Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...
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Bärbel Diehr und Stefanie Frisch<br />
keit, englische Wörter zu deko<strong>die</strong>ren, Priorität in Forschung und Unterricht<br />
ver<strong>die</strong>nen. Aus den nachfolgend genannten jüngeren Untersuchungen, <strong>die</strong><br />
sich speziell dem fremdsprachlichen Lesen im Grundschulunterricht widmen,<br />
können darüber hinaus Schlüsse für den Kompetenzaufbau der Lernenden<br />
sowie <strong>die</strong> Unterrichtsentwicklung und -forschung gezogen werden.<br />
3 Erkenntnisse aus jüngeren Stu<strong>die</strong>n zum Lesen im frühen<br />
Englischunterricht<br />
Die Forschung zum Lesen im Fremdsprachenunterricht der Grundschule ist<br />
noch vergleichsweise jung. Die einzelnen Vorhaben der letzten Jahre verfolgen<br />
zwar unterschiedliche Ziele, haben <strong>die</strong> Diskussion jedoch theoretisch<br />
und praktisch vorangebracht.<br />
Reichart-Wallrabenstein fragte in ihrer qualitativen Stu<strong>die</strong> von 2004, ob<br />
Drittklässler bereits über schriftbezogene Vorerfahrungen mit dem Englischen<br />
verfügen, auf welche Weise sie sich unbekannte englische Texte erschließen<br />
und ob sie durch <strong>die</strong> Begegnung mit dem englischen Schriftbild<br />
beginnen, Hypothesen über <strong>die</strong> englische Schriftsprache zu entwickeln. 32<br />
Dazu beobachtete sie Lernende beim eigenständigen Lesen und beim Mitlesen<br />
von Bilderbüchern und forderte sie auf, ihnen bekannte Wörter aufzuschreiben.<br />
Aus den Strategien, <strong>die</strong> von den Lernern beim Lesen verwendet<br />
wurden, z.B. <strong>die</strong> Bedeutungserschließung auf der Grundlage von Ähnlichkeiten<br />
zwischen englischen und deutschen Wörtern, schließt sie, dass Drittklässler<br />
in der Lage sind, über das englische Schriftbild nachzudenken und<br />
Hypothesen über mögliche Regelmäßigkeiten zu bilden. 33<br />
Anhand einer Vergleichsstu<strong>die</strong> untersuchte Duscha 2007 <strong>die</strong> Wirkung<br />
des Schriftbildes auf das Hörverstehen, <strong>die</strong> Erinnerungsfähigkeit, das freie<br />
Sprechen und <strong>die</strong> Aussprache. 34 Fünf dritte Klassen wurden mit Schrift unterrichtet,<br />
fünf weitere ohne Schrift. In allen Klassen wurden nach vier Monaten<br />
Lernstandserhebungen durchgeführt, in denen <strong>die</strong> Leistung in den vier<br />
Teilbereichen untersucht wurde. Die Lerner, denen das Schriftbild im Unterricht<br />
zur Verfügung gestanden <strong>hat</strong>te, zeigen in fast allen untersuchten Bereichen<br />
etwas bessere Ergebnisse. Im Vokabeltest, in dem <strong>die</strong> Behaltensfähigkeit<br />
überprüft wurde, sind keine Unterschiede festzustellen. 35 Duscha zieht den<br />
32 Maike Reichart-Wallrabenstein, Kinder und Schrift im Englischunterricht der Grundschule,<br />
Berlin 2004.<br />
33 Ebd., S. 561.<br />
34 Michael Duscha, Der Einfluss der Schrift auf das Fremdsprachenlernen in der<br />
Grundschule. Dargestellt am Beispiel des Englischunterrichts in Niedersachsen,<br />
Braunschweig 2007, http://bib1lp1.rz.tu-bs.de/docportal/servlets/MCRFileNode<br />
Servlet/DocPortal_derivate_00004267/Dissertation.pdf?hosts=local. (23.4.2010).<br />
35 Ebd., S. 300.<br />
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