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Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...

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Historischer Blick auf den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule<br />

Kenntnis nehmen und […] gezielt in den Begegnungsprozess einbinden sollte.«<br />

51<br />

Mit Schrift wird seither so umgegangen, wie man annimmt, dass Kinder<br />

in der realen Begegnung mit ihr umgehen, nämlich im Sinne eines »globalisierenden,<br />

wiedererkennenden Mitlesens«. 52 Dem lesenden Erschließen<br />

von Wörtern und Texten aus anderen Sprachen, <strong>die</strong> den Kindern auf vielfältige<br />

Art und Weise, wie z.B. in der Werbung, auf Plakaten und Hinweisschildern<br />

bzw. Produktetiketten im täglichen Leben begegnen, wird durch<br />

seinen Realitätsbezug eine besondere Motivationskraft zugesprochen. Obwohl<br />

im Kontext des Begegnungssprachenkonzepts Schreiben und Lesen als<br />

›traditionelle‹ Lernziele also ausgeschlossen sind, wird Schrift dennoch in<br />

dem Maße zugelassen, wie sie einen realitätsnahen Bezug zur direkten Umgebung<br />

und Situation des Grundschulkindes <strong>hat</strong>. Das erklärt, warum Lesen<br />

gegenüber dem Schreiben in <strong>die</strong>sem Konzept eine gesonderte Stellung zuteil<br />

wird.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang soll erwähnt werden, dass eine weitere<br />

Schwerpunktsetzung für das Lesen von den Grundschulkindern selbst ausgeht.<br />

Beobachtungen im Fremdsprachenunterricht und aktuelle Untersuchungen<br />

53 belegen, dass Kinder offen sind gegenüber der Schriftsprache. Sie<br />

sind neugierig und wollen sich <strong>die</strong> fremdsprachliche Welt selbstständig<br />

durch Lesen erschließen. Dabei wenden sie erfolgreich sehr unterschiedliche<br />

Strategien an. Das gibt Anlass zu der Überlegung, »ob zunächst ausschließlich<br />

das Lesen zu fördern wäre«. 54<br />

7 Schriftsprache im Kontext von Schülerorientierung –<br />

aktuelle Entwicklungen<br />

Im Prozess der flächendeckenden Einführung des Fremdsprachenunterrichts<br />

55 <strong>hat</strong> sich das Modell des ergebnisorientierten Lehrgangsunterrichts<br />

durchgesetzt, der den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule als verlässlichen<br />

Teil des schulischen Fremdsprachenlernens sieht. Damit ist <strong>die</strong><br />

51 Rück, Lesen und Schreiben beim Früherwerb, S. 73.<br />

52 Manfred Pelz, Französisch in der Grundschule – Begründung eines »Begegnungskonzepts«,<br />

in: Gompf (Hg.), Fremdsprachenbeginn ab Klasse 3, S. 78–85, hier S. 83.<br />

53 Jutta Rymarczyk, Früher oder später? Zur Einführung des Schriftbildes in der<br />

Grundschule, in: Heiner Böttger (Hg.), Fortschritte im Frühen Fremdsprachenlernen.<br />

Ausgewählte Tagungsbeiträge Nürnberg 2007, München 2008, S. 170–182.<br />

54 Ebd., S. 180.<br />

55 Im Schuljahr 2005/2006 wurde mit der verbindlichen Einführung von Englisch in<br />

Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein <strong>die</strong>ser Prozess abgeschlossen.<br />

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