Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...
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Bärbel Diehr und Stefanie Frisch<br />
schwere Aufgabe (21,6%) bzw. um eine sehr schwere Aufgabe handelt (18%).<br />
Nimmt man <strong>die</strong>se 130 der 328 befragten Lerner in den Blick, <strong>die</strong> angaben,<br />
dass ihnen das laute Lesen schwer fällt, zeichnen sich aufschlussreiche Begründungen<br />
ab. Diese Lerner erklärten nämlich, dass sie <strong>die</strong> Wörter oft nicht<br />
verstünden (46,9%), dass sie aufgeregt seien, wenn sie vor der Klasse etwas<br />
vortragen müssen (43,1%) und dass sie <strong>die</strong> Aussprache von zahlreichen Wörtern<br />
schwierig fänden (26,2%) (vgl. Schaubild 5).<br />
Schaubild 5: Begründung für »Lautes Vorlesen fällt mir sehr schwer«<br />
160<br />
ich viele Wörter nicht<br />
verstehe<br />
ich immer nervös bin,<br />
wenn ich eine Geschichte<br />
auf Englisch vorlesen muss<br />
viele Wörter schwierig<br />
auszusprechen sind<br />
Eine Geschichte laut zu lesen ist schwierig, weil ... (N = 130)<br />
26,2<br />
46,9<br />
43,1<br />
40,8<br />
25,4<br />
35,4<br />
20,8<br />
19,2<br />
13,8<br />
10,0<br />
13,1<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
stimmt genau stimmt fast stimmt ein wenig stimmt gar nicht keine Angaben<br />
Dieser Befund unterstreicht zum einen, wie wichtig es ist, dass Lerner sicher<br />
über einen ständig zu erweiternden Wortsc<strong>hat</strong>z verfügen, und zum anderen,<br />
dass sie auf <strong>die</strong> Herausforderung des lauten Lesens gezielt vorbereitet werden<br />
müssen. Über den Wettbewerbscharakter beim lauten Vorlesen sollte vor<br />
dem Hintergrund <strong>die</strong>ser Ergebnisse kritisch nachgedacht werden.<br />
Einige Lerner haben bereits Strategien entwickelt, um sich auf das Lesen<br />
vorzubereiten (vgl. Schaubild 6). Sie haben im Unterricht gelernt, dass sie<br />
beim lauten Lesen jedes einzelne Wort möglichst lautrichtig artikulieren sollten,<br />
damit sie von den Zuhörerinnen und Zuhörern verstanden werden. Sie<br />
lernen schwierige Wörter (39,9%: ›oft‹; 45,1%: ›manchmal‹), Wortgruppen<br />
und einzelne Sätze (23,5%: oft; 49,1%: manchmal) auswendig, damit sie sie<br />
auf einen Blick wiedererkennen können. Eine Schülerin verfolgt eine besondere<br />
Strategie, um sich Wörter einzuprägen: »Ich schreibe mir <strong>die</strong> Wörter<br />
raus und klebe alles an <strong>die</strong> Sachen, <strong>die</strong> ich habe«. Die Angaben zum leisen<br />
0,8<br />
3,1<br />
0,8<br />
0,8