Unterricht ist inhaltsorientiert und ganzheitlich ausgerichtet, und<br />

<strong>die</strong> Kinder lernen handlungsorientiert und spielerisch mit allen Sinnen. »Ziel<br />

<strong>die</strong>ses Lernens in zwei Sprachen ist es, eine Öffnung zu individueller <strong>Mehrsprachig</strong>keit<br />

anzubahnen.« 16<br />

2 Grundschulfremdsprachenunterricht<br />

und <strong>Mehrsprachig</strong>keit<br />

»Durch <strong>die</strong> Aufnahme einer Fremdsprache in den Unterricht der Primarstufe<br />

bekommt jedes Kind <strong>die</strong> Chance, eine Fremdsprache zu lernen, schafft man<br />

Raum für weitere Fremdsprachen; Raum nicht nur für <strong>die</strong> in den Schulen<br />

traditionell angebotenen Sprachen, sondern auch für andere Sprachen aus<br />

der Sprachenvielfalt des eigenen Landes, für <strong>die</strong> Sprache der Nachbarn oder<br />

<strong>die</strong> anderer Länder.« 17<br />

Schon frühzeitig wurde in der Bundesrepublik Deutschland auf <strong>die</strong> Bedeutung<br />

von <strong>Mehrsprachig</strong>keit aufmerksam gemacht. 1980 wurden zur<br />

Durchsetzung von <strong>Mehrsprachig</strong>keit im Kontext institutionellen Fremdsprachenlernens<br />

von führenden Fremdsprachendidaktikern <strong>die</strong> Homburger Empfehlungen<br />

für eine sprachenteilige Gesellschaft veröffentlicht. 18 Diese Empfehlungen<br />

waren eine Reaktion auf <strong>die</strong> Unzulänglichkeiten des deutschen<br />

Bildungswesens, <strong>die</strong> jungen Menschen auf das Leben in einer sprachenteiligen<br />

Gesellschaft vorzubereiten. Um <strong>die</strong> Fixierung auf das Englische und <strong>die</strong><br />

Begünstigung des Lateinischen in den 1980er Jahren zu überwinden und<br />

Raum für das Erlernen mehrerer Sprachen zu geben, sprachen sich <strong>die</strong> Verfasser<br />

der Empfehlungen dafür aus, bereits in der Grundschule zu beginnen,<br />

<strong>die</strong> Kinder mit Sprachen bekannt zu machen; genannt wurden hier <strong>die</strong> Herkunftssprachen<br />

und europäische Nachbarsprachen. Dies sollte auf spielerische<br />

Art und Weise geschehen, in möglichst vielen bilingualen und bikulturellen<br />

Schulen oder Klassen, in denen ausländische Kinder <strong>die</strong> deutsche<br />

Sprache und deutsche Kinder zusammen mit ihnen in elementaren Formen<br />

den Umgang mit den Herkunftssprachen üben. 19 Englisch, aber auch <strong>die</strong> romanischen<br />

Sprachen sollten dann in der Sekundarstufe 1 als Fundamental-<br />

16 Christ, Erwerb von Fremdsprachen, S. 451.<br />

17 Nürnberger Empfehlungen zum frühen Fremdsprachenlernen, Goethe-Institut,<br />

München 1996, S. 6.<br />

18 An der Erarbeitung der Homburger Empfehlungen waren u.a. Herbert Christ, Konrad<br />

Schröder, Harald Weinrich, Franz-Josef Zapp und Helmut Sauer beteiligt.<br />

19 Thomas Finkenstaedt/Konrad Schröder, Sprachen im Europa von morgen, Berlin<br />

1992.<br />

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