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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Kovalenko A.P., Chef der Reaktorabteilung 2, 45 Jahre alt;<br />

L<strong>aus</strong>hkin J.A., Inspektor der Staatlichen Atomenergieaufsichtsbehörde<br />

im KKW <strong>Tschernobyl</strong>;<br />

Rogozhkin B.V., Schichtleiter des KKW, 53 Jahre alt.<br />

Rechtsanwälte – drei <strong>aus</strong> Moskau und drei <strong>aus</strong> Kiew: Sorokin Y.G.,<br />

Solowjew M.I., Voronina O.N., Vaskovsky V.S., Chupina L. V., Gretskiy N.N.<br />

Der Anfang. Der Staatliche Ankläger J. Shadrin teilte mit [1], dass die<br />

Angeklagten nach Artikel 220, Pkt. 2 des Strafgesetzbuches der USSR,<br />

betreffend Verantwortung <strong>für</strong> Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften in<br />

explosionsgefährlichen Unternehmen, die zu menschlichen Opfern und<br />

anderen schwerwiegenden Folgen geführt haben, beschuldigt werden.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> wurden Beschuldigungen erhoben gemäß den Artikeln 165<br />

und 167 des Strafgesetzbuches der USSR <strong>für</strong> Missbrauch der Dienststellung<br />

und Verantwortungslosigkeit bei der Erfüllung der Dienstaufgaben.<br />

Dann stellte derVorsitzende R.K. Brize die Angeklagten vor. Sie standen<br />

der Reihe nach auf und erzählten ihre Biographien.<br />

Der Gerichtssekretär las innerhalb von zwei Stunden die Anklageschrift vor.<br />

Der Direktor des Kernkraftwerks <strong>Tschernobyl</strong> und andere Angeklagte<br />

werden beschuldigt, unter Vernachlässigung ihrer dienstlichen Pflichten im<br />

Kraftwerk die Durchführung eines vom wissenschaftlichen und technischen<br />

Standpunkt nicht <strong>aus</strong>reichend vorbereiteten Experiments zugelassen zu<br />

haben, das zur Katastrophe führte. Im Ergebnis wurde der 4. Kraftwerksblock<br />

zerstört, die Umwelt in Umgebung des Kraftwerks durch radioaktiven Fallout<br />

kontaminiert, wurde die Evakuierung von 116 T<strong>aus</strong>end Menschen notwendig,<br />

darunter die Bewohner zweier Städte – <strong>Tschernobyl</strong> und Pripjat’. 30 Personen<br />

kamen ums Leben, darunter zwei zum Zeitpunkt der Havarie, und einige<br />

hundert Personen wurden als Folge der Bestrahlung unterschiedlichen<br />

Grades strahlenkrank.<br />

Nach der Havarie haben die Angeklagten nicht in der gebotenen Zeit<br />

Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen <strong>für</strong> die Mitarbeiter des<br />

Kraftwerkes und die Bewohner der umliegenden Gebiete zu beschränken.<br />

Die notwendigen Rettungsmaßnahmen wurden nicht organisiert, die<br />

Menschen arbeiteten im Gefahrenbereich ohne Dosimetristen, die das<br />

Niveau der radioaktiven Verseuchung kontrollierten.<br />

Es wurde versucht, Informationen über die wahren Gefahren des Vorfalls<br />

zu verfälschen. Beispielsweise hat Direktor Brjuhanov am Morgen des 26.<br />

April seiner Leitung und der Parteileitung mitgeteilt, dass auf dem Gelände<br />

des Kraftwerkes und ringsum die Strahlung 0,03-0,06 Sv/h beträgt, während<br />

er durch den Stabschef der Zivilverteidigung des Kraftwerks schon informiert<br />

war, dass die Strahlung in einigen Bereichen 2 Sv/h betrug.<br />

In der Anklage wurde auch <strong>aus</strong>gesagt, dass im KKW <strong>Tschernobyl</strong> früher<br />

bereits Havarien passierten, diese aber häufig nicht analysiert, nicht einmal<br />

registriert wurden. Es wurde bemerkt, dass die Leitung des KKW die<br />

notwendige professionelle Ausbildung des Reaktorbedienpersonals nicht<br />

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