Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
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passieren, dass an der wunderbaren Fassade der Atomenergetik und der<br />
Atomindustrie sich ein solcher radioaktiver „Schwanz” <strong>aus</strong> gefährlichsten<br />
Stoffen bildete, der alles Lebende auf der Erde bedroht. Ist es möglich, dass<br />
eben dieses das Ziel der Schöpfer der Kernkraftwerke war?<br />
Wenn das Ziel der Wissenschaft und der Industrie die Schaffung neuer<br />
Höchstleistungswaffen ist, dann wird in der Produktion ein großes Risiko<br />
zugelassen. Das war immer so und so ist es auch jetzt, z. B. bei der<br />
Produktion von Sprengstoffen auf der Basis von Nitroglyzerin. Wenn wir in<br />
unsere Geschichte sehen, so stellen wir fest – die Schaffung von Waffen<br />
einer neuen Generation ging immer mit Opfern einher und erforderte viel<br />
Geld. Diese Arbeiten wurden überall, in der Regel, in außerordentlicher Eile<br />
und immer begleitet von einem beträchtlichen Risiko, durchgeführt (manchmal<br />
unbewusst wegen der Neuartigkeit). Ganz anders standen die Dinge beim<br />
Streben nach friedlichen Zielen. Hier ist das Risiko unangebracht – wer<br />
möchte eine „Bombe, die Elektrizität liefert” haben, wenn es gefahrlose und<br />
billigere, alternative Energiequellen gibt?!<br />
Und die Dauer der Ausarbeitung neuer Technologien wird auch nicht<br />
zum kritischen Parameter, sogar bei Konkurrenz. Diese Überlegungen<br />
lassen vermuten, dass <strong>für</strong> friedliche Ziele weder einzelne Personen noch<br />
Staaten offenkundige Risiken eingehen. Und jetzt vergleichen wir die Arbeiten<br />
zur Schaffung von Kernwaffen und die Arbeiten zur Schaffung sicherer KKW.<br />
Weshalb scheuten die USA und die UdSSR kein Geld <strong>für</strong> die Schaffung<br />
superteurer und unnützer Atom- und Kernfusionsbomben und in kürzesten<br />
Zeiträumen, aber sichere Anlagen <strong>für</strong> die friedliche Nutzung der Kernspaltung<br />
und Kernfusion wurden <strong>bis</strong> heute nicht geschaffen?<br />
Der Umgang mit flüssigen radioaktiven Abfällen (mit den verschiedenen<br />
Graden der Radioaktivität) ist mit ernster radioaktiver Gefahr verbunden.<br />
Hochradioaktive Abfälle lagert man in „Hohlräumen” ein oder verpresst sie<br />
tiefen Endlagerungsspeicherschichten, über deren nukleare Sicherheit<br />
keine Aussage gemacht werden kann. Speicherhohlräume <strong>für</strong> hochradioaktive<br />
Abfälle erfordern eine ständige erhöhte Aufmerksamkeit, weil ein<br />
Durchsickern, Zerstörungen oder Wärmeexplosionen zu ernsten nuklearen<br />
Havarien führen können, ähnlich der im Jahre 1957 in Plant “Majak”<br />
(Tscheljabinsk). Der Umgang mit den radioaktiven Abfällen ist gefährlich,<br />
aber das Problem Nr. 1 in der friedlichen Atomenergetik ist die Lagerung des<br />
verbrauchten Kernbrennstoffs. Es brachte fast die Arbeit in den ukrainischen<br />
Kernkraftwerken mit den Reaktoren VVER-1000 zum Stillstand, weil der<br />
Abtransport des verbrauchten Kernbrennstoffs <strong>aus</strong> der Ukraine nach<br />
Krasnojarsk – 26 nicht bewältigt werden konnte.<br />
Im Dezember1993 hat das Zaporozhsker KKW, als die Abklingbecken<br />
praktisch mit dem verbrauchten Kernbrennstoff gefüllt waren, mit der<br />
Gesellschaft Duke Engineering and Services Inc. eine Vereinbarung über<br />
die Bereitstellung von belüfteten Beton-Containern <strong>für</strong> die Lagerung von<br />
verbrauchtem Kernbrennstoff (ähnlich denen, wie sie derzeit in den USA<br />
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