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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Christoph Schroeder und Yazgül Şimşek<br />

Schaubild 2: Die Intonationskontur von Fragen im Türkischen, <strong>die</strong> mit mI<br />

gebildet werden; <strong>die</strong> Artikulation einer Sprecherin des Türkeitürkischen<br />

görünüyor mu [ausseh-PRÄS QUE.3SG] »ist es sichtbar?«<br />

Quelle: Robin M. Queen, Bilingual Intonation Patterns: Evidence of Language Change from<br />

Turkish-German Bilingual Children, in: Language in Society, 30. 2001, S. 55–80, hier S. 68.<br />

Diese Kontur der syntaktisch spezifischen Fragekonstruktionen steht der Intonation<br />

von Fragen im Deutschen entgegen, <strong>die</strong> dort tendenziell steigend<br />

intoniert werden. Daher mag es durchaus der Fall sein, dass solche Fragen<br />

mit mI in Endposition von den bilingualen Schüler_innen nicht als Fragen<br />

interpretiert werden. Diese Interpretation verkennt <strong>die</strong> syntaktische Funktion<br />

und damit auch <strong>die</strong> syntaktischen Kriterien, <strong>die</strong> in der türkischen Orthographie<br />

für <strong>die</strong>ses Element gelten und <strong>die</strong> vom sonstigen phonologischen Prinzip,<br />

dem das graphematische Wort unterworfen ist, abweichen.<br />

In variierter Form kommt <strong>die</strong> beschriebene Kontur auch bei den in Abschnitt<br />

3.2.2 noch zu behandelnden Suffixen vor. Auch nicht akzentuierbare<br />

Suffixe bilden Problemfälle beim Schrifterwerb der türkisch-deutschen<br />

Schüler_innen. Das wiederum verstärkt den Eindruck, dass <strong>die</strong> Akzentzuweisung<br />

und <strong>die</strong> Intonation im Deutschlandtürkischen als Ausgrenzungskriterium<br />

fungiert und sich vor allem deshalb abweichend präsentiert, weil <strong>die</strong>se<br />

phonologischen Kriterien im Deutschen anders eingesetzt werden. Der<br />

Einfluss des Deutschen und <strong>die</strong> fehlende Kenntnis der standardtürkischen<br />

66

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