Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
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dieser Arbeit 388 Personen, davon 154 U-Bahnbauer <strong>aus</strong> Moskau und<br />
anderen Gebieten sowie 234 Bergleute <strong>aus</strong> dem Donbass teilgenommen.<br />
(M.S. Odinec, “<strong>Tschernobyl</strong>. Tage der Bewährung”, Moskau, 1988, S. 112). Am<br />
Eingang zur Grube von der Seite des Blocks 3 war die Strahlung 0,05 Sv/h. Vom<br />
Block 4 her war es unmöglich zu graben. Da gab es mehr als 5 Sv/h. Aber auch<br />
0,05 Sv/h ist sehr viel, eine Jahresdosis eines Arbeitnehmers im Normalbetrieb<br />
eines KKW. Wie viele Jahresdosen diese Leute bekommen haben, weiß Gott<br />
allein ... Der Tunnel in die Grube und die Grube selbst wurden in 25 Tagen<br />
gegraben.<br />
Was hat die heldenhafte Arbeit der Kraftwerksmitarbeiter, der Soldaten,<br />
der Feuerwehrleute und der Bergleute gebracht? Leider war alles umsonst.<br />
Realität war folgende: Noch am ersten Tag nach der Havarie hat die heiße<br />
brennstoffhaltige Masse wohlbehalten durch die Dampfablassventile das<br />
Kondensationsbecken erreicht und ist dort friedlich ohne jede Dampfexplosion<br />
gekühlt worden. Studien der K.P. Cecerov-Gruppe zeigen: “Die Schmelze ist<br />
tatsächlich in das Wasser des Systems der Havarielokalisierung geraten<br />
und durch W asser gekühlt, angehalten. Nichts explodierte, nichts<br />
durchschmolz, sogar nicht einmal Fundamentbeton. Bei der Prüfung der<br />
Räume des Kondensationsbeckens wurde festgestellt, dass in vielen von<br />
ihnen in einer Höhe von etwa 1,0 <strong>bis</strong> 1,1 m über dem Boden (der normale<br />
Wasserstand im Kondensationsbecken) fanden sich auf Stahlkonstruktionen<br />
brennstoffhaltige Bimssteine mit einer Dichte von 0,14 – 0,18 t/m³. Wegen<br />
seines geringen Gewichts schwamm der Bimsstein auf der Wasseroberfläche<br />
und konnte sich langsam in den Räumen <strong>aus</strong>breiten. Wir fanden diese<br />
Bimssteine in den Räumen des Kondensationsbeckens in Entfernungen von<br />
<strong>bis</strong> 30 m von den Blocks der Dampfablassrohre, durch die von oben die<br />
kernbrennstoffhaltige Schmelze geflossen ist. So wurde deutlich, dass man<br />
das “chinesische Syndrom” nicht zu be<strong>für</strong>chten brauchte und alle Arbeiten<br />
zur Schaffung einer gekühlten Platte unter dem Fundament waren eine<br />
Überversicherung. “ (K.P. Cecerov, “Nichtfriedliches Atom von <strong>Tschernobyl</strong>”,<br />
Zeitschrift “Mensch”, № 6, 2006 – № 1, 2007).<br />
Zuschütten des Kraftwerksblocks<br />
In die Trümmer der Reaktorhalle wurden vom 27. April <strong>bis</strong> 10. Mai Lasten<br />
mit einem Gewicht von etwa 5.000 Tonnen geworfen:<br />
– 2.400 Tonnen Blei (zur Kühlung des Kernbrennstoffs);<br />
– 40 Tonnen Borcarbid (um das Auftreten einer sich selbst erhaltenden<br />
Kernspaltungskettenreaktion zu verhindern);<br />
– 800 Tonnen Dolomit (<strong>für</strong> die Absonderung kohlensauren Gases, das<br />
Feuer verhindert);<br />
– 1.800 Tonnen Sand und Lehm (<strong>für</strong> das Her<strong>aus</strong>filtern von radioaktivem<br />
Fallout).<br />
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