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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Was wird <strong>aus</strong> denen, die nicht umziehen? Wir werden streng individuell<br />

herangehen gemäß dem Beschluss, den wir heute fassen.”<br />

Dann sprachen die Kommunisten von den Werkhallen.<br />

Kindzickij (Schlosser Turbinenhalle 2) – “Der Hauptmangel besteht<br />

darin, dass die Parteiorganisation <strong>für</strong> das Kollektiv arbeiten sollte und das<br />

Vertrauen des Kollektivs verloren hat. Parteibeschlüsse wirken nicht. Keine<br />

Öffentlichkeit. Die Beziehung des Parteikomitees zur Gewerkschaft ist<br />

schlecht. Gewerkschaft gibt es praktisch nicht. Komsomol auch nicht.<br />

Technische Ausbildung nicht. Der Rat der jungen Fachleute funktioniert<br />

nicht. Wir müssen Leistung zeigen, aber wer von den Leitern und Mitgliedern<br />

des Parteikomitees wird bei Fehlen von Leistung zur Verantwortung gezogen?<br />

Ich halte die Arbeit des Parteikomitees im Jahr 1987 <strong>für</strong> unbefriedigend.”<br />

V.M. Belava (Obermeister in der Elektrohalle) – “Eine Versammlung,<br />

um Dampf abzulassen oder irgendetwas zu lösen? Ich bin von dem Optimismus<br />

unserer Leute überrascht! Wie viel ergebnislose Gespräche gab es?<br />

Warum entscheidet das Politbüro, wer und wohin zu ziehen hat und nicht wir<br />

selbst? Wir haben früher einstimmig den Handlungen vor Stalin, Chrustschow,<br />

Breschnew zugestimmt und wohin hat uns das gebracht?! Lassen Sie uns<br />

nachdenken und entscheiden und nicht zustimmen.<br />

Boris Scherbina sagte im Mai 1986, dass die Strahlung im KKW maximal<br />

0,10-0,12 mSv/h beträgt und hat das Niveau um 2-3 Mal reduziert. So<br />

erhielten Antoshkin und Samoilenko den Titel eines Helden <strong>für</strong> 0,02-0,03 mGy?<br />

Viele ältere Mitarbeiter wollen nicht nach Slavutic ziehen. Die Gründe<br />

kennt jeder. Ich glaube, wir müssen den Leuten entgegenkommen. Man<br />

muss 80% der alten Mitarbeiter behalten und 20% der jungen nehmen. Aber<br />

nicht umgekehrt.<br />

Lassen Sie uns zuerst nachdenken und dann handeln. Man muss den<br />

Menschen die Möglichkeit geben, an Entscheidungen teilzunehmen und die<br />

Menschen werden aktiv sein. Erforderlich sind Verträge, vor allem mit neuen<br />

Mitarbeitern <strong>für</strong> einen Zeitraum von höchstens einem Jahr. Ein guter Arbeiter<br />

ist zuversichtlich, dass er bleiben kann. Schenken wir den Worten des<br />

Schriftstellers Juri Scherbak Gehör – “Wenn unsere Stimmen nicht gehört<br />

werden, wenn Untertanen Karriere machen, wenn die höchste Tapferkeit<br />

bedingungsloser Gehorsam bei Befehlen ist, dann haben wir <strong>aus</strong> <strong>Tschernobyl</strong><br />

nichts gelernt.” (Beifall im ganzen Saal).<br />

N.I. Ananenkov (Chemiehalle) – “Es wird gemunkelt, dass der Direktor<br />

und Chefingenieur nach dem Bezug von Slavutic „aufsteigen“ werden und<br />

die neuen Leiter die Vergangenheit dann nicht kennen. Es gab viele leere<br />

Versprechungen von den Leitern verschiedenen Ranges. Das hat unser<br />

Vertrauen untergraben. Ich unterbreite im Namen des Kollektivs der<br />

Chemiehalle den Vorschlag, den alten Mitarbeitern mindestens einen Platz<br />

in einem Heim zu geben, aber nicht zu entlassen. Dann können sie einen<br />

würdigen Ersatz <strong>für</strong> sich <strong>aus</strong>bilden.”<br />

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