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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Nach der Erklärung des Ministeriums <strong>für</strong> Außerordentliche Situationen<br />

der Ukraine ist die <strong>Tschernobyl</strong>-Zone bereit, noch mehr Touristen zu<br />

empfangen, auch <strong>aus</strong>ländische. Inwieweit ist der Besuch der Zone <strong>für</strong><br />

Touristen heute ungefährlich – <strong>für</strong> gesunde und geschwächte, <strong>für</strong> alte und<br />

junge?<br />

Die heutige Gefahr <strong>Tschernobyl</strong>s unterscheidet sich wesentlich von der<br />

in den Jahren 1986-1996. Konzentrieren wir uns auf die innere Bestrahlung.<br />

Heute hängt der Feinstaub nicht als graue Wolke nur innerhalb des<br />

Sarkophags. Die Feinstaubwolke wird <strong>aus</strong> dem Sarkophag ständig gespeist<br />

und liegt über dem Kraftwerk, über Pripjat’ und der Zone mit einem Radius<br />

von mindestens 5 km. Gespeist wird sie auf zwei Wegen – einem weichen<br />

(täglicher Austritt durch Zugluft) und einem scharfen (zweimal monatlich mit<br />

großem Druck durch Einschalten der Vorrichtungen zur Staubunterdrückung).<br />

Die Effektivität dieser Vorrichtungen war anfangs gering wegen der geringen<br />

Düsenanzahl, die um vieles kleiner ist als die Zahl der Staubquellen.<br />

Periodisch werden Teile dieser W olke vom Wind weit weggetragen.<br />

Hineingehen (hineinfahren) das ist, wie ins Wasser eintauchen – niemand<br />

bleibt trocken und jeder nimmt unbedingt diesen Staub in sich mit, der ihn<br />

brennen wird das ganze verbleibende Leben. Und keine Härchen und keine<br />

Halbwerte verhindern die Wirkung in der Lunge. Mittel des individuellen<br />

Schutzes der Atmungsorgane halten diesen Staub nicht auf. Daher die<br />

Schlussfolgerung – jeder Mensch, der in die Zone kommt, nimmt eine Portion<br />

dieses Staubs mit sich.<br />

Jetzt einige Worte über mögliche Zerstörungen auf den Touristenrouten,<br />

die in Verbindung mit seismischen Aktivitäten in der Region auftreten<br />

können. Im Falle eines Erdbebens wird nicht nur der Sarkophag zerstört<br />

werden. Wie viel unbewohnte Häuser gibt es in Pripjat‘, dem Hauptmekka der<br />

Touristen. Wenn es ständige Anwesenheit von Touristen gibt, dann können<br />

sie dort auch in schwierige Situationen kommen. Ob es Erdbeben gibt, kann<br />

man nicht vorhersagen, verhindern kann man sie nicht. Trotzdem, der<br />

Touristenstrom wird dorthin gehen. Sich vor dem Hintergrund des Sarkophags<br />

fotografierend, werden die Leute wahrscheinlich nicht vermuten, dass einige<br />

Schritte zur Seite, ganz in der Nähe des Sarkophags in der unansehnlichen<br />

grauen Betonschachtel, genannt «HOJAT-1» hochgefährliche Stoffe mit<br />

einer Gesamtaktivität von 1 Milliarde Curie lagern. Und dass bei einem bald<br />

zu erwartenden Erdbeben auf ihre Köpfe die baufälligen Gebäude von<br />

Pripjat‘ fallen werden und zu ihren Füßen <strong>aus</strong> «HOJAT-1» Wasser mit vielen<br />

Millionen Curie fließen wird.<br />

Auskunft zu Erdbeben in der <strong>Tschernobyl</strong>-Zone<br />

Aus dem Buch «Объект Укрытие» (Objekt Schutz), Geschichte, Zustand<br />

und Perspektiven, S.156 – 158: Im Gebiet des KKW <strong>Tschernobyl</strong> gibt es ein<br />

Netz von Brüchen: Süd-Pripjat’er und Teterevskier. Diese Brüche werden als<br />

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