Oder: Welchen Mehrwert hat die Mehrsprachig - IMIS - Universität ...
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Die Entwicklung der Kategorie Wort<br />
genden in der Diskussion der Getrenntschreibungen von Suffixen als Basis<br />
für <strong>die</strong> Argumentation herangezogen.<br />
Diese Daten wurden insbesondere auf <strong>die</strong> Fragestellung hin untersucht, welcher<br />
Art <strong>die</strong> Übereinstimmungen und <strong>die</strong> Unterschiede in der Verschriftung<br />
des Türkischen in Deutschland und in der Türkei sind und welche möglichen<br />
Auswirkungen sich aus der Migrationssituation, dem Einfluss des Deutschen,<br />
für den Schrifterwerb ableiten lassen.<br />
Aus den oben genannten Texten waren nach eingehender Analyse zunächst<br />
einige Tendenzen zu Zusammen- und Getrenntschreibungen zu beobachten,<br />
<strong>die</strong> sowohl in Türkei-türkischen als auch in Deutschlandtürkischen<br />
Texten zu finden sind, wobei sie in Deutschland-türkischen Texten<br />
generell häufiger anzutreffen sind (3.1). 17 Dies betrifft <strong>die</strong> (regelwidrige)<br />
Zusammenschreibung des enklitischen Junktors ki, der Fragepartikel mI und<br />
der Fokuspartikel dA mit dem vorangehenden Wort (3.1.1), sowie <strong>die</strong> (regelwidrige)<br />
Zusammenschreibung von univerbalen Funktionswörtern und <strong>die</strong><br />
(regelwidrige) Getrenntschreibung von univerbalen Verben. Anschließend<br />
kommen wir zu den Fällen, <strong>die</strong> sich ausschließlich in den Deutschlandtürkischen<br />
Texten beobachten ließen (3.2). Es handelt sich zum einen um einige<br />
(regelwidrige) Wortzusammenschreibungen (3.2.1), und zum zweiten<br />
um (regelwidrige) Getrenntschreibungen von Suffixen (3.2.2).<br />
3.1 Genuine Problemfälle<br />
Wie oben bereits angemerkt, werden im Türkischen einige Klitika, ungeachtet<br />
der vokalharmonischen Grenzen, getrennt geschrieben. Ihre Schreibung<br />
folgt damit syntaktischen Regeln, sodass sich <strong>die</strong> phonologisch definierten<br />
Wortgrenzen in <strong>die</strong>sen Fällen nicht in der Orthographie, im graphematischen<br />
Wort, widerspiegeln.<br />
3.1.1 Klitika und Partikeln<br />
Zu <strong>die</strong>ser Gruppe von Klitika bzw. Partikeln gehören vor allem das Klitikon<br />
ki, <strong>die</strong> Interrogativpartikel mI und <strong>die</strong> Fokuspartikel dA. Dabei folgt <strong>die</strong><br />
Schreibung des ki nur mit einigen Ausnahmen syntaktischen Regeln; in lexikalisierten<br />
Formen wie in halbuki (»weshalb/wohingegen«) erfolgt eine Zu-<br />
17 Für eine detaillierte Analyse Türkei-türkischer Schülertexte vgl. auch Astrid<br />
Menz/Christoph Schroeder, Schrifterwerb in der Türkei (und türkischer Schriftspracherwerb<br />
in Deutschland), in: Christa Röber (Hg.), Schriftsprach- und Orthographieerwerb:<br />
Erstlesen und Erstschreiben (Deutschunterricht in Theorie und Praxis<br />
(DTP)), Hohengehren [2010]; <strong>die</strong>s., Türkçenin yazımına yeni bir yaklaşım: Sesbilimselliğin<br />
mitinin sorgulanması [Eine neue Herangehensweise an <strong>die</strong> Rechtschreibung<br />
des Türkischen: Gegen den Mythos von der Lauttreue], in: Yeşim Aksan/Mustafa<br />
Aksan (Hg.), XXI Ulusal Dilbilim Kurultayı Bildirileri (10–11 Mayıs 2007, Mersin),<br />
Mersin 2008, S. 1–9.<br />
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