Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...
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Lesen sie doch? – Fragen an <strong>die</strong> LiPs-Stu<strong>die</strong><br />
tung zum Deko<strong>die</strong>ren einer Schriftsprache, <strong>die</strong> eine andere Orthographie besitzt<br />
als <strong>die</strong> Erstsprache. 59<br />
Die Einsicht in <strong>die</strong>ses Desiderat <strong>hat</strong> dem zweiten Teilprojekt bedeutende<br />
Impulse gegeben. Es besteht aus einer vergleichenden Untersuchung<br />
zweier Leselehrverfahren im zweiten Schuljahr. Die eine Klasse wird nach<br />
dem zur Zeit gängigen Ganzwortverfahren unterrichtet. Die Parallelklasse<br />
lernt das Lesen in Anlehnung an das in englischsprachigen Ländern häufig<br />
eingesetzte Phonics-Verfahren. 60 Anhand von Videoaufnahmen und Unterrichtsdokumentationen<br />
wird untersucht, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
sich in der Wirkung der beiden Leselehrverfahren im Hinblick auf<br />
das Leseverstehen und das laute Lesen, also <strong>die</strong> Fähigkeit, englische Wörter<br />
phonologisch zu reko<strong>die</strong>ren, zeigen.<br />
Neben den methodisch-didaktischen Fragestellungen ist bisher nicht<br />
hinreichend geklärt, mit welchen Lesekompetenzen am Ende der vierten<br />
Klasse gerechnet werden kann. Im Rahmen des dritten Teilprojekts wird untersucht,<br />
ob Viertklässler bereits in der Lage sind, ein englisches Kinderbuch<br />
sinngebend laut vorzulesen. Dazu wurde an der Bergischen <strong>Universität</strong><br />
Wuppertal der erste englische Vorlesewettbewerb für Viertklässler organisiert<br />
und durchgeführt. Anhand von Beobachtungs- und Beurteilungsbögen<br />
wurde <strong>die</strong> Leseleistung der Lernenden differenziert dokumentiert und analysiert.<br />
Im Rahmen des Vorlesewettbewerbs wurden zudem <strong>die</strong> Motivation<br />
der Grundschülerinnen und Grundschüler zum Lesen englischer Texte, ihre<br />
Lesegewohnheiten und ihre Einstellungen untersucht. Anhand eines geschlossenen<br />
Fragebogens, der vereinzelt offene Fragen enthält, wurden in<br />
<strong>die</strong>sem vierten Teilprojekt 328 Viertklässler zum Lesen in der Fremdsprache<br />
befragt. Das Ziel der Befragung bestand in der Ermittlung von Faktoren, <strong>die</strong><br />
einen Beitrag zur Lesemotivation in der Fremdsprache von jungen Lernern<br />
leisten. Zudem wurden in <strong>die</strong>sem vierten Teilprojekt auch <strong>die</strong> beteiligten<br />
Lehrkräfte zum Stellenwert des Lesens in ihrem Englischunterricht befragt.<br />
Da <strong>die</strong> aufwändige Auswertung der qualitativen Teilprojekte zwei und<br />
drei noch nicht abgeschlossen ist, konzentriert sich <strong>die</strong> nachfolgende Darstellung<br />
auf erste Ergebnisse des vierten Teilprojekts, d.h. auf <strong>die</strong> Fragebogenstu<strong>die</strong><br />
zur Lesemotivation von 328 Viertklässlern aus 18 Klassen an neun<br />
Wuppertaler Grundschulen.<br />
59 Stefanie Frisch, Bewusstmachende Verfahren beim Umgang mit dem Schriftbild im<br />
Englischunterricht der Primarstufe – erste Ergebnisse der LiPs Stu<strong>die</strong>, in: Diehr/<br />
Rymarczyk (Hg.), Researching Literacy in a Foreign Language, S. 107–130.<br />
60 Das Phonics-Verfahren schult systematisch <strong>die</strong> Deko<strong>die</strong>rungsfähigkeit der Leseanfänger.<br />
Vgl. Rhona Johnston/Joyce Watson, Teaching Synthetic Phonics, Exeter 2007.<br />
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