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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Lesen sie doch? – Fragen an <strong>die</strong> LiPs-Stu<strong>die</strong><br />

Schluss, dass der Einsatz des Schriftbildes einen positiven Einfluss auf <strong>die</strong><br />

untersuchten Bereiche des Fremdsprachenlernens <strong>hat</strong>.<br />

Die Ergebnisse der von Buchholz mit österreichischen Viertklässlern<br />

durchgeführten Lesetests zeichnen hingegen kein positives Bild: 34% der getesteten<br />

Kinder können einzelne einfache Wörter auf Wortkarten lesen und<br />

verstehen, aber nur 15% können Kurzsätze in Sprechblasen lesen und verstehen,<br />

und bei einfachen Kurztexten sind es nur noch 3%. 36 Die Testergebnisse<br />

zum Leseverstehen fallen im Vergleich zu den anderen drei Sprachfertigkeiten<br />

Hörverstehen, Sprechen und Schreiben besonders schlecht aus: Nur 2,8%<br />

der Schülerinnen und Schüler erreichen ein sehr gutes Ergebnis (Hörverstehen<br />

36,8%, Sprechen 6,5% und Schreiben 23,5%), aber 53,4% erreichen nicht<br />

einmal das Mindestniveau. 37 Buchholz führt <strong>die</strong>se Befunde auf eine generell<br />

niedrige Gewichtung von Lesetexten und -übungen durch <strong>die</strong> Lehrkräfte zurück.<br />

38 In der Befragung der beteiligten Lehrkräfte geben nur 25,6% das Lesen<br />

und Verstehen von Texten als ein Ziel an, das Lerner am Ende der 4.<br />

Klasse in Englisch erreichen sollten. 39 Buchholz hält <strong>die</strong> Vernachlässigung<br />

der Lesefertigkeit für bedenklich, da während ihrer Untersuchung der Einsatz<br />

des Schriftbildes als visuelle Hilfe durchaus positive Auswirkungen <strong>hat</strong>te:<br />

Die Schrift »verhalf den Kindern […] zu einer spontan einsetzenden und<br />

merkbaren Verbesserung ihrer Aussprache, Intonation und Klarheit.« 40<br />

Mit der nordrhein-westfälischen EVENING-Stu<strong>die</strong> liegt eine Untersuchung<br />

vor, in der 1.500 Viertklässler neben anderen Lernstandserhebungen<br />

auch einem Leseverstehenstest unterzogen wurden. 41 Die beteiligten Lernenden<br />

bewältigen <strong>die</strong> zwei Aufgaben im Multiple-Choice-Format auf Satzebene<br />

erfolgreich, denn <strong>die</strong> festgestellten Leistungen »liegen für den weitaus<br />

überwiegenden Anteil der Schülerschaft auf bzw. oberhalb des fachlichen<br />

Anforderungsniveaus, das der zum Testzeitpunkt geltende Lehrplan vorgibt.«<br />

42 Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache verfügen über etwas<br />

geringere rezeptive Leistungen als einsprachig deutsch aufwachsende Kin-<br />

36 Barbara Buchholz, Facts & Figures im Grundschul-Englisch, Wien 2007, S. 144.<br />

37 Ebd., S. 216.<br />

38 Ebd., S. 145.<br />

39 Ebd., S. 203.<br />

40 Ebd., S. 215, Hervorhebung im Original.<br />

41 Bernd Groot-Wilken, Design, Struktur und Durchführung der Evaluationsstu<strong>die</strong><br />

EVENING in Nordrhein-Westfalen, in: Gaby Engel/Bernd Groot-Wilken/Eike Thürmann<br />

(Hg.), Englisch in der Primarstufe – Chancen und Herausforderungen, Berlin<br />

2009, S. 124–139, hier S. 125.<br />

42 Bernd Groot-Wilken/Christian Paulick, Rezeptive Fähigkeiten am Ende der 4. Klasse<br />

unter besonderer Berücksichtigung der sprachlichen Schülerbiografien, in: ebd.,<br />

S. 179–196, hier S. 195.<br />

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