Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
zurück und konnte <strong>bis</strong> fast zum Ende des Jahres effektiv arbeiten. Im<br />
Dezember wurde ich wieder krank. Im Januar 1987 kam ich durch Verschreiben<br />
der Ärzte ins Moskauer Krankenh<strong>aus</strong> Nr. 6. Aber interessanterweise zeigte<br />
die SIC-Messung in der Klinik Nr. 6 im Vergleich zu den Ergebnissen von<br />
Ende Mai in der Stadt Teterev eine signifikante Reduktion der Radioaktivität<br />
in meinem Körper.<br />
Vergleich: Isotop PDU Überschuss<br />
Cs 134 = 4.0x10 -11 um 40 Mal<br />
Cs 137 = 1.0x10 -10 um 100 Mal<br />
Zr 95 = 1.0x10 -11 um 10 Mal<br />
Nb 95 = 1.0x10 -11 um 10 Mal<br />
Die Gesamtzahl der Aktivität sank fast um 14 000 Mal, <strong>bis</strong> zu 1,6 x E-10<br />
Ci/kg, die nur sechs radioaktive Zerfällen/Sekunde/kg Körpergewicht<br />
entsprach. Im Mai waren 34000 Zerfälle pro Sekunde. Es ist klar, dass <strong>für</strong><br />
sieben Monate die kurzlebigen Isotope (Jod und Ruthenium) gelöst wurden,<br />
aber die restliche Herabsetzung meiner persönlichen Radioaktivität verweise<br />
ich nur auf die Zeit der “Säuberung” des Körpers im Ural.<br />
Gehen wir zurück nach <strong>Tschernobyl</strong>. Die Arbeiten im Kraftwerk, die von<br />
der Regierungskommission <strong>für</strong> die Beseitigung der Folgen der <strong>Tschernobyl</strong>-<br />
Katastrophe in Gang gesetzt wurden, haben die Teilnahme einer großen<br />
Anzahl von Fachleuten erfordert. Die Direktion des KKW hat diejenigen zur<br />
Arbeit aufgefordert, die nicht an der Arbeit zur Evakuierung von Pripjat’ am<br />
26. und 27. April teilgenommen haben. Die Arbeitsbelastung wuchs mit<br />
jedem Tag, proportional zu der groß angelegten Arbeit im Kraftwerk und in<br />
der <strong>Tschernobyl</strong>zone, an der schon das ganze Land teilnahm. Unsere<br />
Aufgabe war die Vorbereitung der drei Kraftwerksblöcke zur Erneuerung<br />
und etappenweise Inbetriebnahme. Dies bedeutet nicht, dass im Kraftwerk<br />
keine schwierigen Probleme mehr existierten. Nach wie vor ging die Strahlung<br />
<strong>aus</strong> dem zerstörten Reaktor in die Atmosphäre.<br />
Nach wie vor hatte die Regierungskommission große Sorgen wegen<br />
einer möglichen Explosion im vierten Block, wenn der geschmolzene<br />
Kernbrennstoff in das Kondensationsbecken geraten könnte, das sich unter<br />
dem Reaktor befindet. Nach wie vor haben T<strong>aus</strong>ende von Soldaten und<br />
Offizieren der chemischen Streitkräfte an der Arbeit von beispielloser<br />
Komplexität und beispiellosem Umfang teilgenommen, das Kraftwerk und die<br />
Umgebung von radioaktiven Stoffen zu reinigen. Das Land nahm über seine<br />
Kräfte gehende Belastung auf sich, geschaffen durch das friedliche Atom,<br />
das dem Menschen außer Kontrolle geraten ist.<br />
Es begannen regelmäßige Beratungen der Operativgruppe des Politbüros<br />
des ZK der KPdSU zu Fragen der Liquidation der Folgen der Havarie im KKW<br />
<strong>Tschernobyl</strong>. Im geheimen Protokoll Nr. 1 der Sitzung vom 29. April 1986<br />
wurden folgende Fragen erörtert:<br />
57