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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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<strong>Mehrsprachig</strong>keit und Fremdsprachenlernen<br />

sondere für Erklärungen vielfach auf <strong>die</strong> deutsche Sprache zurückgegriffen<br />

wird, verantwortlich für <strong>die</strong>se Ergebnisse sein könnte. 39<br />

Dass eine stabile Kompetenz in der Erst- und/oder Zweitsprache ausschlaggebend<br />

für den weiteren sprachlichen Lernerfolg ist, zeigen auch <strong>die</strong><br />

Ergebnisse der EVENING-Stu<strong>die</strong>, eine vom nordrhein-westfälischen Schulministerium<br />

initiierte Untersuchung zum Ertrag des Englischunterrichts in<br />

der Grundschule. 40 Unter anderen Aspekten wurde auch hier untersucht, zu<br />

welchen Ergebnissen das Lernen einer weiteren Sprache bei mehrsprachig<br />

aufwachsenden Kindern oder Kindern mit einer anderen Herkunftssprache<br />

als der deutschen im Vergleich zu monolingualen Kindern führt. Für den rezeptiven<br />

Bereich (Hör- und Leseverstehen) konnte <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong> – ebenso wie<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> von Elsner – eine Überlegenheit der einsprachig deutsch aufwachsenden<br />

Kinder herausfinden. An zweiter Stelle folgen Kinder, <strong>die</strong> zuhause<br />

zweisprachig aufwachsen. Kinder, <strong>die</strong> zuhause ausschließlich eine andere<br />

Sprache als <strong>die</strong> deutsche verwenden, schnitten im Hörverstehen schlechter<br />

ab als <strong>die</strong> beiden ersten Gruppen. 41<br />

Trotz <strong>die</strong>ses eindeutigen Ergebnisses, dass es mehrsprachigen Kindern<br />

offensichtlich nicht leichter als Einsprachigen fällt, Englisch in einer deutschen<br />

Grundschule zu erlernen, argumentieren <strong>die</strong> Autoren, vor allem auf<br />

der Grundlage von Interviews mit Grundschullehrkräften, dass das frühe<br />

schulische Fremdsprachenlernen für Kinder mit Migrationshintergrund eher<br />

mit Vorteilen verbunden sei. 42 So seien nichtdeutschsprachige Kinder im<br />

Englischunterricht »eher aufgeweckt, sehr motiviert und mutig« 43 oder zeigten<br />

»herausragende Fähigkeiten im Bereich der Strategien«. 44<br />

Die 2003/04 durchgeführte DESI-Stu<strong>die</strong> 45 konnte ebenfalls Belege für<br />

<strong>die</strong> erste Hypothese liefern. Ca. 11.000 Schüler_innen der neunten Jahrgangsstufe<br />

wurden hier in ihren rezeptiven und produktiven Leistungen im Deutschen<br />

und Englischen getestet. Die Gruppe der mehrsprachigen Schü-<br />

39 Ebd., S. 255.<br />

40 Gaby Engel/Bernd Groot-Wilken/Eike Thürmann (Hg.), Englisch in der Primarstufe.<br />

Chancen und Herausforderungen. Evaluation und Erfahrungen aus der Praxis,<br />

Berlin 2009.<br />

41 Christian Paulick/Bernd Groot-Wilken, Rezeptive Fertigkeiten am Ende der vierten<br />

Klasse unter besonderer Berücksichtigung sprachlicher Schülerbiographien, in: Engel/Groot-Wilken/Thürmann<br />

(Hg.), Englisch in der Primarstufe, S. 179–196, hier<br />

S. 191f.<br />

42 Ebd., S. 193.<br />

43 Ebd., S. 194.<br />

44 Ebd.<br />

45 Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) (Hg.), Unterricht<br />

und Kompetenzerwerb in Deutsch und Englisch. Zentrale Befunde der Stu<strong>die</strong><br />

Deutsch-Englische-Schülerleistungen-International (DESI), Frankfurt a.M. 2006.<br />

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