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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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In Deutschland wurden 1990 im KKW Greifswald fünf Kraftwerksblöcke<br />

mit Reaktoren VVER-440 stillgelegt. 15 Jahre danach waren sie alle<br />

demontiert. Der verbrauchte Kernbrennstoff und die radioaktiven Abfälle<br />

waren in trockenen, vorübergehenden Lagern untergebracht. Die<br />

Dosisbelastung des Personals war während der Demontage wesentlich<br />

geringer als während des Kraftwerksbetriebs. Diese und andere Beispiele<br />

der unverzüglichen Demontage der Kraftwerksblöcke nach ihrer Stilllegung<br />

überzeugen davon, dass die Verzögerung unüberlegt ist und es da<strong>für</strong> keine<br />

ernsthafte physikalische Begründung gibt. Die Verzögerung der Demontage<br />

kann nur zu übermäßigen Aufwänden <strong>für</strong> unnütze Unterhaltung der<br />

stillgelegten Kraftwerksblöcke und zum Verlust der Qualifizierung des<br />

Personals.<br />

Zweite Frage – Wie viel kostet die Ukraine die Erfüllung dieses<br />

Programms? Keine Antwort. Der Minister <strong>für</strong> Außerordentliche Situationen<br />

nannte am 30. Januar 2007 (UNIAN) die Ziffer 1 Milliarde $, die nur <strong>für</strong> die<br />

Fertigstellung des Betriebes zur Verarbeitung von flüssigen und festen<br />

radioaktiven Abfällen, <strong>für</strong> den Bau des Trockenlagers von verbrauchtem<br />

Kernbrennstoff und «Schutz – 2» erforderlich sind. Die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Überführung des Sarkophags in ein ökologisch sicheres System blieben<br />

unbekannt. Allein die Erwartung der Arbeit daran, wie im Programm<br />

vorgeschlagen, wird nicht weniger als 3 Milliarden $ kosten (jährliche<br />

Unterhaltung des KKW <strong>aus</strong> dem Budget 50 Millionen $, 50 x 50 = 2.500<br />

Millionen + Aufwand <strong>für</strong> die Schaffung der Infrastruktur).<br />

Außerdem der Bau von «Schutz – 2» – das ist nicht die Schaffung eines<br />

ökologisch sicheren Systems, wie es erklärtes Ziel des Staatlichen Programms<br />

ist. Ökologisch sichere <strong>Tschernobyl</strong>zone ist erst möglich nach der endgültigen<br />

Beerdigung aller radioaktiven Materialien und der Demontage der<br />

Kraftwerksblöcke. Aber die Kosten dieser Arbeiten sind im Programm nicht<br />

angegeben.<br />

Dritte Frage – Wer verantwortet die Nichterfüllung des Programms?<br />

Auf diese Frage kann man sofort antworten – niemand, denn in 100 Jahren<br />

gibt es nur die Erinnerung an die Arbeit der heutigen Leiter. Und diese<br />

Erinnerung wird kaum gut sein, wenn alles nach dem Szenario der letzten<br />

Jahre weitergeht mit Missbrauch und internationalen Skandalen großen<br />

Maßstabs, <strong>für</strong> die niemand gesetzmäßig zur Rechenschaft gezogen wurde.<br />

Mehr noch, einige der Leiter der <strong>Tschernobyl</strong>zone erhielten Orden.<br />

Wahrscheinlich da<strong>für</strong>, dass im Kraftwerk <strong>bis</strong> heute der Betrieb zur Verarbeitung<br />

von flüssigen und festen radioaktiven Abfällen nicht errichtet wurde (die<br />

Planfrist ist bereits um 5 Jahre überschritten, Finanzierung durch die EU).<br />

Das Trockenlager <strong>für</strong> verbrauchten Kernbrennstoff HОJАТ-2 erwies sich als<br />

unbrauchbar, wie Experten schon im Jahr 2000 gewarnt hatten. Das gewählte<br />

Projekt «Schutz – 2» erwartet das gleiche Schicksal, es wird noch ein<br />

Denkmal internationaler Korruption und professioneller Unfähigkeit mit dem<br />

Hintergrund KKW <strong>Tschernobyl</strong>.<br />

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