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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Mit Berücksichtigung der Produktionsbedingungen und der physikalischchemischen<br />

Eigenschaften der Stoffe, die zur Desaktivierung bei der<br />

Liquidation der Folgen der <strong>Tschernobyl</strong>-Katastrophe angewendet wurden,<br />

sind die Studien (zusammengestellt in den Tabellen 2 und 3) zur<br />

Verschmutzung der Luft und verschiedener Oberflächen mit einigen<br />

Chemikalien durchgeführt. Tabelle 2 zeigt die Werte der Luftverschmutzung<br />

im Arbeitsbereich und in der erdnahen Zone der Atmosphäre im<br />

Betriebsgelände des KKW <strong>Tschernobyl</strong> durch einige chemische<br />

Komponenten (Blei, Schwefeldioxid, Stickoxide, Chlorwasserstoff, Staub).<br />

Die Überschreitung der maximal zulässigen Konzentrationen wurde <strong>bis</strong><br />

1,5-fach <strong>für</strong> Blei in den Räumen des Verwaltungsgebäudes 1 und im<br />

Maschinensaal, mehr als 3-fach in der erdnahen Zone der Atmosphäre im<br />

Betriebsgelände des KKW ermittelt. Tabelle 3 zeigt die Werte der<br />

Bleibelastung verschiedener Oberflächen in gewerblichen Betrieben und<br />

im Betriebsgelände des KKW <strong>Tschernobyl</strong>. Blei wurde überall in Mengen<br />

<strong>bis</strong> zu 0,12 mg pro dm² gefunden.<br />

Man hat folgende Schlussfolgerung gezogen: “Nach vorläufigen sanitärhygienischen<br />

Studien wurde festgestellt: Bleibelastung der Luft der<br />

Arbeitsbereiche und verschiedener Oberflächen von Betriebsräumen und<br />

des Betriebsgeländes des KKW <strong>Tschernobyl</strong>. Zur Klärung des möglichen<br />

Einflusses des chemischen Faktors auf den Organismus der Arbeiter ist die<br />

Durchführung weiterer komplexer Studien notwendig”. Dieser Bescheid<br />

wurde von den Mitarbeitern des Wiss. Forschungsinstituts <strong>für</strong> Hygiene und<br />

Prophylaxe V.F. Silant’ev und N.I. Pshenicnova unterzeichnet. Für KKW<br />

<strong>Tschernobyl</strong> – stellv. Chefingenieur Karpan N.V. Datum -12.09.1986. Dieser<br />

Bescheid wurde an die wichtigsten Instanzen der Regierungskommission<br />

übermittelt. Warum sie die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften<br />

nicht gesehen haben, weiß ich nicht.<br />

Graphit brannte nicht<br />

Wir kehren zum “Brennen” von Graphit an den ersten Tagen nach der<br />

Explosion und den Resten von Kernbrennstoff zurück. Im Reaktor waren<br />

1760 t Graphit und Kernbrennstoff – 190 t (Urandioxid). Wie viel Kernbrennstoff<br />

und Graphit wurde nach der Explosion im KKW gefunden?<br />

Die Stellung der Wissenschaft in der Frage des brennenden Graphits ist<br />

irgendwie seltsam. Folgendes sagte Akademiemitglied Spartak Beljaev:<br />

“Viele staunen, dass Graphit in Brand geriet, ist doch seine<br />

Entflammtemperatur viel höher als die 2000° C, zu denen sich nach offiziellen<br />

Informationen die aktive Zone erhitzt hat. Einige sagen Zirkon hat die Rolle<br />

des Katalysators gespielt und bei einem Graphit-Reaktor sollte man keine<br />

Zirkonrohre verwenden. Ich habe mich ein wenig da<strong>für</strong> interessiert, obwohl<br />

ich von Beruf kein Chemiker bin. Tatsächlich hat Graphit sogar keine<br />

bestimmte Entflammtemperatur – alles hängt von der Umgebung ab, in der<br />

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