Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...
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Adelheid Kierepka<br />
(5) Fremdsprachenlernen in der Grundschule erlaubt <strong>die</strong> frühere Aufnahme<br />
weiterer Fremdsprachen und ist damit förderlich für <strong>Mehrsprachig</strong>keit. 32<br />
Die Tatsache, dass sich in der heutigen Grundschule ›<strong>Mehrsprachig</strong>keit‹<br />
auf eine Fremdsprache reduziert, legt dem Englischunterricht eine besondere<br />
Verantwortung auf. Er muss das Tor zu weiteren Fremdsprachen<br />
öffnen. 33 So wird in immer mehr Bundesländern bereits in Klasse 5<br />
eine weitere Fremdsprache eingeführt, um dann im weiteren Verlauf der<br />
Schulausbildung <strong>die</strong> Möglichkeit zu geben, eine dritte oder vierte Fremdsprache<br />
zu lernen. Diese organisatorische Entscheidung ist aber nur<br />
dann wirkungsvoll, wenn gleichzeitig eine Integration der Spracharbeit<br />
und kein additives Nebeneinander des Sprachenlehrens und -lernens<br />
stattfindet.<br />
Die aufgezeigten Positionen machen deutlich, dass <strong>die</strong> Durchsetzung von<br />
Sprachenvielfalt in der Schule eine grundlegende Reform schulischen Fremdsprachenlernens<br />
bedeutet.<br />
3 Die Schriftsprache im Fremdsprachenunterricht<br />
der Grundschule<br />
Die Frage nach dem Einsatz und der Rolle der Schriftsprache im Fremdsprachenunterricht<br />
der Grundschule wird bis heute kontrovers unter den Sprachdidaktiker_innen<br />
diskutiert. 34 Das spiegelt sich auch in den Lehr- und Rahmenplänen<br />
der einzelnen Bundesländer wider. Bis zum Jahre 1990 waren<br />
Schreiben und Lesen nicht in allen Lehr- und Rahmenplänen als zu entwi-<br />
besondere was <strong>die</strong> Sensibilisierung für mehrere Sprachen und <strong>die</strong> Anbahnung zum<br />
bewussten Sprachvergleich betrifft. Vgl. Adelheid Kierepka/Renate Krüger, <strong>Mehrsprachig</strong>keit<br />
in der Grundschule – Vision oder Realität. Ergebnisse einer Projektbegleitung,<br />
in: Adelheid Kierepka/Eberhard Klein/Renate Krüger (Hg.), Fortschritte<br />
im frühen Fremdsprachenunterricht. Auf dem Weg zur <strong>Mehrsprachig</strong>keit, Tübingen<br />
2007, S. 113–136.<br />
32 Friederike Klippel, Englisch in der Grundschule, Berlin 2000, S. 15.<br />
33 Vgl. hierzu Horst Bartnitzky u.a. (Hg.), Kursbuch Grundschule, Frankfurt a.M. 2009,<br />
S. 497.<br />
34 Exemplarisch sollen <strong>die</strong> folgenden Vertreter genannt sein: Werner Bleyhl, Empfehlungen<br />
zur Verwendung des Schriftlichen im Fremdsprachenerwerb in der Grundschule,<br />
in: ders. (Hg.), Fremdsprachen in der Grundschule, Hannover 2002, S. 84–91;<br />
Otfried Börner, Englische Schriftsprache – von Anfang an? Für und wider <strong>die</strong> Einbeziehung<br />
der Schrift im frühen Englischunterricht, in: Grundschule Sprachen, 6. 2002,<br />
S. 35–37; Heribert Rück, Lesen und Schreiben beim Früherwerb fremder Sprachen?,<br />
in: Pädagogische Welt, 1. 1993, S. 72–74; Jürgen Mertens, ›Le petit train‹. Kinder entdecken<br />
<strong>die</strong> fremde Sprache durch <strong>die</strong> Schrift, in: Grundschule Sprachen, 6. 2002,<br />
S. 30–32; Schmid-Schönbein, Didaktik: Grundschulenglisch.<br />
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